Probewohnen auf der Baustelle


von Tageblatt-Redaktion

Hat fast etwas von charmanter Industriekulisse: Für die Tage der offenen Tür wurden die halbfertigen Räume in dem künftigen Wohnhaus schon mal möbliert. Besucherin Annette Kastenmeier nahm auf einem der Sofas Platz.
Hat fast etwas von charmanter Industriekulisse: Für die Tage der offenen Tür wurden die halbfertigen Räume in dem künftigen Wohnhaus schon mal möbliert. Besucherin Annette Kastenmeier nahm auf einem der Sofas Platz.

Von Silke Richter

Es braucht derzeit noch etwas Fantasie, um sich das fertige Wohngebäude vorzustellen, das derzeit aus der ehemaligen Orthopädie an der Frentzel-Straße entsteht. Das meinte Besucherin Elke Neumann am Wochenende beim Blick auf Trockenbauwände, Kabel und das Gerüst an der Außenfassade. Die Eigentümer-GmbH der „Wohnpark Kaiser Wilhelm“ genannten Anlage hatte von Freitag bis zum gestrigen Sonntag zu Tagen der offenen Tür eingeladen. Neben Elke Neumann nutzten eine große Zahl Interessierter die Gelegenheit, erste Einblicke in das künftige Wohnhaus zu bekommen, in dem 2005 damalige Mitarbeiter den endgültigen Abschied von der orthopädischen Klinik gefeiert hatten.

Dann stand das Haus, das im Oktober 1898 als Kreiskrankenhaus eröffnet und später nach Kaiser Wilhelm II benannt war, einige Jahre leer. Bis im September 2013 in den Räumlichkeiten mit einer Ü-30-Party für einen sehr kurzen Zeitraum wieder Leben in das Haus zog. Wenig später kam die Abrissbirne, mit der das Nebengebäude entfernt wurde. „Im Frühjahr 2015 hat dann der scharfe Baustart stattgefunden“, erinnert sich der Geschäftsführer der für den Umbau eigens gegründeten GmbH, Jens R. Britschka. Die Entkernungs- und Umbauarbeiten, bei denen auch der räumliche Zuschnitt geändert worden ist, lässt aber jetzt schon zumindest erahnen, wie die zukünftigen 15 Senioren-Appartements, 14 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten nach Fertigstellung aussehen werden. Auch wenn an den Wänden noch der Putz fehlt und noch diverse Restarbeiten im Innen- sowie Außenbereich zu erledigen sind. Am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert.

Eigens für die Tage der offenen Tür wurden in einigen Wohnungen im Erdgeschoss schon Möbel platziert. Die Einbauküchen sollen in den Senioren-Appartements bei Bezug der neuen Mieter Standard sein. Alle Wohneinheiten sind zudem barrierefrei gestaltet, und mittels Fahrstuhl sind die einzelnen Etagen bequem erreichbar, ließ Jens R. Britschka auf Anfrage wissen.

Was besonders positiv auffällt, sind die hohen Räume, die Besucher Karl- Heinz Noack am ehesten gefallen. „Das hat was und ist ein schöner Blickfang. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, hier einzuziehen“, so sein Fazit. Die Chancen dafür stehen derzeit nicht schlecht. Denn es sind noch immer Wohnungen und auch eine Gewerbeeinheit frei. „Die ersten Mietverträge für Wohnungen sind im Juni dieses Jahres unterschrieben worden. Ein Pflegedienst und auch eine Praxis für Physiotherapie gehören zukünftig auch zu unseren ersten, festen Mietern“, erklärt Jens R. Britschka. Die Mietkosten für die Ein- bis Vier-Raum-Wohnungen sollen je nach Wohnungsgröße zwischen 7 Euro und etwa 9 Euro betragen.

Dafür können die Bewohner eine Bibliothek, ein Gemeinschaftswohnzimmer und ein extra Bad mit frei stehender Wanne nutzen. In den Außenanlagen soll in den nächsten Monaten auch ein Park mit Grillplatz, Pavillon und Spielplatz entstehen. Die alten, hochgewachsenen Bäume will Jens R. Britschka stehen lassen: „Alles andere wäre Frevel. Die Bäume gehören dazu und werden im Sommer schöne Schattenspender sein“.

Und auch an Parkplätzen wird es wohl nicht mangeln. Etwa sechzig Stellplätze sollen rund um die äußeren Grundstücksgrenzen entstehen. Jens R. Britschka denkt aber auch schon weiter: Denn nach Fertigstellung der Wohnanlage sollen 2017 auf dem über 9 000 Quadratmeter großen restlichen Gelände, das jetzt noch unbebaut ist,  drei Stadtvillen mit Wohnungen entstehen. „Ich bin absolut begeistert und wirklich sehr froh darüber, dass dieses historische Gebäude erhalten bleibt und hier in der Altstadt damit neuer Wohnraum entsteht. Da macht das Wohnen doch Spaß“, meinte Besucher Peter Scholz aus Hoyerswerda.

 



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