Rückkehr nach fast drei Jahrzehnten


von Tageblatt-Redaktion

Peter Mummert ist mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Der Grundstein dafür wurde in Hoyerswerda gelegt, wo er jetzt wieder lebt.
Peter Mummert ist mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Der Grundstein dafür wurde in Hoyerswerda gelegt, wo er jetzt wieder lebt.

Wenn Peter Mummert von seiner frühen Jugend erzählt, benutzt er für sein damaliges Ich das plattdeutsche Wort „Butjer“ oder „Butscher“. Dabei ist er im Hoyerswerdaer WK VIII aufgewachsen und hat hier die POS XVI „Albert Zimmermann“ besucht. Doch zwanzig Jahre Hamburg hinterlassen eben ihre Spuren – auch im Dialekt. Peter Mummert freut sich, dass man ihm die Nord-Metropole noch anhört. „Das ist die schönste Stadt der Welt“, teilt er die Überzeugung nahezu aller Hamburger.

Es war 1983, als Peter Mummert Hoyerswerda verließ. Er ging damals von hier zur Armee, danach nach Potsdam und schließlich an die Alster. Nun ist er seit einem Jahr wieder hier. Peter Mummert ist Chef der neuen Integrierten Rettungsleitstelle Ostsachsen in Kühnicht – gar nicht weit weg von seinem früheren Wohnhaus in der heutigen Ratzener Straße. Eigentlich hatte er sich die Sache mit seiner neuen Arbeit etwas anders gedacht. Weil einer der Techniklieferanten wohl größere Schwierigkeiten hat, konnte die Leitstelle bisher nämlich nicht wirklich in Betrieb gehen. Doch es gibt trotzdem genug zu tun sowie vorzubereiten und hanseatisch-nüchtern sagt Peter Mummert: „Das wird schon.“

Mit ziemlichem Stolz trägt er die Uniform der Berufsfeuerwehr Hoyerswerda, der die Leitstelle organisatorisch angehört. Denn zur Feuerwehr wollte Peter Mummert schon immer. Mit 14 schob er Dienst auf dem Feuerwachturm in Seidewinkel, mit 16 trat er der Freiwilligen Neustadt-Wehr bei. Zwar lernte er dann Elektromonteur im Tagebau Welzow und war später Busfahrer in Potsdam. Doch als sich 1990 die Gelegenheit ergab, dort Feuerwehrmann zu werden, zog er deshalb nach Hamburg um.

Peter Mummert tat Dienst als Rettungssanitäter oder auch als Pressesprecher, war in diversen Wachen und zuletzt Fachlehrer an der Hamburger Feuerwehrakademie. „Feuerwehr ist wie Familie“, sagt er und schildert Besuche in US-Wachen. Selbst dort sei sofort eine Verbundenheit zueinander da gewesen.

Als Peter Mummert im Internet die Ausschreibung für die Stelle des Leitstellen-Chefs las, ergriff er die Gelegenheit und bewarb sich. „Das Ziel war, selbst noch einmal etwas anzupacken“, erklärt er. Seine Eltern haben die Stadt nicht verlassen und so lockte auch die Familie. Natürlich, erzählt der Leitstellenchef, sei er dann doch wehmütig gewesen, das schöne Hamburg zu verlassen. „Eine Großstadt bietet Möglichkeiten, die es hier nicht gibt“, sagt Peter Mummert und fügt an, für seine Kinder sei eine Einkaufstour nach Dresden schon ein wahres Highlight.

Einerseits. Andererseits: Die beiden sind Handballer. Die Tochter spielt inzwischen beim SC, der Sohn beim LHV. Sie besuchen die Sportklassen des Foucault-Gymnasiums und die Klassenlehrerin habe von sich aus angerufen, um nach dem Umzug nach einem Termin zu fragen: „So etwas würde in Hamburg nie passieren.“

Peter Mummert selbst spart sich nun die teuren Fahrten mit Bus und Bahn, die er bisher wie selbstverständlich gewöhnt war. Zur Arbeit fährt er nämlich jetzt mit dem Rad und auch seine Frau arbeitet in einem Supermarkt, der von der Altstadt-Wohnung aus zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen ist. Die Wohnung übrigens kennt Peter Mummert auch noch aus „Butscher“-Tagen. Er hat sich in den Räumen fotografieren lassen, als darin „Foto Kahrig“ zu finden war.



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Kommentare zum Artikel:

Andreas Renn schrieb am

Peter Mummert hat bei der Armee immer von der Feuerwehr geschwärmt. Schön, dass er sich den Traum erfüllt hat.

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