Mit der Yoga-Matte am Indischen Ozean


von Tageblatt-Redaktion

Acht Teilnehmer der Indien-Reise stellen mit ihren Körpern das Wort „YOGA“ dar.
Acht Teilnehmer der Indien-Reise stellen mit ihren Körpern das Wort „YOGA“ dar.

Von Hagen Linke

Gleich 50 Teilnehmer bei einem Yoga-Kurs – das ist für Hagen Steinbrecher schon etwas Besonderes. Es wurde genau gezählt morgen vor zwei Wochen im City-Freizeit-Center im Gewerbepark Seidewinkel. Die 50 war wirklich Zufall, passte aber gut zu einer anderen Zahl. 50 Jahre alt ist der Yoga-Lehrer aus Bernsdorf nämlich vier Tage vorher geworden. Und da er im Januar für drei Wochen mit anderen Yoga-Freunden aus der Region in Indien unterwegs war, lag es nahe, den Geburtstag in Verbindung mit einem Foto- und Filmvortrag im Fitness-Studio zu feiern. Dazu kamen dann mehr als 100 Gäste.

Hagen Steinbrecher gibt an verschiedenen Orten in der Region Yoga-Kurse, unter anderem in der Volkshochschule. Als er vor fast 15 Jahren damit begann, wären gleich 50 Teilnehmer in nur einer Veranstaltung undenkbar gewesen. „Die Zahl der Kursteilnehmer hat sich etwa verzehnfacht“, sagt er. Mit der spirituellen Lehre aus Indien verbinden die Menschen hierzulande ganz unterschiedliche Dinge. Die Körperübungen, die sogenannten Asanas, sind für manche Kurs-Teilnehmer Gymnastik, für andere auch oder zugleich Konzentrations- und Entspannungsübungen. „Die Selbstwahrnehmung steigt“, sagt Hagen Steinbrecher, der schon mehrfach in Indien war und dort auch eine Yoga-Lehrer-Ausbildung absolviert hat. „Man nimmt den Körper und die Atmung besser wahr.“

Insgesamt neun Teilnehmer umfasste die Reisegruppe, die im Januar für drei Wochen nach Südindien flog. Dort war sie per Zug, Hausboot, Bus oder Taxi unterwegs. Vorab fest gebucht war nur die Anreise. Zu Beginn der Drei-Wochen-Tour verbrachte die Gruppe einige Tage in einem Ashram – einem Meditationszentrum, in dem auch Yoga gelehrt wird.

Das Ursprungsland des Yoga kennenzulernen, war auch ein Grund, warum die Hoyerswerdaerin Maria Krusche nicht lange überlegt hat, diese Reise mit anzutreten. „Es ist eine ganz andere Umgebung. Yoga beim Sonnenaufgang am Indischen Ozean zu machen, ist schon etwas sehr Besonderes.“ Zum Yoga kam Maria Krusche, weil sie einen mentalen Ausgleich gesucht hat. Seit zehn Jahren besucht sie regelmäßig Kurse und fühlt sich nach 90 Minuten leicht wie eine Feder. „Ich habe gelernt, Dinge gelassener zu sehen und mich nicht mehr über Kleinigkeiten aufzuregen.“

In Indien kamen viele neue Eindrücke dazu, nicht nur Yoga, Singen und Meditieren: Essen auf dem Fußboden und nur mit den Fingern, Begegnungen mit Indern bei einem Hindu-Fest, Reiten auf einem Elefanten, aufregende Fahrten im Straßenverkehr, wo offensichtlich derjenige das Vorrecht genießt, der das größere Fahrzeug besitzt. „Ins Landesinnere zu kommen und mit den einfachen Menschen zu sprechen, war beeindruckend“, sagt Maria Krusche, und der Spohlaer Ingolf Kawelke, der am Sonntag den zweiten Teil des Reisevortrages hielt, war sehr angetan von der freundlichen, aufgeschlossenen Art der Menschen. Er hat viele lächelnde Inder fotografiert. „Viele sind sehr arm. Wir hatten aber nicht den Eindruck, dass sie unter ihrer Armut leiden.“

Teuer war der Drei-Wochen-Trip nicht, sagt Hagen Steinbrecher. Er selbst hat gut 1 500 Euro bezahlt. Zwei Drittel davon waren bereits Flugkosten. Möglicherweise geht es nächstes Jahr in ein Ashram auf die Bahamas. „Ich würde so eine Reise wieder machen“, sagt Maria Krusche. Sie wirkte am Sonntag sehr entspannt. Das lag womöglich am Indien-Urlaub, obwohl der immerhin schon zwei Monate zurückliegt – oder aber am Yoga generell. „Ohne geht es bei mir nicht mehr“, sagt sie.



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