Richtfest an der Schauwerkstatt


von Tageblatt-Redaktion

Passend war gestern auch der Rahmen für das Richtfest in Schwarzkollm. Kinder begrüßten die Gäste nach sorbischer Tradition mit Brot und Salz.
Passend war gestern auch der Rahmen für das Richtfest in Schwarzkollm. Kinder begrüßten die Gäste nach sorbischer Tradition mit Brot und Salz.

Von Hagen Linke

Wenn heute ab 11 Uhr an der Krabatmühle in Schwarzkollm Herbst- und Drachenfest gefeiert wird, können sich die Gäste auch über einen ganz besonderen Anblick freuen: Auf dem Dach der künftigen Schauwerkstatt hängt die Richtkrone. Gestern wurde Richtfest gefeiert, knapp sechs Monate nach der Grundsteinlegung. Tobias Zschieschick, Vorsitzender des Krabatmühlenvereins, hämmerte unter Beobachtung von zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Vereinsmitgliedern den letzten Nagel ins Gebälk. 30 Schläge brauchte er dafür. „Es hat besser geklappt als beim letzten Gebäude“, stellte Tobias Zschieschick im Anschluss fest.

Mit dem Bau der Schauwerkstatt nähert sich der Aufbau des Krabatmühlen-Komplexes seinem vorläufigen Ende. „Für uns hat dieses Haus eine große Bedeutung“, sagte der Vereinsvorsitzende. Das künftige „Jurij-Brìzan-Haus“ ist vor allem dem Schriftsteller gewidmet. Es wird aber natürlich auch Krabat-Bücher anderer Autoren bekommen, genau wie eine Schauwerkstatt zur Pflege und Darstellung sorbischen Brauchtums. Besucher werden hier einen Info-Punkt vorfinden, das Haus soll Ausgangspunkt für die vielfältige Kinder- und Jugendarbeit im Mühlenkomplex werden.
Die Baukosten betragen rund 520 000 Euro. Zu 75 Prozent werden sie mit Fördermitteln des Freistaates Sachsen beglichen. „Wir müssen dieses Jahr noch sehr sportlich arbeiten“, unterstrich Tobias Zschieschick die nicht einfachen Aufgaben, die anstehen. Bis Ende des Jahres müssen die Fördermittel abgerufen worden sein. Parallel dazu laufen schon die Vorbereitungen für die inhaltliche Ausgestaltung. Mit der feierlichen Einweihung ist für den Spätsommer 2016 zu rechnen.

Dieter Klimek, Darsteller des Schwarzen Müllers, „drehte“ gestern einmal um das Vierseit-Ensemble und zählte, wie viele Richtfeste es in den vergangenen Jahren gab. Mit der Schauwerkstatt wird das sechste Gebäude fertiggestellt. Bei Jurij Brìzan gehe es aber auch um die „magische 7“. Ein Haus werde also noch kommen – ein Schuppen, der nötig ist, um Tische, Bänke oder Gerätschaften unterzubringen. Zu tun gibt es an der Mühle aber auch im „Haus des Müllers“, in dem Gastronomie einziehen wird. Hier hofft der Verein, im kommenden Jahr weiter voranzukommen.

Im Mittelpunkt gestern stand aber natürlich die künftige Schauwerkstatt. Ein besonderes Gebäude. Das Fachwerkhaus der Familie Retschke aus Dubring wurde 2011/2012 abgetragen. Steine, Ziegel und Holzbalken werden wieder zu einem Gebäude zusammengesetzt. Gerhard Retschke schaute gestern also nicht nur mit Stolz auf die Richtkrone, sondern auch in „sein Wohnzimmer“. „Wir sind sehr froh, dass man das Haus erhält“, freute er sich.



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