Randberliner begeistert vom Ostermarkt


von Tageblatt-Redaktion

Familie Sommer aus Königs Wusterhausen ließ sich vom Hoyerswerdaer Werner Zaroba die Kratztechnik erläutern
Familie Sommer aus Königs Wusterhausen ließ sich vom Hoyerswerdaer Werner Zaroba die Kratztechnik erläutern

In diesem Jahr brauchte der Ostermarkt in der Lausitzhalle den Frühling nicht herbeirufen. Er kam von allein, taggenau zur großen Schau des Lausitzer Handwerks und der sorbischen Osterkultur. „Besonders die alten Handwerks- und Verziertechniken sind es, die das einstige Leben in unseren Dörfern veranschaulichen“, sagte Hoyerswerdas Oberbürgermeister Stefan Skora in seiner kurzen Begrüßung. Im Gedenken erinnerte er an einen langjährigen Wegbegleiter des Ostermarktes aus Bröthen: Max Donath, der unlängst hoch betagt und verdienstvoll aus dem Leben schied. Wer hat ihn nicht gekannt! Ein Dank ging auch an den Lausitzhallen-Geschäftsführer Michael Renner, dem „Vater“ des Ostermarktes, der nun nach 18 Jahren letztmals in offizieller Mission dabei war.
Kulturell umrahmt wurde der Ostermarkt wieder von sorbischen und wendischen Brauchtums- und Trachtengruppen aus der Ober- und Niederlausitz. Schön, dass es vor allem die Kinder waren, die mit ihren Liedern und Tänzen auf den sonnigen Frühling einstimmten.
Mit vielen Erwartungen besuchten Gäste aus Berlin und Umgebung zum wiederholten Mal den Ostermarkt. Möglich war das, weil ein Busunternehmen aus Zeesen seit vielen Jahren mit der Tourismus-GmbH „Land und Leute“ aus Hoyerswerda zusammenarbeitet. Sonnabend und Sonntag beförderte Busfahrer Sommer jeweils 50 Reisende in die Lausitz. Ehefrau Tina war auch dabei. Nicht zum ersten Mal. Die Lausitzhalle ist für sie ein Magnet in der Vorosterzeit. Wenn ihr Mann erzählt, es geht wieder zum Ostermarkt in die Lausitzhalle, dann fährt sie ganz einfach mit: „Das Erlebnis Ostereierverzieren, Schauen und Kaufen, die Fahrt durch das Lausitzer Oberland, das ländliche Leben, das alles ist faszinierend. Und das Flair in der Lausitzhalle setzt allem die Krone auf“, sagte Tina Sommer ganz begeistert.
Zu den Reisenden gehörte auch Familie Hain aus Blankenfelde, die schon zum dritten Mal nach Hoyerswerda kam. Früher habe sie selbst Eier verziert, so Frau Hain, nun freue sie sich, jedes Mal etwas Neues sehen zu können. „Die Vielfalt ist unendlich“, sagte sie gegenüber TAGEBLATT, „deshalb nehme ich auch immer wieder verzierte Eier mit nach Hause, zum Verschenken und für die eigene Sammlung“.
Reiseleiter Peter Lohse von „Land und Leute“ hat zu Ostern schon mehr als 20 Busreisen über die Jahre begleitet, außer nach Hoyerswerda auch zum Sorbischen Ostereiermarkt in das Sorbische Kulturzentrum Schleife, in die Schrotholzscheune Bergen und zum Ostereiermarkt in Neuwiese. „Die meisten Reisenden kommen natürlich wegen der bunt verzierten Eier, wer erstmals kommt, ist fast perplex angesichts der Vielfalt der Verziertechniken und der Kunstfertigkeiten der Eiermaler.“
Die Busse zum Ostermarkt sind immer voll. Weil es im Anschluss weitergeht in die Oberlausitz: Nach Ralbitz, zur Wallfahrtskirche Rosenthal und in das Kloster nach Panschwitz-Kuckau. Auf das freute sich besonders Familie Hain, der es im Umfeld des Klosters besonders gut gefällt. Martina Riedel aus Lübbenau war mit ihren handverzierten Eiern erstmals in der Lausitzhalle beim Ostermarkt dabei. Die Spreewälderin war sehr angetan von diesem großen Markt. Sie kam spontan: Freitag angefragt, Zusage erfolgte sofort, am Wochenende dabei. Das ist auch ein Stück Service der Lausitzhalle. Martina Riedel arbeitet im Lübbenauer Spreewaldmuseum, da kennt sie das sorbische Brauchtum. Ihr Talent zum Eierverzieren wurde in Lehde entdeckt, ihre Kreativität reicht heute vom bunten Wellensittich- bis zum Straußenei. Die Lausitzhallenbesucher sahen respektvoll zu und kauften die Ostereier aus dem Spreewald mit anerkennenden Worten.
Kurz abgelenkt wurden die Besucher von dem Zirkus-Elefanten, der am Sonnabend mit seinem Dompteur über den Wochenmarkt spazierte. Zu ihnen gehörten auch die Mitglieder der Brauchtumsgruppe „Krabat“ e.V. Schwarzkollm Da wurde der Lausitzhallen-Bummel kurz zugunsten des Dickhäuters unterbrochen.
Ansonsten fehlte nichts rund um Osterhasen- und Eier: Schokoladenhasen aus der Confiserie Felicitas Hornow, als Pfannkuchen aus der Bäckerei von Michaela Köhler in Bröthen, in Holz, Heu, Keramik und auf Plauener Spitze, auch zum Streicheln im Osterhasenzoo. Mit dabei waren wieder Gäste aus Tschechien, der Slowakei und Rumänien. Ostereiervielfalt par excellence, die Lausitzhalle war erneut ein Mekka österlicher Vorfreude. Auch wenn es so manchen in den Garten zog und ein neuer Besucherrekord nicht zu erwarten war, so bleibt es doch der größte Ostermarkt in der Lausitz.



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Was ist die Summe aus 2 und 9?