Wie das Bröckeln langsam ein Ende finden soll


von Tageblatt-Redaktion

Keinen guten Eindruck machen schon länger die Hoyerswerdaer Einsteinstraße sowie die dazu gehörenden Geh- und Radwege.
Keinen guten Eindruck machen schon länger die Hoyerswerdaer Einsteinstraße sowie die dazu gehörenden Geh- und Radwege.

Es ist fünf Jahre her, dass Hoyerswerdas Stadtrat ein sogenanntes „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ beschlossen hat, in dem man nachlesen können sollte, wohin es mit der Stadt gehen wird. Hier sind auch Aussagen zur „Sicherung des vorhandenen Fußwegenetzes“ sowie zur „Verbesserung der Fuß- und Radwegeverbindungen“ zu finden. Schon ein Jahr später beschrieb das Radverkehrskonzept etwa die Geh- und Radwege an der Dresdener Straße als „problematisch“. Eine Rollstuhlfahrerin, die hier zu Hause ist, weiß darüber ebenso ein Lied zu singen wie behinderte Bewohner der Dörgenhausener Lebenshilfe-Wohnstätte.
Auch im Stadtrat sind kaputte Wegeverbindungen immer wieder Thema. Als „Katastrophe“ beschrieb etwa im Januar vorigen Jahres Joachim Lossack (Linksfraktion) den Fußweg an der Stauffenbergstraße, nachdem er das ein halbes Jahr zuvor mit ähnlichen Worten schon einmal getan hatte. Und Michael Mandrossa (CDU) meinte in der Haushaltsdiskussion 2012: „Es sind nicht genügend Mittel für dringende Investitionen zum Beispiel in Straßen und Wege vorhanden.“ Im Zusammenhang mit der Sanierung des maroden Haushalts macht schon seit 2010 immer wieder das Wort vom „bewusst in Kauf genommenen Reparaturstau“ die Rede.
All das weiß das Ehepaar Schäfer aus Hoyerswerda ganz gut und deshalb hat es sich auch gewundert, als ihm Reparaturen am Radweg entlang der Schubertallee im Tausend-Mann-Lager auffielen. Man hat dort feinste Risse mittels Teer verschlossen, was Schäfers in zweierlei Hinsicht erstaunt: Erstens sei der Weg im Vergleich zu anderen kaum genutzt. Zweitens seien die Risse kaum aufgefallen. Eigentlich sei der Weg gut in Schuss – wiederum im Vergleich mit anderen, nennen Schäfers als Beispiel den Gehweg an der nördlichen Seite der Grollmußstraße, also zum Treff 8 hin. Dieser Weg, so sagt das Rathaus, benötige in der Tat eine „grundhafte Instandsetzung“.
So etwas soll die Versiegelung an der Schubertallee wohl verhindern. Motto: Kleine Schäden, die ausgebessert werden, können gar nicht erst groß werden. „Die Reparatur des Fahrradweges erfolgte als Vorsorgemaßnahme für den nächsten Winter. Bevor Wasser und Frost den Radweg zerstören, ist er versiegelt worden“, sagt Rathaussprecher Olaf Dominick. Denn dass die Stadt durchaus willens ist, die Situation für Radfahrer und Fußgänger zu verbessern, hat sie trotz des Geldmangels immer wieder unter Beweis gestellt. 2011 etwa wurden an Steinstraße, Alter Berliner Straße und Weinertstraße allzu marode Wege erneuert. Anfang dieses Jahres wurde der Gehweg zwischen Jugendclubhaus und Achat-Hotel in Ordnung gebracht. Ab übernächster Woche wird das Trottoir am Park auf der gegenüberliegenden Seite folgen. Erst vor wenigen Tagen gab es solche Bauarbeiten im Bereich Karl-Liebknecht-Straße – Am Bahndamm. Und schon beschlossen ist die Erneuerung des Gehweges an der Grollmußstraße vor dem Klinikum.
Dass sich das so fortsetzen soll, zeigt ein Blick in den Haushaltsplan. Für 2014 und 2015 ist in der Finanzplanung die Erneuerung der Einsteinstraße samt Fuß- und Radwegen vorgesehen. Insgesamt wird sie 1,2 Millionen Euro kosten. Und auch weitere Investitionen sind bis 2016 schon ins Auge gefasst. Unter dem Stichwort „Aufwertung Hauptachse Fuß- und Radwegeverbindung Alt- und Neustadt“ finden sich immerhin 460 000 Euro.



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 4 plus 1.