Krabat-Musical begeistert in der Lausitzhalle


von Tageblatt-Redaktion

Kantorka (Vivian Fischer) und Krabat (Timon Kremser) im neuen Musical. Foto: Jost Schmidtchen
Kantorka (Vivian Fischer) und Krabat (Timon Kremser) im neuen Musical. Foto: Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Hoyerswerda darf wieder einmal stolz sein auf seine Kinder – auf die Kinder dieser Stadt. Die Krabat-Sage, in einem Drehbuch von Elke Förster und André Bischof zum Musical geformt, vereint über 100 Mitwirkende. Fast alle sind sie Kinder und Jugendliche: Schauspieler der Musik- und Kunstschule Bischof, der Kinderchor der Hoyerswerdaer Grundschule „Am Park“ und das Ballett der Lausitzhalle. Alle Rollen dieses im zweijährigen Rhythmus aufgeführten Musicals sind für die 2015erAuflage durchgängig neu besetzt worden.

Das entspricht zum einen dem durchlaufenden Generationswechsel: Die Kinder werden älter, wachsen aus ihren ehemaligen Rollen heraus; einige verlassen die Stadt; neue kommen hinzu. Die Ballettmädchen waren zwar schon mehrfach dabei, doch stets auch sie in wechselnden Rollen, weil die Kleinen dann in die größeren Gruppen wechseln. Nur zwei alte „Haudegen“ sind im „Krabat“ schlichtweg nicht ersetzbar: der Schwarze Müller (Ralf Thielicke) und „der Gevatter“ (André Bischof).

In dem Stück wird die Krabatsage nach dem Drehbuch von Elke Förster und André Bischof gezeigt – mit viel Musik, Gesang und Tanz. Für die mehr als gefällige Aufführung muss allen Beteiligten hohes Lob gezollt werden. Die Inszenierung ist perfekt. Sie orientiert sich weitgehend am sorbischen Umfeld von Hoyerswerda und hat damit einen guten Bezug zur Lausitzer Heimat. Seit September 2014 liefen die Proben. Die Bühnenausstattung unter Einbeziehung der Drehbühne stellte die Lausitzhalle bereit.

Die Erzählerin Anna (Anna Ladewig) berichtet im Prolog, dass sie einst vor 300 Jahren in Schwarzkollm lebte, unweit der Schwarzen Mühle. Der Schwarze Müller versetzte das ganze Dorf in Angst und Schrecken. Aber dann ... dann kam eines Tages Krabat. Der Schwarze Müller lockt ihn in die Mühle, und was dort bis zum Happy End passiert, das wissen wir alle. Wie die Handlung in dem Musical von den Kindern umgesetzt wird, ist mehr als beeindruckend. Die Mädchen des Lausitzhallen-Balletts begleiten Krabat (Timon Kremser) als bunte Blümchen tanzend auf der Wiese bei seinem Auftrittslied. Vor der Schwarzen Mühle wird der „Mehlsack-Swing“ der Müllerburschen getanzt. Die vom Schwarzen Müller in Raben verwandelten Müllerburschen zeigen den Rabentanz – und im Beisein des „Gevatters“ ist dann noch der Tanz der Geister zu erleben.

Auf dem Dorfplatz von Schwarzkollm vor 300 Jahren trifft Krabat schließlich auf die Kantorka (Vivian Fischer). Beide beschließen, mit ihrer Liebe den Schwarzen Müller zu besiegen: „Hör auf dein Herz“. Aber vorher hat der Chor der Grundschule „Am Park“ seinen großen Auftritt: Die Zuschauer begegnen Waschfrauen, Handwerkern und Bauern: Alle haben ein Lied mitgebracht. Das bunte Treiben strahlt echte Lebensfreude aus und die Grundschulkinder sind mit Begeisterung bei der Sache. Dann wird es spannend: Krabat und der Müllerbursche Tonda (Richard Palinske) nutzen die Abwesenheit des Schwarzen Müllers und lesen im Koraktor: „Die Liebe zu einem Mädchen bricht die Zauberkraft.“ Der Schwarze Müller entdeckt zu spät, dass er überlistet wurde und seine Kraft erlischt schließlich, als die Kantorka den richtigen Müllerburschen als „ihren“ Krabat erkennt.

Sie hat auf ihr Herz gehört. Ein großer Freudentanz aller Mitwirkenden leitet das Finale ein. Für die heutige Aufführung um 16 Uhr gibt es noch Restkarten. Für die Kinder auf der Bühne ist der schönste Lohn für die monatelangen Vorbereitungen natürlich ein voll besetzter Zuschauersaal. Ein Aushängeschild für Hoyerswerda ist die Musicalinszenierung auf jeden Fall!



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