Willkommen im Dorf


von Tageblatt-Redaktion

Ortsvorsteher Lothar Kujasch (Mitte) begrüßte am Freitagabend die anwesenden Neubürger persönlich, hier Anja König und Felix Pinkwart.  Foto: Silke Richter
Ortsvorsteher Lothar Kujasch (Mitte) begrüßte am Freitagabend die anwesenden Neubürger persönlich, hier Anja König und Felix Pinkwart. Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Was ihre gemeinsame Entscheidung eines Umzugs letztlich konkret bedeuten würde, konnten Anja König und Felix Pinkwart im Vorfeld nicht wissen. Das junge Paar aus Hoyerswerda erwarb vor einiger Zeit ein Grundstück in Bröthen. Ihr Zukunftsplan: ein eigenes Haus darauf zu bauen. Freilich wussten sie um die ruhige Wohnlage mit angrenzendem Wald, die ihre Entscheidung maßgeblich prägte. Um sich auf Dauer aber wohlzufühlen und auch gern auf einem Dorf zu wohnen, dazu gehört bekanntlich sehr viel mehr als nur ein schönes Haus in idyllischer Lage.

Schnell erkannten Anja König und Felix Pinkwart, dass ihre Entscheidung, nach Bröthen zu ziehen, richtig gewesen war: „Die Nachbarn sind sehr nett, das war uns wichtig. Denn Streitigkeiten untereinander können einem das Leben so richtig schwer machen“, meint das Paar einhellig, dass nun schon seit einem Jahr in Bröthen wohnt. Und auch für heranwachsende Kinder seien die dörflichen Bedingungen ideal, meinen Anja König und Felix Pinkwart.

Das weiß auch Thomas Schäffter zu schätzen, der bereits seit zehn Jahren in Bröthen wohnt. Den jährlichen sogenannten Neubürgereinkauf lässt sich der 48-Jährige am Freitagabend nicht entgehen, sei doch dieses Zusammentreffen quasi als Brückenpfeiler eine gute Möglichkeit, „die Neuen“ noch besser kennenzulernen und das gegenseitige Miteinander zu vertiefen.

Auch für Martina Schade ist die Veranstaltung ein absolutes Muss. Die Neubürgerin hat in Bröthen/ Michalken ihre Liebe gefunden und wohnt nun schon seit einigen Monaten bei ihrem Lebensgefährten. Ihr bisheriges Fazit ist kurz und knapp, sagt aber vieles aus: „Es ist schön hier. Mir gefällt besonders die Natur, die mich hier umgibt.“ Ähnlich geht es Heidrun Kaubisch, die ihrer ehemaligen Heimat Grünewalde bei Lauchhammer der Liebe wegen den Rücken kehrte und zu ihrem Partner nach Bröthen zog.

Das Dorfleben an sich war Heidrun Kaubisch also nicht unbekannt und auch in Bröthen genieße sie die herrliche Ruhe, die den Alltag in ihrem neuen Zuhause so angenehm mache. In dem Hoyerswerdaer Doppel-Ortsteil zu wohnen heißt aber auch, sich je nach Möglichkeit, möglichst aktiv in die Dorfgemeinschaft einzubringen. Ganz nach dem Motto: Einer hilft dem anderen mit allen Rechten und Pflichten. Natürlich sei der sogenannte Neubürger-Einkauf, bei dem sich die Neu-Zugezogenen gegen einen Obolus in die Gemeinschaft einwerben und somit nach altem Brauch im übertragenen Sinne vollwertige Mitglieder seien, keine Pflichtveranstaltung. Denn Nachbarschaftshilfe und gegenseitiges Miteinander funktioniere auch so, meinte Ortsvorsteher Lothar Kujasch, der jedoch in der jährlichen Veranstaltung auch die Pflege einer alten, überlieferten Tradition sieht, die zum Gemeinschaftsleben dazugehöre.

Und wer von den über fünfzig Neubürgern am Freitagabend in der Gaststätte „Mühlengrund“ in Michalken dabei war, konnte sich nicht nur über einen herzlichen Empfang und einen netten unterhaltsamen Abend in dörflicher Gemeinschaft freuen, sondern auch über die zusammengefasste Chronik der beiden Ortsteile, die jeder Neubürger als Buch mit nach Hause nehmen durfte.

Und wer in den verschiedenen Vereinen tätig sein möchte, die es in den beiden Ortsteilen vielfach gleich im Doppelpack gibt, hat natürlich auch die Möglichkeit dazu. Erste Einblicke dazu gaben Mitglieder aus den beiden freiwilligen Feuerwehren, dem Schützenverein „Heideland 1991“, der sorbischen Tanz- und Trachtengruppe, der Senioren- und Sportgruppe sowie dem Doppelkopfförderverein.



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