Der Abwasserzweckverband „Kamenz-Nord“ braucht einen neuen Chef


von Tageblatt-Redaktion

Die jüngste größere Investition des AZV „Kamenz-Nord“ war der Kanalbau entlang der Buchwitzstraße in Bernsdorf.
Die jüngste größere Investition des AZV „Kamenz-Nord“ war der Kanalbau entlang der Buchwitzstraße in Bernsdorf.

Von Ralf Grunert

Morgen endet für Hellfried Ruhland eine 14-jährige Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Lauta. Er war bei der Bürgermeisterwahl am 15. März mit einem deutlichen Wählervotum abgewählt worden. Ebenfalls ab morgen ist der 56-Jährige auch nicht mehr der Vorsitzende der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes (AZV) „Kamenz-Nord“. Dieses Gremium ist zu Beginn dieser Woche dem von ihm selbst geäußerten Wunsch auf Amtsniederlegung nachgekommen. Zwar hätte er den Verbandsvorsitz theoretisch noch bis zur nächsten ordentlichen Verbandsversammlung ausüben können. Es sei jedoch nicht abzusehen, wann diese stattfindet, begründete Hellfried Ruhland seinen Entschluss, auch im Wissen, dass der Platz in der Runde dem Bürgermeister von Lauta vorbehalten ist.

Allerdings gestattete er sich in der Verbandsversammlung noch, den Bernsdorfer Bürgermeister Harry Habel für das Amt des AZV-Vorsitzenden vorzuschlagen. Ob auch dieser Wunsch in Erfüllung geht, wird sich bei der Neuwahl zeigen, die voraussichtlich im nächsten Monat oder spätestens im Juni stattfindet, wie es hieß.

Hellfried Ruhland war immerhin 13 Jahre und acht Monate der Vorsitzende des seinerzeit neu gebildeten AZV „Kamenz-Nord“ und anfangs auch Chef des gleichnamigen Trinkwasserzweckverbandes. Beide sind ja bekanntlich aus der Auflösung des TAZ Hoyerswerda hervorgegangen. „Es ist ein Stück weit schade, dass es damals nicht gelungen ist, den ländlichen Raum und die Stadt Hoyerswerda unter einen Hut zu bekommen“, meinte er zurückblickend. Seinerzeit war von der Kamenzer Landrätin Fischer der Wunsch an ihn herangetragen worden, den Verbandsvorsitz zu übernehmen. „Ich habe das damals so verstanden: Man hat mir dieses Amt zugetraut.“

Was folgte, bezeichnete Hellfried Ruhland als Erfolgsgeschichte. So sei es gelungen, ein tragfähiges Beitrags- und Gebührenmodell zu erstellen, um Investitionen anzuschieben und auch die Bürger mitzunehmen. Vor allem an Letzterem war ja der TAZ Hoyerswerda gescheitert. Der AZV „Kamenz-Nord“ hingegen sah sich trotz Tausender Beitragsbescheide gerade mal mit einer Hand voll Klagen konfrontiert. Hellfried Ruhland nannte die konstruktive Geschäftsbesorgung durch die Ewag Kamenz und das gute Miteinander der Verbandsmitgliedskommunen (Lauta, Bernsdorf, Elsterheide – Anm. d. Red.) als die zwei tragenden Säulen der Verbandsarbeit.

Der AZV „Kamenz-Nord“ hat auch erhebliche Investitionen getätigt. Von 2004 bis 2013 waren das rund 17 Millionen Euro. „Das ist eine Hausnummer, die sich sehen lassen kann“, so die Einschätzung von Hellfried Ruhland, der aus seinem Bedauern, mit dem Bürgermeisteramt auch den Verbandsvorsitz abgeben zu müssen, keinen Hehl machte. Weil er weiß: „Der Abwasserzweckverband ist auf einem guten Weg.“



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