Zu Besuch bei Püppi und Teddy


von Hoyte24 News

Das Puppenregal im Hoyerswerdaer Spielzeugmuseum ist recht groß und reicht dennoch nicht aus.
Das Puppenregal im Hoyerswerdaer Spielzeugmuseum ist recht groß und reicht dennoch nicht aus.

Ganz unten sind die Quietschtiere. Weiter oben finden sich Puppen in Trachten. Und dann gibt es in diesem Regal auch noch ein Fach für Puppen in Uniformen oder ein weiteres für das, was man früher Negerpuppen nannte. Wendet man sich um, streift der Blick mehrere Sandmännchen-Puppen sowie eine Barbie-Ecke und bleibt an zahllosen Teddys hängen. Auch Puppenstuben sind da, Matchbox-Autos, Kinderbücher und ebenso ein Spielzeug-Kramladen – natürlich mit einer Puppe als Verkäuferin. Recht herzlich willkommen im Hoyerswerdaer Spielzeugmuseum!
Es ist noch kein Jahr her, dass Barbara Wagner ihr 2006 eröffnetes Geschäft namens „Babsis Puppen- und Bärenlädchen“ im WK I schloss. Ihr Mann, ihre Tochter sowie ihr Schwiegersohn halfen beim Umzug an die Niederkirchnerstraße. Dort steht nun auf einem Schild zu lesen: „Spielzeugmuseum, Puppen- und Bärenklinik“. Man muss einmal quer über den Hof des LebensRäume-Hauptquartiers und dann zwei Treppen rauf. „Hier ist die Miete günstiger und ich habe mehr Platz“, sagt Barbara Wagner. Wobei das natürlich relativ ist. Für mehrere Puppenwagen zum Beispiel war im WK I kein Raum. Nun sind sie aufgestellt. Es lässt sich denken: Wenn das so weitergeht, wird der Platz rasch wieder knapp.
Allerdings: Hatte Barbara Wagner an der Bautzener Allee nur einen 30-Quadratmeter-Raum zur Verfügung, konnte sie nach dem Umzug ihr Museum räumlich von der Werkstatt trennen. Hier sitzt die 54-Jährige nun zweimal in der Woche, baut nahezu naturgetreue Bausatz-Babypuppen nach Kundenwunsch oder repariert lädierte Puppen- und Bären-Körper. Arme, Beine oder Augen bedürfen am häufigsten einer Behandlung von Frau Puppendoktor Wagner. Die Kundschaft ist ihr treu geblieben: „Es wird gut angenommen.“ Um die hundert „Patienten“ kommen im Jahr sicher in die Klinik.
Und immer donnerstags zwischen 16 und 18 Uhr trifft sich bei Barbara Wagner eine Runde von fünf Frauen mit Herz für Puppen und Teddys. Unten an der Tür steht schon das Wort „Verein“. Denn das ist das nächste Ziel. „Jeder, der Spaß am Sammeln oder am Gestalten hat, kann mitmachen“, lädt Barbara Wagner ein. Es geht wohl mehr oder weniger um das Teilen eines gemeinsamen Hobbys, aber manchmal auch um mehr. Die Frauen haben donnerstags zum Beispiel nicht nur schon Sachen für Puppen gestrickt, sondern auch für Babys. „Ich hoffe, dass sich jetzt noch ein paar Interessenten mehr finden“, sagt Barbara Wagner über die Vereins-Idee. Wobei sie noch nicht ganz genau weiß, ob es wirklich einer offiziellen Eintragung beim Amtsgericht bedürfen wird.
Aber auch sonst freut sich die Herrin des Hoyerswerdaer Spielzeugmuseums über Besuch. Es waren schon Kindergruppen bei ihr. Die Mädchen und Jungen haben ehrfürchtig gestaunt. „Die sind vernünftiger als die Erwachsenen, gucken hauptsächlich und fassen von alleine nichts an“, erzählt Barbara Wagner. Wobei: Anfassen ist ausdrücklich erlaubt. Da sind zum Beispiel gleich mehrere Buratino-Puppen oder die Mini-Indianer aus Plastik oder die Pittiplatsch-Handpuppe, die im Schoß eines großen Teddys mit Jungpionier-Bekleidung sitzt. Oder, oder, oder. Es wird schon langsam wieder eng. „Ich muss wohl mal umbauen“, kündigt Barbara Wagner an.

Geöffnet sind Spielzeugmuseum und Puppenklinik dienstags zwischen 9 und 14 Uhr sowie donnerstags von 13 bis 18 Uhr.



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