Endspurt an der Ecke


von Tageblatt-Redaktion

In der vergangenen Woche wurde der bereits fertiggestellte Fassadenteil am Altstädter Ecke abgerüstet. Foto: Uwe Schulz
In der vergangenen Woche wurde der bereits fertiggestellte Fassadenteil am Altstädter Ecke abgerüstet. Foto: Uwe Schulz

Von Uwe Schulz

Altstadtgucken ist ziemlich beliebt am Wochenende. In der Spremberger Straße gibt es derzeit praktisch alle paar Tage einen neuen Stand. An der Fassade des neuen Altenheims der Diakonie wird kräftig gearbeitet. Derweil fallen gegenüber am Altstädter Eck schon die Gerüste. Direkt an der Ecke ergeben die von Metallgestalter Manfred Vollmert gefertigten Buchstaben zweimal den Namen des Hauses: „Altstädter Eck“. Dazwischen die drei Eichen aus dem Hoyerswerdaer Stadtwappen. Jens Schönwälder ist mit der Arbeit zufrieden. Er kennt hier jeden einzelnen Fassadenabschnitt, jede Wohnung. Der Vorstand der LebensRäume Hoyerswerda kennt aber auch den Zeitplan.

Die Wohnungen im Haus A in der Grünstraße sollen am 1. Juni an ihre Mieter übergeben werden, die von Haus B (Rest Grünstraße inklusive Ecke) einen Monat später. Die Wohnungen der Häuser C und D, die sich entlang der Spremberger Straße befinden, sollen am 31. Juli bezugsfertig sein. Nur noch eine Vier-Raum-Wohnung ist zu haben. Die anderen 33 Wohnungen sind alle vergeben. Beim Altersschnitt der Mieter spiegelt sich wohl der demografische Ist-Zustand in der Stadt wider. Doch die Wohnungen sind für alle Generationen geeignet. Nach allem, was man sieht, hat die Genossenschaft hier keinen Prunkbau errichtet, aber auch nicht gespart. Die Be- und Entlüftung für jede Wohnung soll Schimmel effektiv verhindern.

 Jedes Wohnungsfenster besitzt eine Außenjalousie mit Handkurbelbetrieb. Wer ein paar Euro draufgelegt hat, bekam auch den Elektroantrieb. Die Bäder haben fast alle Wanne und Dusche. Im Winter kommt in allen Räumen die Wärme von der Fußbodenheizung. Ein neutrales Grau ist die Farbe aller Wohnungs- und auch Zimmertüren und dürfte praktisch zu jeder individuellen Möblierung passen.

Und jetzt ist Endspurt. Im Haus A sind die Arbeiten am weitesten gediehen. Hier begann einst der Rohbau, hier wurde zuerst das Dach gedeckt, die Fassade gemalert. Die Wohnungen sind individuell tapeziert und gestrichen, oftmals wurde auch die Farbe direkt auf die Wand aufgetragen. Da hat man sich an den Kundenwunsch gehalten. Standard war aber „gespachtelt weiß“. Bei den Fußböden stellte der Vermieter eine Auswahl an hochwertigen CV-Belägen in Holzoptik zur Verfügung. „Auf diese setzen wir künftig auch bei Renovierungen in anderen Wohnungen“, sagt Jens Schönwälder. Die Beläge sind so robust, dass man auch nach langer Zeit nicht sieht, wo die Möbel gestanden haben.

Die Wohnungseingangstüren sind allesamt mit Obentürschließern versehen. In den Paterrewohnungen, wo die Wohnungen auch barrierefrei gestaltet sind, wurden Rauchmelder in die Schließer integriert, sodass sich die Türen im Normalfall leicht öffnen und schließen lassen.

In den Räumen gibt es nicht nur die übliche Zahl Steckdosen, sondern auch Netzwerkdosen. Die Wohnungen sind auch vom Zuschnitt eher recht individuell gehalten. Platz ist jedenfalls genügend da. Zu jeder Wohnung gehört ein Abstellraum, manchmal auf der gleichen Etage, manchmal im Keller. Hier ist die Tiefgarage mit 40 Stellplätzen. Im gesamten Hauskomplex gibt es drei Wäschetrockenräume. Ein Wäscheplatz ist auf dem Hof geplant. Daneben soll auch noch ein kleiner Spielplatz entstehen. Fahrradschuppen und angrenzende Müllstation werden gerade gebaut. Einen weiteren Fahrradkeller gibt es im Untergeschoss direkt an der Tiefgaragenzufahrt. Die führt zwar abgeknickt und nicht einsehbar nach unten. Eine Ampel soll dafür sorgen, dass es in der Zufahrt keine unliebsamen Begegnungen gibt.

Jens Schönwälder steht auf einer der etwa acht Quadratmeter großen Loggien, auf der man sogar eine Hollywoodschaukel unterbringen könnte, und schaut in den Hof hinunter. Die Wegebeziehungen sind deutlich erkennbar. Die Dächer der Tiefgaragenzufahrt und des Fahrradschuppens werden noch begrünt. Auch vor den Haustüren wird in den nächsten Wochen noch alles in Ordnung gebracht. Was im Rahmen der Bauarbeiten beschädigt wurde, wird repariert. Die Zuwegungen sind noch zu bauen, die Briefkästen aufzustellen. Mutterboden muss aufgefüllt und begrünt werden. Einen neuen Gehweg wird es im Bereich des Altstädter Ecks allerdings nicht geben. Der war in den Neunzigerjahren im Gegensatz zur Fahrbahn nur asphaltiert worden. Jetzt fehlt der Stadt offenbar das Geld für die Pflasterung. Und den LebensRäumen gehört er nicht. Der geflickte Asphalt mag zwar nicht so schön aussehen, freut aber alle Benutzer von Rollatoren wie auch die Chauffeure von Kinderwagen – nicht nur beim Altstadtgucken.



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