Wunderbare Welt im französischen Viertel


von Tageblatt-Redaktion

Die Band Bayou Alligators drückte am Abend mächtig aufs Stimmungsbarometer. Die im Stil der 20er Jahre gekleideten Gäste ließen sich da natürlich mitreißen. Wie man sieht.
Die Band Bayou Alligators drückte am Abend mächtig aufs Stimmungsbarometer. Die im Stil der 20er Jahre gekleideten Gäste ließen sich da natürlich mitreißen. Wie man sieht.

Mit was bringt man New Orleans in Verbindung? Richtig. Mit Jazz, praller Lebenslust und lebensbejahendem Karneval. Auch mit französischen Einwanderern und Kreolen. Und wen es an den Rand der am Mississippi gelegenen Stadt verschlägt, der darf sich mit anderen Auswüchsen der im amerikanischen Bundesstaat Louisiana gelegenen Stadt abplagen: mit Voodoo-Kult und Alligatoren.

Eine solche Melange wäre doch sicher eine tolle Ausgangslage für die Gestaltung von Hoyerswerdas ungewöhnlichster Party. Das hatten sich die Freunde der italienischen Oper gedacht, die am Samstag wieder einmal zur großen Prohibitionsparty in die KulturFabrik eingeladen hatten.

Prohibition, das hieß am Samstag für die 450 Gäste nicht nur, dass Hochprozentiges nur in unscheinbaren Kaffeetassen gereicht und getrunken werden konnte, sondern es bedeutete auch, dass so manches Verbotenes im Halbdunklen genossen werden konnte. Wie etwa das in jenen Jahren ebenfalls verbotene Glücksspiel.

Wem da am Samstag im Laufe des Abends vieles, nein, nicht Spanisch, sondern Französisch vorkam, brauchte sich nicht groß zu wundern. Hieß doch das Motto der diesjährigen Prohi-Party „French Quarter - What a Wonderful World“. Die mit Federboas, Hosenträgern und Charleston-Kleidern gewandeten Besucher konnten sich im französischen Viertel deftig amüsieren. Im Ballroom spielte das aus Hoyerswerda stammende Long Street Orchester, in den Kellergewölben ging es richtig groovig und gruftig zu. Dafür sorgten Särge und Voodoo-Puppen. Nebenan spielten die Bayoo Alligators, die mit ihrem Jazz für echtes New-Orleans-Feeling sorgten.

Apropos Alligatoren: Wer sich auf den Weg vom Ballroom in die im Keller gelegene Preservation Hall begab, der musste auf dem Weg dorthin mächtig aufpassen: Schilder warnten vor Alligatoren, eine entsprechende Geräuschkulisse sorgte für Everglades-Atmosphäre. Aber in den frühen Morgenstunden wurden derartige Gefahren sowieso ignoriert, auch und insbesondere dank des verbotenen Alkohols, der reichlich genossen wurde. Die letzen Gäste verließen dann am Sonntagmorgen gegen sechs Uhr das französische Viertel von New Orleans, dann war es auch im Sumpf auf der Terrasse mucksmäuschenstill.



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