Für den guten Ton und das richtige Licht


von Tageblatt-Redaktion

Christian Hentschel -li.- und Maik Pillokat sind bei KulturFabrik-Veranstaltungen für den richtigen Klang und passendes Bühnenlicht zuständig.
Christian Hentschel -li.- und Maik Pillokat sind bei KulturFabrik-Veranstaltungen für den richtigen Klang und passendes Bühnenlicht zuständig.

Von Rainer Könen

Welches Mikro ist das richtige für den Bass? Welches für den Gesang? Wie möchten die Künstler auf der Bühne ins Licht gesetzt werden? Und welche Lichteffekte sind gewünscht? – Antworten auf solche Fragen beschäftigen Maik „Pille“ Pillokat und Christian Hentschel immer dann, wenn in der KulturFabrik (KuFa) Künstler gastieren.

Maik Pillokat ist für den richtigen Klang zuständig, Christian Hentschel sorgt fürs passende Bühnenlicht. Bezüglich des Tons macht es die richtige Mischung. Sind bei einem Konzert die verschiedenen Instrumente im Klangbild gut aufeinander abgestimmt, ist das Hörerlebnis ein wahrer Genuss. Wenn nicht, wird der Zuhörer durch einen lästigen Soundbrei genervt. Letzteres darf nicht passieren. Dafür sorgt Maik Pillokat. Denn schließlich soll der Abend Besuchern wie Künstlern angenehm in Erinnerung bleiben. Wie die Bühne beleuchtet wird, welche Lichteffekte wann und wie bei Auftritten von Musikern, von Schauspielern gesetzt werden, das ist Christian Hentschels Job.

Wenn die beiden an ihrem im hinteren Teil des Saals gelegenen Arbeitsplatz sitzen, vor sich die mit unzähligen Knöpfen, Reglern, Lichtern und zappelnden Skalen bestückten Mischpulte, dann sind sie immer aufs Neue gespannt, wie das Ergebnis ihrer Arbeit bei Künstlern und Besuchern ankommen wird. Einer Arbeit, das wissen die wenigsten, die oft körperlich anstrengend sein kann. Denn vor dem Soundcheck, den Lichtproben müssen erst einmal Lautsprecher aufgestellt, Gerüste aufgebaut, Scheinwerfer ausgerichtet werden. Erst dann kommt die ton- und lichttechnische Feinabstimmung. Dazu gehört auch das Auspegeln der Mikros, damit sich vom Klang her alles optimal ineinanderfügt.

Maik Pillokat hat es sich zur Gewohnheit gemacht, sich in der Pause ein Feedback von den Besuchern zu holen.
Auch wenn die beiden es nicht so sehen, aber gewissermaßen sind sie auch Künstler. Oder? Christian Hentschel wehrt ab. „Ach nein, das eigentlich nicht. Ich mache doch hier nur das Licht“, gibt er sich zurückhaltend. Bei den Veranstaltungen entscheidet meist er, welche lichttechnischen Effekte eingesetzt werden. Der Grund: „Die meisten Künstler, die hier auftreten, kommen ohne ein Lichtkonzept.“ Überlassen es den örtlichen Lichttechnikern, ob und wie sie in Szene gesetzt werden. Wenn in einer Ballade etwa ständig von Rot die Rede sei, Christian Hentschel schmunzelt, da „kann ich die Bühne schlecht mit blauem Licht ausleuchten.“ Da sei die Farbgebung vorgegeben. Aber sonst sind die kreativen Vorstellungen des 60-Jährigen häufig gefragt.

Der in Bad Schmiedeberg aufgewachsene Christian Hentschel sorgte schon zu Vorwendezeiten in Discos für Lichteffekte. Allerdings: „Das kann man mit der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr vergleichen.“ Früher ging es, salopp gesagt, nur darum, die Scheinwerfer ein- oder auszuschalten. Mehr war, mehr ging meist nicht. Heute ist es für ihn fast schon eine Art Pflichtprogramm, sich Anregungen für die lichttechnische Gestaltung von Veranstaltungen im Fernsehen oder beim Besuch von Konzerten zu holen. Auch wenn das eine vollkommen andere Liga sei, wie es Christian Hentschel beschreibt. Dennoch könne man sich hier und da etwas abgucken. Aber ohne das entsprechende technische Equipment gehe es nicht. Und da sei man in der KuFa etwas limitiert, bedauern beide. Folglich machen die beiden aus den gegebenen Verhältnissen das Beste, haben auch den Ehrgeiz, sich in Sachen Ausrüstung weiterzuentwickeln. „Da muss man heute ständig investieren, schauen, was so auf dem Markt aktuell ist“, so Maik Pillokat. Er und Christian Hentschel haben, wenn man so will, eine gemeinsame Vergangenheit. Sie arbeiteten zu Vorwendezeiten bei Robotron in Hoyerswerda. Als Maik Pillokat Ende der 90er-Jahre einen Lichttechniker suchte, war klar, an wen er sich wenden sollte. Seit 1999 organisieren sie nun in der KuFa den technischen Ablauf der Veranstaltungen.

Der 49-jährige Maik Pillokat, der bei einem Lkw-Hersteller als Verkaufsleiter arbeitet, steht schon seit 28 Jahren am Mischpult. Der Hoyerswerdaer wäre gerne Tontechniker geworden, „Klappte damals aber leider nicht“. Folglich absolvierte er eine Ausbildung zum Dreher, machte nebenbei Musik, spielte einige Jahre bei den Feuersteinen. Der frühere Gitarrist hat das Ohr für den richtigen Klang. Eine absolute Grundvoraussetzung für den Tontechniker-Job. Jedoch: Wenn es Musikern am nötigen handwerklichen Geschick mangele, so Maik Pillokat, könne man das, was da auf der Bühne zu hören sei, auch am Mischpult nicht veredeln: „Man muss sein Instrument schon gut beherrschen können.“ Aber in der Zeit, in der er nun in der KuFa als Tontechniker wirkt, hat er das nur selten erlebt. Mitunter kommt es sogar vor, dass Christian Hentschel und Maik Pillokat in den Blickpunkt der Besucher rücken. Gerückt werden. Wenn sich Künstler zum Abschluss ihres Auftrittes bei ihnen für die tolle Lichtshow, für den ausgewogenen Klang bedanken. Eine besondere Wertschätzung, über die sich Maik Pillokat und Christian Hentschel freuen. Auch wenn sie es sich äußerlich nicht so ganz anmerken lassen.



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