Zwei weitere Häuser im WK I müssen weichen

Hoyerswerda. Nachdem es im Jahr 2021 mit der Beseitigung des Hauses Otto-Damerau-Straße 1-7 den ersten Hausabriss im WK I gab, sollen dem im ältesten Viertel der Neustadt nun zwei weitere Blöcke folgen. Die städtische Wohnungsgesellschaft (WH) informierte am Mittwoch über zwei Mieterversammlungen für die verbliebenen Bewohnerinnen und Bewohner der großteils schon leeren Häuser Günter-Peters-Straße 1-7 und Brigitte-Reimann-Straße 2-8.
Jedes dieser am Ende der 1950er errichteten Gebäude verfügt über je 48 Wohnungen. WH-Chef Steffen Markgraf wird mit den Worten zitiert, die Entscheidung, die Häuser vom Markt zu nehmen, falle dem Unternehmen nicht leicht. Man habe für beide Immobilien eine Komplexsanierung wie 2019/20 im Haus Petersstraße 2-8 intensiv geprüft. Wirtschaftlich sei das aber mit „unter den aktuellen Rahmenbedingungen“ erwartbaren Kosten nicht vertretbar.
Die WH hat zugleich Nachnutzungs-Konzeptionen vorgelegt. Im Fall der Reimannstraße 2-8 ist demzufolge eine landschaftsgärtnerische Gestaltung vorgesehen. Die Rede ist von einer „Grünen Welle für Insekten“. Für den Bereich der Petersstraße 1-7 hingegen ist wieder ein Parkplatz mit Schranke an der Zufahrt der projektierte Ersatz. Mit dem Anrücken des Baggers ist im nächsten Jahr zu rechnen. (red)
Kommentare zum Artikel:
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Reinhard Ständer schrieb am
Den Vorschlag "von außen nach innen zurückbauen", finde ich nicht gut. Es gibt z.B. am Stadtrand in den WK 6 und 7 sanierte Würfelhäuser mit Aufzug, wo es keinen Leerstand gibt, da diese Wohnungen behindertengerecht sind und es preisgünstige Einraumwohnungen gibt. Das ist an anderer Stelle nicht zu finden. Diese Häuser abzureißen, wäre völliger Irrsinn. Stattdessen sollte sich Hoyerswerda offensiv um mehr Zuzug aus jenen Großstädten bemühen, wo es kaum noch Wohnraum gibt und die Mieten unbezahlbar sind.
Thomas Uwe schrieb am
Ich werde das Gefühl nicht los, dass alles aus Ostzeiten vernichtet werden soll. Hoyerswerda war wie viele Städte, wo Neubauviertel entstanden sind, blühende wohldurchdachte mit den Blick auf die Menschen, die da wohnten und wohnen sollen, gerichtet. Es sollte den Menschen besser gehen als früher. Und heute?
Harald Gauner schrieb am
Bei allen diesen dummen Kommentaren hier muss man schon fast glauben, dass hier alle kein Auto fahren. Es tut mir leid, wenn ich aber gefühlt durch den kompletten WK 1 und Umgebung fahren muss, um einen Parkplatz zu finden, finde ich die Idee, eine Parkplatzfläche zu erschaffen, keine schlechte. Was für Vorstellungen habt ihr eigentlich?! Dieser Block in der Günter-Peters Straße wird von gefühlt drei Leute bewohnt und kaum saniert, weil es sich wie schon geschrieben aus WIRTSCHAFTLICHEN GRÜNDEN nicht lohnt. Wieso das erhalten? Leute, die nicht z. B. auf der Käthe-Niederkirchner-Straße wohnen, können dies nicht beurteilen! Weiß ja nicht, wo ihr alle herkommt. Durch Rentner und "Fahranfänger" mit Mitte Ende 30/40, die nicht parken können (schräg oder gar über zwei Parkplätze), entfällt sogar Parkfläche! WH, ihr macht das richtig!
Bärbel Heppes schrieb am
Ich kann mich den Stimmen nur anschließen.
