Das „Grethe-Weiser-Haus“ am Blauen See ist Geschichte
Die endgültig letzte Nacht hat Martina Scholze von Montag zu Dienstag in ihrem „Grethe-Weiser-Haus“ verbracht. Heute wird das restliche Inventar beräumt. Morgen gibt sie die Schlüssel für das im Oktober 1995 von ihr unter diesem Namen eröffnete Restaurant samt Pension am derzeit verscheiten Blauen See an den Eigentümer ab. Damit ist das „Grethe-Weiser-Haus“ in der Form, wie es seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten Gäste aus nah und fern angelockt hat, Geschichte.
„Ich freue mich auf mein Zuhause. Ich kümmere mich jetzt um meine Enkelkinder“, blickt Martina Scholze nach vorn. Der Abschied von ihrer beruflichen Tätigkeit und ihrer Wirkungsstätte fällt der 65-Jährigen nicht mehr allzu schwer, erfolgte diese doch auf Raten. Schon vor Jahresfrist wollte sie die Gaststätte eigentlich abgeben. Sie hängte noch ein Jahr dran. Auch in der Hoffnung, jemanden zu finden, bei dem sie ihre Sammlung mit Erinnerungsstücken an Grethe Weiser in guten Händen weiß.
Rund 50 exklusive Original-Stücke aus dem Leben der 1970 an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorbenen Schauspielerin hat Martina Scholze im Verlauf der Jahre zusammengetragen. Hinzu kommen hunderte Fotos, zahlreiche Plakate sowie umfangreiches Film- und Tonmaterial, mit dem sie auch die „Grethe-Weiser-Abende“, bei denen sie in die Rolle der Schauspielerin schlüpfte, gestaltet hat. Zuletzt war das am Samstag zur Weihnachtsfeier des Kulturvereins der Stadt Bernsdorf der Fall. „Das war eine sehr zu Herzen gehende Verabschiedung“, blickte die Gastwirtin auf diesen Abend zurück. Nicht weniger emotional ging es auch bei der Abschiedsveranstaltung zu, zu der Martina Scholze bereits Ende November ins „Grethe-Weiser-Haus“ eingeladen hatte.
Die komplette Sammlung und weiteres Inventar aus dem „Grethe-Weiser-Haus“ hat sie in den zurückliegenden Tagen eingelagert. Räumlichkeiten dafür bekam sie von der Bernsdorfer Wohnungsbaugesellschaft zur Verfügung gestellt. Martina Scholze ist dankbar dafür, geht allerdings davon aus, dass dies nur eine Übergangslösung sein dürfte.
In Dresden interessiere sich der Geschäftsführer eines Restaurants für die „Grethe-Weiser“-Sammlung. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass aus dem Interesse mehr wird.“ Und auch vom restlichen Inventar will sie sich trennen. „Das wollen wir ab dem Frühjahr auf Flohmärkten in der Region anbieten“, kündigt die 65-Jährige an.
Kommentare zum Artikel:
Thomas Jenchen schrieb am
Bitte gebt meiner Familie die Fotos von Grete zurück.
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