Die Deiche am Schwarzwasser werden sicherer


von Tageblatt-Redaktion

Bei Zeißig liegen am Schwarzwasserdeich noch immer Sandsäcke. Das bleibt wohl vorerst so. Denn erst im Herbst 2014 wird der Deich per Spundwand verstärkt sein.
Bei Zeißig liegen am Schwarzwasserdeich noch immer Sandsäcke. Das bleibt wohl vorerst so. Denn erst im Herbst 2014 wird der Deich per Spundwand verstärkt sein.

In Sachsen wurden nach dem Augusthochwasser vor elf Jahren 47 Hochwasserschutzkonzepte erstellt und darin 1 600 teils sehr komplexe Einzelmaßnahmen vorgeschlagen. 351 dieser Maßnahmen wurden als hoch prioritär eingestuft. Von diesen 351 Hochwasserschutzmaßnahmen sind derzeit 80 fertiggestellt, 55 im Bau sowie 216 im Plan- bzw. im Genehmigungsverfahren.

Und auch im Bereich Hoyerswerda sollen die Deiche in den bislang noch unsanierten Bereichen sicherer werden, wie Britta Andreas, Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung, auf TAGEBLATT-Anfrage mitteilt. Vor allem am Schwarzwasser hat das jüngste Hochwasser gezeigt, dass hier schleunigst etwas getan werden muss. Ab Oktober wird zwischen der Straßenbrücke Spohla und der Sohlgleite im Schwarzwasser bei Zeißig beidseitig der Deich sicherer gemacht. Dafür sorgen Spundwände, die vier bis sechs Meter tief in den Deich gerammt werden und somit das Durchweichen und einen möglichen Deichbruch zuverlässig verhindern. Bei der Gelegenheit soll auch der Deich, der vom Schwarzwasser mitten durch den Wald bis zur B 96 zwischen Zeißig und Maukendorf führt, auf dieselbe Art bis 2014 verstärkt werden. Wie der Projektverantwortliche Sebastian Haufe erklärt, soll die Senke an der Bundesstraße, die beim Hochwasser mit Sandsäcken verstärkt worden war und ansonsten wohl als Überfahrt für Forstfahrzeuge dient, gepflastert werden. Die Ausschreibungen werden in den nächsten Tagen veröffentlicht. Bis die Arbeiten abgeschlossen sind, bleiben die Sandsäcke am Schwarzwasserdeich liegen. Es könnte ja sein, dass noch einmal ein Hochwasser kommt, ehe die Arbeiten beendet sind.

Schon in den nächsten Tagen beginnt eine Firma im Auftrag der LTV auf der linken Schwarzwasserseite zwischen der bereits genannten Sohlgleite und der Mündung der Wudra mit der Deichsanierung. Hier werden keine Spundwände in den Deich gerammt, sondern man schlitzt den Deich und baut eine Erdbetonmischung ein, die alle paar Meter um einen Stahlträger ergänzt wird. Laut Haufe kosten die genannten Sicherungsarbeiten am Schwarzwasser rund 7,5 Millionen Euro. Dafür dürften dann vor allem die Zeißiger bei Hochwasser künftig ruhiger schlafen können.
Vom Tisch sind hingegen die Pläne, dem Schwarzwasser mehr Stauraum auf der Spohlaer Seite zu geben. Die im Hochwasserschutzkonzept für das Schwarzwasser enthaltene Rückverlegung des Deiches bei Spohla zwischen der Straßenbrücke Spohla und der Wudra-Mündung wurde seit 2005 planerisch untersucht. Damals wurde auf der linken Gewässerseite eine Rückverlegung des Deiches zur Schaffung von Retentionsraum geplant. Besonders bei den privaten Eigentümern bzw. Nutzern wurde deutlich, dass diese Idee nur auf geringe Gegenliebe stößt. Unabhängig davon wurde bei Untersuchungen der Grundwasserverhältnisse festgestellt, dass eine ortsnahe Trassenführung des Deiches zu einer Gefährdung der Bebauung führt, wenn Hochwasser herrscht und sich die Grundwasserstände erhöhen. Und nicht zuletzt wäre das alles sehr teuer geworden. Bereits vor zwei Jahren wurde daher dieses Ziel aufgegeben. Man schwenkte auf die Sicherung des bestehenden Deiches um.

Flussaufwärts bei Groß Särchen ist man seitens der Gemeinde mit der Situation am Schwarzwasser nicht zufrieden. Zwar gibt es den Umfluter. Doch schon seit er gebaut wurde, moniert man vor Ort, dass das Wohngebiet am Feldgraben gefährdet ist, weil der dorfzugewandte Deich des Umfluters recht niedrig ist. Seitens der LTV werden nun Nacharbeiten für diesen Herbst angekündigt, ohne dass diese näher beschrieben werden. Britta Andreas teilt immerhin mit: „In Auswertung des Hochwassers 2013 wird die Situation in und um Groß Särchen nochmals analysiert. Ob Notwendigkeiten zur Nachbesserung gegeben sind, wird dann festgestellt werden!“

Vom Hochwasser regelmäßig bedroht ist ähnlich wie Groß Särchen das zu Hoyerswerda gehörende Dorf Groß Neida. Im vergangenen Jahr stellte die Landestalsperrenverwaltung den geplanten Hochwasserschutz vor. Wann er gebaut werden kann, steht noch nicht fest. Immerhin, so ist von der LTV zu erfahren, ist mit den Einwohnern von Groß Neida, den Flurstückseigentümern und den Pächtern Einvernehmen für die Schutzmaßnahme hergestellt. Die Planunterlagen werden von der Landesdirektion geprüft. Die Pläne sehen so aus, dass der bestehende Rückstaudeich am Zusammenfluss von Hoyerswerdaer Schwarzwasser und Schwarzer Elster ertüchtigt und in der vorgeschlagenen Trasse entlang des vorhandenen Feldweges verlängert wird – so, wie es den Einwohnern im Juni 2012 vorgestellt wurde.



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