Eigenartig, dass im (noch) aktuellen INSEK der Stadt kein Rückbau von Häuser vorgesehen war/ist. Offensichtlich ist dieses INSEK und das kommende „GeREHK“ nur Makulatur und von „empfehlendem“ Charakter. Etwas ketzerisch ist also festzustellen: Da kann drinstehen was will (und durch den Stadtrat beschlossen werden) – letztlich kann sich z. B. der GF der Wohnungsgesellschaft, Herr Steffen Markgraf, bzgl. Hausabriss „austoben“ wie er will. Und der Aufsichtsrat der Wohnungsgesellschaft (angeführt durch unseren OB mit seinen Stadträt:innen – siehe unten) hält angesichts solch haarsträubender Entscheidungen die Füße still?! Dass kann ja wohl nicht sein! Herr Ruban-Zeh! Stoppen Sie sofort diese eindeutige Fehlentwicklung!
Wie schrieb Herr Markgraf: „Wirtschaftlich sei das (eine Komplexsanierung wie 2019/20 im Haus Petersstraße 2-8) aber mit „unter den aktuellen Rahmenbedingungen“ erwartbaren Kosten nicht vertretbar.“ Eine solche Maßnahme wird ja nicht erwartet. Ein Einbau von innenliegenden Liften (wie von der WH bereits selbst im WK 1 praktiziert – neben der Sanierung kostete der Balkonan- und Fahrstuhleinbau wohl 1,2 Mio. Euro –> vgl. Nach Millionen-Umbau Mieter gesucht – HOYTE.de vom 05. März 2023) käme preislich eindeutig preiswerter als die Lösung in der Peters-Straße 2-8. Man muss nur wollen, Herr Markgraf. Lieber reißen Sie die beiden Blöcke ab und bauen stattdessen in der Altstadt neu – es muss also bei der WH durchaus Geld vorhanden sein, wenn man diese „dringliche Aufgabe“ angeht.
Meinungsäußerungen hier sind das Eine. Das Andere wäre, die Aufsichtsratsmitglieder/alle Stadträte an unserem Unmut/unserer Wut teilhaben zu lassen und damit hoffentlich ein Umdenken in dieser Angelegenheit zu erwirken.
Also: Schreiben wir unseren Stadträten und Herrn Markgraf, was wir denken und hoffen. Stellen wir ihnen die richtigen Fragen und fordern – mit dem Hinweis, dass keine Antwort auch eine Antwort ist – Antworten ein.
Der Aufsichtsrat der WH:
Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD), Aufsichtsratsvorsitzender, oberbuergermeister@hoyerswerda-stadt.de
Frank Hirche (CDU), stellv. Aufsichtsratsvorsitzender und Vergabeausschussvorsitzender
Christian Bormann, (Vorsitzende der Fraktion Aktives Hoyerswerda / Bündnis 90 – Grüne)
Marco Gbureck, Aufsichtsratsmitglied (AfD)
Katharina Korch, Aufsichtsratsmitglied (SPD),
Aufsichtsratsmitglied und stellv. Vergabeausschussmitglied
Michael Mandrossa, (CDU) Aufsichtsratsmitglied und Vergabeausschussmitglied
Michael Ratzing (AfD) Aufsichtsratsmitglied und Vergabeausschussmitglied
Karl-Heinz Schütze, (Linksfraktion) Aufsichtsratsmitglied
Dietmar Wolf, Chef der Bauverwaltung im Rathaus, (dietmar.wolf@hoyerswerda-stadt.de)
Ralf Zeidler, (Freie Wählervereinigung StadtZukunft Hoyerswerda), Aufsichtsratsmitglied, kontakt@fw-stadtzukunft.de
Steffen Markgraf, Geschäftsführer Wohnungsgesellschaft mbH Hoyerswerda, s.markgraf@wh-hy.de
Da nicht alle eMail-Adressen unserer Stadträt:innen zu ermitteln sind, empfiehlt es sich, die E-Mail an den/die betreffende Stadträt:innen an den Sitzungsdienst der Stadt Hoyerswerda (sitzungsdienst@hoyerswerda-stadt.de) zu senden mit dem Betreff: Bitte weiterleiten an Herrn/Frau… .
Hoffen wir, dass unsere Stadträt:innen sich als von uns gewählte Vertreter für unsere Interessen einsetzen und wir nicht feststellen müssen, dass wir eigentlich Kandidaten für „Betreutes Denken“ gewählt haben.
Bärbel Heppes
Colette Piwarz schrieb am
Dieser Abriss ist nicht nachvollziehbar. Es gibt in Hoy keine barrierefreien Wohnungen. Das wäre doch mal ein Ansatz, Bestand zu sanieren. Erst wird abgerissen und dann auf den Flächen neu gebaut.
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