Willi Damerau – ein 17-Jähriger und seine Maschine

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Man sieht den Bernsdorfer Willi Damerau auf seiner Maschine.
Bildquelle: Willi Damerau

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Bernsdorf. Der 17-jährige Willi Damerau aus Bernsdorf ist leidenschaftlicher Enduro- und Motocrossfahrer. Aktuell besucht er das Lessing-Gymnasium in Kamenz, wo er noch zwei Jahre bis zum Abitur hat. Danach möchte er entweder Profi werden oder den Weg in die Sportfördergruppe der Polizei einschlagen. Willi beschreibt sich selbst als ehrgeizig, motiviert und zielstrebig – Eigenschaften, die ihn in seinem Sport besonders auszeichnen.

Sein Einstieg in den Motorsport begann mit sieben Jahren – eher spät, wie er selbst sagt, da viele bereits mit vier oder fünf anfangen. Sein Vater fuhr selbst früher gern Motorrad und dachte sich, dass auch seine Kinder daran Freude haben könnten. „Und das tat es auch!“, erzählt Willi mit einem breiten Lächeln. Er erinnert sich, als ihm sein Vater damals das erste Motorrad schenkte, war die Begeisterung sofort da.

Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder (heute 14 Jahre) startete er auf kleinen Wiesen in Bernsdorf. Heute trainieren die beiden regelmäßig auf Strecken in Schwepnitz, Lauchhammer, Senftenberg und Spremberg. Im Laufe seiner Karriere besaß Willi bereits acht Motorräder – schließlich müssen Maschinen immer wieder an Größe, Geschwindigkeit und Fahrlevel angepasst werden.

Das erste Rennen mit acht gefahren

Sein Hobby ist nicht nur kosten-, sondern auch zeitintensiv: 12–15 Stunden Training pro Woche, bestehend aus Technik, Ausdauer, Kraft, Reaktion und mentalem Training. Einen Teil absolviert er im Gesundheitszentrum “Im Einklang” in Bernsdorf, den Rest zu Hause mit Unterstützung seiner Eltern.

Schon mit acht Jahren bestritt Willi sein erstes Rennen – damals landete er zwar auf dem letzten Platz, doch für ihn war es der Startschuss in eine vielversprechende Motorsport-Karriere. Von den ersten Hobbyrennen ging es über die Landesmeisterschaften bis hin zu Europameisterschaften und der Deutschen Meisterschaft. Zu seinen bisherigen größten Erfolgen zählen der Titel des Brandenburger Meisters 2024, aktuell steht er als Punktführer in der Deutschen Meisterschaft, Klasse 5, an der Spitze, und er nahm 2024 erfolgreich an der Europameisterschaft in Woltersdorf teil. Noch in diesem Jahr wird er seine erste Weltmeisterschaft in Zschopau bestreiten.

Bildquelle: Willi Damerau

In der Region ist Willi der einzige, der den Sport in Richtung Profi im Enduro betreibt. Trotz mancher Rückschläge – zwei größere Verletzungen (gebrochene Elle & Speiche sowie Bänderverletzungen am Arm) – hat er nie ans Aufhören gedacht: Sein Motto lautet: „Trainieren und dann besser zurückkommen.“

Ein großes Vorbild hat er dabei stets im Blick: Josep Garcia, ein spanischer Fahrer. „Von dem bin ich echt begeistert, wie der das so macht, und er hat auch einen coolen Fahrstil, den find ich richtig gut.“ Bisher konnte Willi sein Idol noch nicht live sehen – das ändert sich aber Mitte Oktober bei der Enduro-Weltmeisterschaft in Zschopau.

Neben dem Motorsport bleibt wenig Zeit für andere Hobbys. Doch hin und wieder findet Willi beim Mountainbiken oder Angeln einen Ausgleich und etwas Ruhe. Auf seiner Wunschliste stehen noch ein MotoGP-Rennen, um einmal die extremen Geschwindigkeiten auf der Straße zu erleben und ein Fallschirmsprung.

Gut reflektiert denkt er bereits heute an die Zukunft: „Ewig macht man das nicht, oder es kommt mal eine Verletzung und dann ist alles aus. Von daher hab ich immer einen Plan B im Hinterkopf und möchte etwas machen, was mit Motorsport zu tun hat – entweder als Trainer oder bei der Polizei.“

Man sieht den Bernsdorfer Willi Damerau auf seiner Maschine.
Bildquelle: Willi Damerau

Besonders dankbar ist Willi für die Werte, die ihm sein Sport vermittelt. Er lernt den verantwortungsvollen Umgang mit Geld, die Bedeutung von regelmäßigem Training und einer gesunden Ernährung sowie die Wichtigkeit von Planung und Organisation – Fähigkeiten, die ihm auch im späteren Leben von großem Nutzen sein werden.

„Mein Hobby gibt mir ein Gefühl von Freiheit, ein Gefühl, wo ich alles vergessen kann, alle Probleme sind raus und man hat keine anderen Gedanken.“

Neben seinen eigenen Ambitionen gibt Willi sein Wissen auch an andere weiter: In der MX Academy ist er als Trainer aktiv. Kinder zwischen 6 und 12 Jahren können hier den Motocross-Sport ausprobieren. unter anderem am ADAC-Stützpunkt Lausitzring in Hörlitz. ( www.mx-academy.de )

„Ohne meine Eltern wäre das alles nicht möglich, dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Willi. Und wer ihn erlebt, merkt sofort: Dieser junge Mann brennt für seinen Sport – und ist auf bestem Weg, sich seinen Traum vom Profi zu erfüllen. Wir wünschen ihm für seine weitere Karriere viel Erfolg und stets eine unfallfreie Fahrt!

Katrin Klein

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