Besuchertage versprechen einen Imagegewinn


von Tageblatt-Redaktion

Mit tausenden Lesezeichen begann die Werbekampagne für die Besuchertage im Lausitzer Seenland im Sommer in Laubusch.
Mit tausenden Lesezeichen begann die Werbekampagne für die Besuchertage im Lausitzer Seenland im Sommer in Laubusch.

Herr Ruhland, freuen Sie sich auf die Besuchertage im Lausitzer Seenland in Laubusch?

Auf jeden Fall. Es ist eine anspruchsvolle, aber gleichzeitig auch schöne Aufgabe, denn es ist uns die Möglichkeit gegeben, einen Imagegewinn für Lauta insgesamt zu erzielen. Deshalb möchten wir Lauta und insbesondere den Ortsteil Laubusch mit seiner Kolonie den hoffentlich zahlreich kommenden Besuchern präsentieren.

Lassen Sie doch mal als Appetithappen etwas gucken, was die Besucher an Besonderem erwartet.

Wir befinden uns derzeit in der Phase, in der wir einzelne Programmpunkte festlegen. Eines kann ich sagen: Da die Besuchertage mit dem früher gefeierten Bergmannstag, der noch im Bewusstsein vieler Menschen in der Region verankert ist, einhergehen, haben wir für den 1. Juli das Orchester Lausitzer Braunkohle binden können. Da freuen wir uns natürlich über eine schöne musikalische Unterhaltung in alter Tradition.

Außer ein wenig Straßenbau und der Dachsanierung der Laubuscher Grundschule ist von Seiten der Stadt im vergangenen Jahr nicht allzu viel geworden. Oder täuscht der Eindruck?

In der Tat ist es so, dass wir uns mit den Dingen beschäftigt haben, die schon im Jahre 2010 in der Vorbereitung waren. Das hing damit zusammen, dass wir uns mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung nur auf das Wesentliche beschränken konnten. Ich möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass wir im vergangenen Jahr auch den Themenpfad in Johannisthal eingeweiht haben, wo neben Fördermitteln aus dem ILE-Programm auch städtische Gelder geflossen sind. Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr wieder mehr investieren können.

Was hat sich im vergangenen Jahr in den Ortsteilen getan?

In Laubusch hat sich sehr viel entwickelt, insbesondere in der privaten gewerblichen Landschaft. Ich verweise da nur auf die Firma apikal, auf die Unternehmensgruppe des Herrn Vogt in der ehemaligen Berufsschule und nicht zu vergessen die Aktivitäten auf dem Holzhof von Herrn Gehm und in der Gärtnerei „Kleiner Waschbär“. Im Ortsteil Leippe-Torno sei noch mal auf den Themenpfad verwiesen. Mit Blick auf die am 31. Dezember ausgelaufene öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Eingemeindung wird sicher einiges auf Kritik stoßen. Ich denke da an den Schwarzkollmer Weg, dessen Ausbau ja insbesondere der Ortsvorsteher gern gesehen hätte. Allerdings hat es noch mit dem Straßenbau in der Rademacherstraße geklappt.

Was wird in diesem Jahr in den Ortsteilen werden?

Für die Ortsteile wird die Grabeninstandsetzung und -pflege an Bedeutung gewinnen, so wie wir uns insgesamt mit den Gewässern 2. Ordnung verstärkt befassen werden. Ansonsten haben wir nicht unerhebliche Dinge in Laubusch vor. Das beginnt beim Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses. Dieses Jahr soll es losgehen. Die Fertigstellung ist 2013 geplant. Zudem haben wir ja beschlossen, die Sanierung der Kita „Brüderchen & Schwesterchen“, wenn die AWO diese in Angriff nimmt, zu unterstützen und uns vom ehemaligen Schulgebäude am Markt zu verabschieden. Wir wollen es verkaufen mit der Zielstellung, das möchte ich betonen, dass es nach der Veräußerung nicht abgerissen wird.

Haben Sie eine Idee, wer sich dafür interessieren könnte?

Momentan habe ich noch keine Idee, aber ich verweise auf das Mehrfamilienhaus Parkstraße 3 in der Kolonie. Dort haben viele nicht geglaubt, dass es noch mal einer Nachnutzung zugeführt werden könnte. Wir begrüßen es sehr, dass sich Herr Fornfeist dafür interessiert hat, um sein Projekt einer Senioren-Wohnanlage zu realisieren. Das Schulgebäude ist natürlich sehr viel größer, ich denke, es ist das größte städtische Gebäude. Daher wird es sicher sehr schwierig werden, jemanden zu finden.

Gibt es für Lauta insgesamt größere Pläne für 2012, mal abgesehen von den Besuchertagen?

Der Bau des Bahnüberganges an der Karl-Liebknecht-Straße durch die Deutsche Bahn AG ist vorgesehen. Daran sind wir mittelbar beteiligt. Die Übergänge Oststraße und Sandwäsche werden wahrscheinlich erst 2013 folgen. Das steht im Zusammenhang mit dem Bahnübergang Waldesruh. Da die Stadt Hoyerswerda dort ihre Anteilsfinanzierung versagt hat, werden noch mal Überlegungen bei der Bahn angestellt. Zur Beruhigung: Bevor eine endgültige Entscheidung zur Schließung dieses Bahnübergangs gefällt wird, gibt es noch mal eine Anhörungsrunde.

