Showtänze nicht nur für Fünfte Jahreszeit


von Tageblatt-Redaktion

25 Tänze haben die Tänzerinnen des HKC mittlerweile in ihrem Repertoire. Da müssen Schrittfolgen und Choreografien ständig geübt werden.
25 Tänze haben die Tänzerinnen des HKC mittlerweile in ihrem Repertoire. Da müssen Schrittfolgen und Choreografien ständig geübt werden.

Auf die närrische Zeit hat sich der Hoyerswerdaer Karnevalclub Gelb Blau wie gewohnt vorbereitet. Beim Sturm aufs Rathaus werde es dieses Mal aber so etwas wie ein Novum geben, meint Andreas Kubale, Chef der hiesigen närrischen Vereinigung. Er erhielt in den zurückliegenden Jahren vom Oberbürgermeister bei der traditionellen Übergabe von Stadtkasse und Rathausschlüssel zusätzlich noch eine Art Hausaufgabe gestellt, die er gemeinsam mit den Clubmitgliedern „in spielerisch-kreativer Form“ lösen musste. Am Freitag wird es jedoch Kubale sein, der Skora eine Aufgabe stellen wird, die in etwa so lauten dürfte: „Bitte organisieren Sie für unsere Tanzgruppen bald neue Trainingsmöglichkeiten.“ Denn nach Auffassung von Kubale wird das Haus, in dem sich Kinderfunken und Funkengarde wöchentlich treffen, für Trainingszwecke langfristig nicht mehr zu Verfügung stehen.

Ein Mittwochabend. Im Eingangsbereich der Grundschule an der Elster, die im Haus 3 des Foucault-Gymnasiums untergebracht ist, hängt ein Plakat des HKC, aus dem hervorgeht, dass der Verein um jedes Mädchen froh ist, das sich einer der beiden Tanzgruppen anschließt. Mittänzerinnen gesucht! Im Keller wird geprobt, auf einer Fläche so groß wie das Wohnzimmer eines Eigenheimes, knapp 50 Quadratmeter. Kubale hat den CD-Player aufgestellt, und während er sich umzieht, erfährt er, dass es an diesem Abend wohl nur eine Handvoll Mädchen sein werden, mit denen er die neuen Tänze für die Session einstudieren kann. „Gut, dann nehmen wir heute nur die Stücke für die 6er Schritte“, so Kubale zu den sechs Mädchen.
Cindy Burkhardt ist auch dabei. Die 16-Jährige tanzt seit fünf Jahren beim HKC. Tanzen auf Karnevalsveranstaltungen findet sie „cool“. Auch die anderen Auftritte, bei Seniorenfesten oder Familienfeiern, zu denen die Gardetänzer auch eingeladen werden, machten „einen Riesenspaß“. Dass die Schrittkombinationen bei den neuen Tänzen noch nicht so richtig „sitzen“, wie das Kubale bezeichnet, findet Cindy nicht weiter schlimm. „Das wird schon“, lächelt sie. Kubale sieht das an diesem Abend nicht ganz so. „Habt ihr heute Kaugummi unter den Füßen“, ruft er den Mädchen zu, deren Bewegungsablauf ihm nicht gefällt. „Hallo, hallo, Vivian“, fordert er eines der Mädchen auf, doch auf der Stelle zu treten.

Vor einigen Wochen sei man mit den Tänzerinnen des HKC für ein Wochenende ins Schullandheim nach Grüngräbchen gefahren. „Dort haben wir so eine Art Trainingslager gehabt“, habe man Choreografien einstudiert. Kubale, der die Tanzgruppen seit 14 Jahren betreut und trainiert, weist darauf hin, dass „man unsere Mädchen nicht mit einer klassischen Funkengarde vergleichen kann“. Die seien meist nur auf ein oder zwei karnevaleske Stücke spezialisiert und träten nur in Uniform auf. Das machen die HKC-Mädchen zwar auch, überwiegend führen sie aber das vor, was man als Showtanz bezeichnet.
Für die jungen Tänzerinnen des HKC ist es nach dem Aschermittwoch aber mit dem Tanzen keineswegs vorbei. „Wir treten ganzjährig auf“, erzählt der HKC-Präses. Trainingspausen gebe es ebenfalls nicht. Beim HKC hofft man nun, dass der OB die ihm aufgetragene Aufgabe zur Zufriedenheit der örtlichen Karnevalisten lösen wird. Damit Kinderfunken und Funkengarde auch künftig mit ihren flotten Tänzen für Schwung und Pepp bei Veranstaltungen sorgen können.



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