Die Show war in Ordnung


von Tageblatt-Redaktion

So schön sind nur Festivals
So schön sind nur Festivals

Vergleichsweise moderate Preise für Bratwurst, Bier  und Parkplatz, ordentlicher Handy-Empfang (zumindest für Telekom- und Vodafone-Kunden), gut ausgeleuchtete Wege und Parkplätze sowie ein Festival-Gelände, an dem es nur wenig zu kritisieren gibt: Die Premiere des Lausitzer Seenlandfestivals kann sich sehen lassen. Was wohl vor allem daran liegt, dass vom Veranstalter, der Lausitzhalle Hoyerswerda GmbH, professionelle Partner gebunden wurden, die wissen, wie man so etwas macht – vom Duschcontainer auf dem Campingplatz über das Verkehrs- und Sicherheitskonzept bis hin natürlich zur Bühne, mit allem was dazu gehört.

Auch die recht bunte Stilmischung der Künstler steckten die Festivalbesucher, die auffallend oft tschechisch und polnisch sprachen, positiv weg. Und die deutschen Kennzeichen der Pkw auf dem Großparkplatz zeigten, dass nicht nur Musikfans aus der unmittelbaren Umgebung angesprochen worden waren. Schätzungen zufolge waren bei David Guetta rund 6 000 Fans gekommen. Am Samstag war das Konzertgelände beim Auftritt der Fantastischen Vier spürbar gefüllter.

Gestern Abend sollen 10.000 Fans dagewesen sein. Es waren natürlich die Namen der Künstler, die zogen, auch wenn deren Buchung und die entsprechende Bewerbung relativ spät erfolgte, denn da waren die Konzerte der Toten Hosen in Dresden und Berlin, also im Festival-Einzugsgebiet, schon ausverkauft.

Doch von den Dingen, die im Hintergrund nicht so gut liefen, bekamen die Festivalbesucher nichts mit. So soll es ja auch sein: Die Show war in Ordnung, litt weder unter Stromausfällen noch unter anderen Widrigkeiten. Und die Lage des Festivalgeländes direkt am See, mit einem Hauch von Weite und dem so seltenen Potenzial für Erweiterungen, ist ein wahrer Glücksfall. Es hat seine Feuertaufe bestanden. Und selbst mancher Bewohner der Region weiß jetzt erst, wie schön es hier ist.

Und auch Klein Partwitz hat es nicht geschadet. Michael Fiedler ist Klein Partwitzer und ehemaliger Wehrleiter. Dass am See ordentlich gerockt wird, das höre man nachts mehr als deutlich, sagte er. Gut geschlafen hat er nicht. „Aber es ist erträglich, ist ja auch nur ein Wochenende.“ Und trotz Schlafdefizits musste er am Wochenende früh raus, zum Feuerwehrdienst. Zu einer Zeit, zu der manch Festivalgast wahrscheinlich gerade zum Schlafen ins Zelt gekrochen ist.
„Eine Eintrittskarte brauchen wir eigentlich nicht“, meinte Jürgen Ittmann, Wirt des Gasthofes zum Anker. Aber Freitagnacht sei ja viertel Eins Schluss gewesen. „Das stört nicht, das ist ja keine nachtschlafende Zeit“, sagte er über die Festivallautstärke. Was den Gastronom aber ärgert: Es kommen weniger Gäste an diesem Wochenende. „Wegen der massiven Polizeipräsenz trauen sich die Leute ja kaum raus in den Biergarten.“ (US/aw)



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