Wirtschaftliche Schwierigkeiten werden aus dem Bernsdorfer Glaswerk gemeldet. Radio Lausitz berichtet, bei O-I werde ab Mitte September die Produktion ausgesetzt. Der Sender zitiert Unternehmenssprecher Stefan Weinmann mit den Worten, man sehe sich zu diesem Schritt gezwungen.
Was das genau heißt, bleibt aber unklar. Die rund 100 Beschäftigten seien über den Produktionsstopp informiert worden. Die Meldung beinhaltet aber auch die Information, dass die Schmelzwanne nicht abgeschaltet werden soll. Das ist wegen der zeitlichen Abläufe beim Wiederanfahren so einer Anlage von Bedeutung.
Denn dies dauert in der Regel mehrere Wochen, wenn nicht Monate, weil der Aufheizprozess auf mehr als tausend Grad Celsius langsam und kontrolliert erfolgen muss, um Schäden zu vermeiden. Zuletzt gab es so etwas vor einem halben Jahrzehnt im Zusammenhang mit einer größeren Modernisierung.
Der US-amerikanische Mutterkonzern Owens-Illinois, dem das Bernsdorfer Werk seit 2004 gehört, hatte mehr als 20 Millionen Euro investiert. Der Betrieb stand dafür ein halbes Jahr still. Hauptkunde der Bernsdorfer ist Jägermeister.
Stefan Weimann erklärt, wenn die Produktion ausgesetzt werde, dann seien die Mitarbeiter weiterhin beschäftigt und würden zum Beispiel die weiterlaufende Schmelzwanne betreuen oder Weiterbildungen und Schulungen durchlaufen.
Bernsdorfs Bürgermeister Harry Habel (CDU) sagte Radio Lausitz, er habe gehört, O-I plane Umstrukturierungen. Er habe Kontakt sowohl zu Jägermeister wie auch zu Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) aufgenommen. O-I Deutschland hat vier Standorte.
Die anderen drei befinden sich in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf sowie in Holzminden und Rinteln; beides in Niedersachsen. (red)
