Die Zukunft der alten Orthopädie hat begonnen


von Tageblatt-Redaktion

Großreinemachen vor der alten Orthopädie. Das Objekt soll so schnell kein Schandfleck mehr sein.
Großreinemachen vor der alten Orthopädie. Das Objekt soll so schnell kein Schandfleck mehr sein.

Eine neue Ära für das alte Krankenhaus ist angebrochen. Der Besitzerwechsel vom Lausitzer Seenland-Klinikum zur Wohnpark Kaiser Wilhelm GmbH wurde zum 1. August vollzogen, wie Wohnpark-Geschäftsführer Jens R. Britschka sagt. Am selben Tag begannen die Aufräumarbeiten auf dem Areal. Der Bauzaun, der die seit Dezember 2004 leerstehende Immobilie gegen Vandalismus sicherte, ist verschwunden. Ein Dachdecker flickte die schlimmsten Schadstellen im Dach, beseitigte Dreck und Bewuchs aus den Dachrinnen. Hausmeister Mario Koall und ein beauftragtes Unternehmen entfernten Unkraut sowie Wildwuchs, fegten Innenhof und Gehweg. Jetzt ist zumindest das Grundstück wieder optisch in Schuss. Aber das ist erst der Anfang.

Ende nächsten Jahres, spätestens 2015 soll auch das Gebäude selbst wieder genutzt werden. Der Name Wohnpark ist dabei Programm, wobei der Name Bezug nimmt auf die Historie des Gebäudes, das vor 100 Jahren das Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus war. Mietwohnungen sollen hier entstehen. Der Besitzer kann sich aber auch ruhiges Gewerbe, also vor allem im Sinne von Büros, hier vorstellen, oder eben eine Mischung aus beidem. Wer als Unternehmer hier einen idealen Platz für sich sieht, kann sich bei Jens Britschka melden. Was die Wohnungen anbelangt, haben noch nicht einmal die Planungen begonnen.

Anfragen zu möglichen Quadratmeterpreisen und Grundrissen kann der Bauherr noch nicht beantworten. Das mag vage klingen, doch es ist nicht das erste Haus, dem Jens R. Britschka in Hoyerswerda wieder zu neuem Glanz verhelfen will. Das Haus, in dem sich die Gaststätte „Zur Post“ befindet, und die „Villa am Schloss“ in der Fischerstraße sind zwei Beispiele für seine Investitionen. In letzterem hat die J.R.B. Finanzplanung GmbH seit Jahren ihren Sitz. Für das Projekt mit der alten Orthopädie hat Britschka eine eigene Gesellschaft gegründet. Projektentwicklung und Betreuung erfolgen über die J.R.B. Finanzplanung.

Gleich nach dem Auszug des Klinikums aus dem Gebäude hatte sich Britschka das Haus angeschaut. Der Kauf kam damals nicht zustande. Aber auch andere potenzielle Investoren, im Gespräch waren einst beispielsweise die Wohnungsgesellschaft und später Lidl, kamen nicht zum Zuge. Letzterer, weil die Stadträte an dieser Stelle keinen weiteren Markt haben wollten. Jetzt also die Wohnpark-Idee. Die seitens der Stadt nach Kräften unterstützt wird. Denn der 1986 in Plattenbauweise errichtete Anbau für die physikalische Therapie und Hydrotherapie passt nicht in die Überlegungen des neuen Besitzers. Daher soll der riesige Anbau unter Einsatz von Fördermitteln des Freistaates abgerissen werden.

Maßnahmeträger hierfür ist die Stadt Hoyerswerda, den Eigenanteil muss aber die Wohnpark-GmbH beisteuern. Die Stadträte haben dem zugestimmt, die Abrissgenehmigung liegt laut Britschka vor, fehlt nur noch der Fördermittelbescheid. Wenn der eintrifft, so rechnet Jens R. Britschka, sollte der Abriss bis zum Dezember erledigt sein. Zuvor ist allerdings noch einmal eine Art Abrissparty in dem Objekt geplant.

In den kommenden Wochen will der Unternehmer ein Planungsbüro damit beauftragen, aus der groben Idee des Wohnparks eine besser fassbare Variante zu erarbeiten. Im verbleibenden Objekt stehen rund 3 500 Quadratmeter Nutzfläche auf einem rund 9 000 Quadratmeter großen Grundstück zur Verfügung. Parkplatz-Probleme sollte es da keine geben. Jens R. Britschka hat sich die Millioneninvestition jedenfalls gut überlegt: „Ich will hier keine 08/15-Sanierung, sondern etwas Hochwertiges machen“.



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 7 plus 6.