Aber mal ehrlich, wer soll für den Hoyerswerdaer Anteil am Ausbau des Übergangs aufkommen? Das sind gut 100 000 Euro.

Ob da eine andere Lösung gefunden wird? Das ist erst mal abzuwarten.

Glauben sie eigentlich noch an den Bau des Autobahnzubringers, der ja Lauta queren soll?

Angesichts der Entwicklung in der jüngsten Zeit lässt sich für mich schlussfolgern, dass der Autobahnzubringer eher nicht gebaut wird.

Vor dem Hintergrund der Konzentration auf den Ausbau vorhandener Straßen?
Möglicherweise.

Ist der Zubringer angesichts der hier angesiedelten Unternehmen überhaupt noch sinnvoll?

Darüber zu befinden, dazu muss man das komplette Gebiet zwischen Hoyerswerda und der Anschlussstelle zur A 13 in Ruhland betrachten. Ich schaue nur auf das zu Senftenberg gehörende Gewerbegebiet in Hosena, das sich sehr stark entwickelt. Wenn man die dortigen Planungen für die Verkehrsströme kennt, die über die Staatsstraße von Hosena aus in Lauta-Dorf auf die Bundesstraße geleitet werden sollen, dann ist das schon eine nicht unerhebliche Mehrbelastung für Lauta. Insofern ist der Autobahnzubringer für die Stadt Senftenberg dringendst notwendig. Auch für Hoyerswerda, was die Erreichbarkeit der Autobahn angeht, ist ein Zubringer sinnvoll. Für die Gewebebetriebe hier in Lauta sind die beiden zur Verfügung stehenden Bundesstraßen aus meiner Sicht ausreichend.

Sie ließen kürzlich in einem Nebensatz fallen, dass zu einem späteren Zeitpunkt über eine Straßenbaubeitragssatzung zu sprechen sein werde. Wollen Sie tatsächlich Ernst machen und den Bürgern diese Kosten aufbürden?

Wir hatten und haben mit dem Stadtrat einhellig die Auffassung, dass wir keine Straßenbaubeitragssatzung erlassen sollten. Ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass es nicht sein kann, dass jemand, der schon immer an einer halbwegs ordentlichen Straße wohnt, unbeteiligt bleibt und derjenige, der bis zum Schluss über eine schlechte Straße fahren musste, zur Kasse gebeten wird. Es geht um Gleichbehandlung. Möglicherweise wird uns die Haushaltslage der Stadt dazu bringen, dass uns von der Kommunalaufsicht der Erlass der Satzung nahegelegt wird. Aber das bleibt abzuwarten. Bisher konnten wir immer gegensteuern.

Welches Fazit ziehen Sie fünf Jahre nach der Eingemeindung von Leippe-Torno?

Durchaus ein positives. Wenn auch gelegentlich mehr oder weniger berechtigte Kritik aus den Reihen der Ortschaftsräte und Bürgerschaft zu hören war, sind wir unseren Verpflichtungen nachgekommen. Es gab auch keinen Grund, wegen Streitigkeiten das Landratsamt und Streitvertreter einzuschalten, so wie es die Eingemeindungs-Vereinbarung vorgesehen hat. Das war so beim Zusammenschluss mit Laubusch und jetzt auch wieder bei der Eingemeindung von Leippe-Torno. Hieraus kann man ableiten, dass es keine Härtefälle zwischen der Stadt und den Ortsteilen gegeben hat.

Hätten Sie gern auch Wiednitz mit im Boot gehabt?

Ich kann hier nur wiederholen: Wir wären für Gespräche offen gewesen, wenn es von der Gemeinde gewünscht gewesen wäre. Es gab ja Signale von einzelnen Gemeinderäten, die sich auch ein Zusammengehen mit der Stadt Lauta hätten vorstellen können. Aber ich stehe auf dem Standpunkt: Man sollte die Mehrheitsmeinung eines Ortes respektieren. Wenn es die mehrheitliche Meinung in Wiednitz war, sicher auch den vorhandenen gemeinsamen Strukturen geschuldet, nach Bernsdorf zu gehen, dann sehen wir das jetzt völlig neidlos.

Wird Eingemeindung in Zukunft ein Thema für Lauta sein?

Für Lauta selbst nicht. Mit unseren ca. 9 400 Einwohnern, diese Anzahl ist erfreulicherweise in den letzten zwei Jahren relativ konstant geblieben, haben wir eine stabile Größe. Natürlich beobachten wir das Umland, welche Dinge sich dort entwickeln. Man kann sicher Gedankenspiele durchführen. So gab es ja zu früherer Zeit mal einen Gemeindeverband, in dem mit Tätzschwitz, Geierswalde und Klein Partwitz auch Ortschaften der jetzigen Gemeinde Elsterheide zu Lauta gehörten. Ob das eine Option für die Elsterheide sein kann? Momentan gehe ich davon aus, dass man die Elsterheide als ganzes Gebilde wie auch immer einbringen will. Wegen der Einwohnerzahl muss die Elsterheide allerdings auch etwas machen. Wenn es Ambitionen gibt, sind wir jederzeit gesprächsbereit.



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