Ohne Ehrenamtler sähe es trübe aus

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Man sieht Joachim Wilzki im Gespräch mit Ehrenamtlern auf dem Theaterboden des Bürgerzentrums.
Foto: Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Ohne zahlreiche Ehrenamtler kein Landeserntedankfest. Diesem Leitmotiv folgen die Engagement-Fachtage, die das Sächsische Landeskuratorium Ländlicher Raum immer dort ausrichtet, wo gerade das Landeserntedankfest stattfindet. Und so war für Auflage Nummer 14 jetzt das Bürgerzentrum der Austragungsort.

Zur Eröffnung sprach der 1. Vorsitzende des Landeskuratoriums, Dr. Dirk Martin Mütze, vor circa hundert Ehrenamtlichen und einigen hauptamtlichen Unterstützern aus der Lausitz und dem Dresdener Raum über den Sinn des Ehrenamts. Dabei widersprach er Wilhelm Busch. Formulierte der humorvolle Autor: „Willst Du frei und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben!“ kontert der Redner, viele Freiwillige investierten gern Freizeit und Geld, um das Miteinander in ihren Kommunen besser und vielfältiger zu gestalten.

Mitmachstadt aufgelöst

Zu Buschs Zeiten und auch in der Gegenwart zögen einige Menschen über die Vereinsarbeit her, sagt Martin Mütze. Das beste Mittel dagegen sei ein starkes Netzwerk der Ehrenamtlichen. Heute könnten Vereine Geld für die Sachkosten ihrer Tätigkeit beantragen und es geben gute Strategien zur Mitgliederwerbung, sagte Claudia Vater vom Landeskuratorium. Solches Wissen vermitteln die Engagement-Fachtage.

Olaf Winkler war bei der Initiative Mitmachstadt Hoyerswerda (MiMaH), die nicht mehr existiert. Doch in sechs Jahren habe die Gruppe wichtige Visionen entwickelt, die noch präsent seien, sagte Olaf Winkler. Gescheitert sei die Initiative vor allem am hohen Zeitaufwand für die vielen berufstätigen Mitglieder. Doch auf der Stadtentwicklungs-Gruppe der MiMaH fußt die Stadtratsfraktion Aktives Hoyerswerda. Und Bürger entwickeln jetzt Ideen für den Freizeitkomplex Ost, der zum Grünen Saum gehört.

Vorsicht mit der Kunst-Intelligenz!

Für Nachhaltigkeit setzen sich der Verein Solawi-Hoyernte und die Nabu-Ortsgruppe Hoyerswerda ein. Marita Gatzlaff und ihre Mitstreiter arbeiten weiter für eine fahrradfreundlichere Stadt. Über die vielen, von hiesigen Vereinen entwickelten thematischen Spaziergänge informiert die Tourist-Information. Ohne Evelin Graf ist die Arbeit des Behinderten-, Senioren- und Sorben-Beirates nicht denkbar. Jetzt leitet sie den Sorben- und den Seniorenbeirat. Letzterer bereitet den fünften Seniorentag vor, sagt Evelin Graf. „Es fehlen junge Leute“, benennt sie ein Hauptproblem.

Joachim Wilzki von der Ehrenamtsakademie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen vermittelt in seinem Workshop, das Freiwillige ihre selbstgewählte Tätigkeit vor allem gern ausüben sollten. Wer Mitstreiter sucht, muss dem Gegenüber also erklären können, wie wichtig gerade sein Beitrag für ein besseres Leben in der Kommune ist. Eine Vereinsmitgliedschaft hilft Menschen auch, an einem neuen Wohnort Kontakte zu Nachbarn zu knüpfen.

Sebastian Sollfrank von der Beratungsagentur Mai & März Dresden informierte Ehrenamtliche über die Möglichkeiten von ChatGPT. Das KI-Tool spare Zeit beim Formulieren von Pressetexten, Bildunterschriften und Ankündigungen aller Art. Den erstellten Inhalt müsse aber ein Mensch gegenlesen, weil nicht immer alle Inhalte stimmten. Personen- und sicherheitsbezogene Daten gehörten keinesfalls in Texte für ChatGPT, sagte Sebastian Sollfrank.

Katrin Demczenko

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