Ziehen Planetarium und Sternwarte um?


von Tageblatt-Redaktion

Die Stadt überlegt zusammen mit dem Astronomischen Verein, die Technik aus Planetarium und Sternwarte (auf dem Dach der Schule) vom WK VI ins Stadtzentrum umzusetzen.
Die Stadt überlegt zusammen mit dem Astronomischen Verein, die Technik aus Planetarium und Sternwarte (auf dem Dach der Schule) vom WK VI ins Stadtzentrum umzusetzen.

Von Mirko Kolodziej

Ungefähr drei Millionen Euro erhofft sich die Stadt für die nächsten fünf Jahre aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ für sogenannte Aufwertungs-Maßnahmen. Einen entsprechenden Förderantrag hat der Stadtrat gegen die Stimme von Manja Klimt (Linke) und bei Enthaltung durch Katrin Kiefel (zuletzt fraktionslos, jetzt Aktives Hoyerswerda) gebilligt. Es geht unter anderem um Geld für den Ausbau des neuen Computer-Museums im Stadtzentrum oder die Umgestaltung der nunmehr leeren Zoogehege an der Fischerstraße in einen „Platz der drei Eichen“. Weitere Beispiele für Vorhaben lesen Sie hier.

Kavaliershaus am Schloss

Der Plan, eines der beiden Gebäude nachzubilden, die einst an der Schloss-Auffahrt standen, ist schon diskutiert worden. Die Zoo, Kultur und Bildung gGmbH hat sich von dem Vorhaben eigentlich verabschiedet. Aber: „Die Privilegierte Schützengilde hat erklärt, das Projekt ehrenamtlich umsetzen zu wollen“, sagt Oberbürgermeister Stefan Skora. Im Stadtentwicklungskonzept (Seko) von 2013, auf dem der Fördermittel-Antrag basiert, ist der Kavaliershaus-Nachbau nicht nur als Zoo- und Schlosskasse vorgesehen, sondern auch als eine Art Museum zum Schützenwesen in Hoyerswerda. Das Seko ist im Auftrag der Stadt durch das Büro Bauhoys geschrieben worden, dessen Eigner Thomas Gröbe Mitglied der Privilegierten Schützengilde ist.

Studie zum Planetarium

In Rede steht die Idee, das Planetarium sowie die Sternwarte von der gleichnamigen Oberschule im WK VI ins (dann nur teilweise abzureißende) ehemalige Haus III des Foucault-Gymnasiums umzusetzen. Zwar ist der Plan, die Oberschule ins frühere Zuse-Gymnasium ziehen zu lassen, vom Tisch. Die Frage ist aber: Ist es besser, das Planetarium am jetzigen Standort mit Toiletten sowie zweitem Fluchtweg auszustatten und die Sternwarte auf dem Schuldach wieder zugänglich zu machen oder eben quasi unter Mitnahme der Technik neu zu bauen? Vor dem Hintergrund der Schul-Diskussion im jüngsten Stadtrat sagt Dietmar Wolf von der Bauverwaltung: „Sicher wird jetzt zu entscheiden sein, ob diese Studie tatsächlich in Auftrag gegeben wird.“

Ehemaliges Zuse-Gymnasium

Die Sanierung des Gebäudes steht zwar im Fördermittel-Antrag, aber nur symbolisch. Denn unter „Kosten“ findet sich nur eine Null. Dietmar Wolf sagt über das Kulturdenkmal mit Bezug zur aufgegebenen Idee, hier die Neustadt-Oberschule einziehen zu lassen: „Selbst, wenn die Stadt eine mögliche Umnutzung nicht selbst betreiben wird, wollen wir mit der Anmeldung zeigen, dass uns dieses Gebäude wichtig ist.“ Allerdings gibt es wohl auch Überlegungen, das Fördergeld, das Lauta für den Abriss des Trautmannbaus ausgeschlagen hat, zum selben Zweck in den WK I umzuleiten.

Straßentunnel B 97

Das Landesamt für Straßenbau prüft, die Unterquerung zwischen WK IX und X im nächsten Jahr mit Beton zu verfüllen. Die Stadt müssten dann die Nebenanlagen beseitigen, also etwa Treppen und Geländer. Es geht dafür um 75 000 Euro. Die Diskussion, ob der Tunnel trotz des Abrisses fast aller Wohnhäuser im WK X noch gebraucht wird, weil die LebensRäume an der früheren Dürerstraße Einfamilien-Häuser planen, sieht das Rathaus als unnütz an. Dietmar Wolf verweist auf die vorhandenen Ampeln am Grünewaldring und an der Kollwitzstraße: „Hier kann man die Bundesstraße gefahrlos queren.“ Ohnehin sind die Treppen zum Tunnel derartig marode, dass er schon geraume Zeit gesperrt ist.

Verpflichtung eines Sanierungsträgers

Zwischen 2015 und 2018 einen externen Manager zur Entwicklung von Neustadt, Spremberger Vorstadt und des Gebietes am Zoo zu beschäftigen, würde 60 000 Euro kosten. Die Stadt hofft hier auf komplette Förderung, zumal das sächsische Innenministerium dem Rathaus wohl schon des Öfteren nahegelegt hat, sich Beratung zu holen – etwa um beim Schreiben weiterer Förderanträge Hilfe zu haben.

Konzeptstudie „Klimaquartier“

Zwar ist die Verwaltung mit dem Ansinnen, prüfen zu lassen, ob das in den Horizontalfilterbrunnen in der Stadt gehobene Grundwasser energetisch genutzt werden kann, im Mai im Technischen Stadtrat-Ausschuss gescheitert. Aber im Förderantrag geht es nun trotzdem um 10 000 Euro für eine Machbarkeitsstudie. „Wir beabsichtigen, die Sache dem Ausschuss zum nächstmöglichen Zeitpunkt nochmals vorzulegen“, erklärt Dietmar Wolf und räumt ein, die Sache sei im Mai wohl in der Tat nicht sehr aussagekräftig durch die Verwaltung begründet gewesen.



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