Wohin fließen die Struktur-Beihilfen?
Hoyerswerda. 36 kommunale Projekte für das Programm zur Strukturstärkung in den Noch-Kohle-Regionen haben im vorigen Jahr in Sachsen alle vorgesehenen Prüf-Stadien durchlaufen und letztlich grünes Licht durch die Sächsische Aufbaubank erhalten. Die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung spricht von 22 Projektträgern in der sächsischen Lausitz, für die der Bund insgesamt 84,4 Millionen Euro Steuergeld zur Verfügung stellt. Weitere Vorhaben gibt es im Leipziger Südraum.
Auf einer entsprechenden Liste stehen unter anderem zehn Millionen Euro für eine 6,5 Kilometer lange Abwasserleitung für Lauta und die Elsterheide als Ersatz für eine Leitung durchs bergtechnische Sperrgebiet; 6,2 Millionen Euro für die energetische Sanierung des Berufsschulzentrums Hoyerswerda und 3,4 Millionen Euro für die inzwischen beendete Kapazitätserweiterung im Hoyerswerdaer Wasserwerk.
Ferner finden sich in der Aufstellung 369.000 Euro für das Zeißholzer Museum und 151.000 Euro für die Sanierung des Daches über dem Bewegungsschwimmbecken im Hoyerswerdaer Förderzentrum für Körperbehinderte Dr. Friedrich Wolf. Größter Posten mit 33 Millionen Euro ist das Vorhaben, in Görlitz Straßenbahnen mit Wasserstoffantrieb anzuschaffen.
Weitere 24 Lausitzer Projekte sind den Angaben zufolge vom Regionalen Begleitausschuss positiv beschieden, der mit seiner Entscheidung den Weg für das eigentliche Förderverfahren freimacht. Der Strukturwandel, heißt es, gewinne an Kontur. (red)
Kommentare zum Artikel:
Katrin Rothe schrieb am
Hat irgendwie nicht viel mit Strukturwandel zu tun. Was modernisieren oder ein Museum aufhübschen. Es wäre besser neue Arbeitsplätze zu schaffen. In ein paar Jahren wird sich dann gewundert, wenn junge Menschen der Lausitz den Rücken kehren. Das hatten wir doch schon mal.
Andreas Müller schrieb am
Aus meiner Sicht schaffen die dargelegten Maßnahmen keine neuen Arbeitsplätze. Wo arbeiten nach dem Kohleausstieg die Menschen, die jetzt in der Kohle und den verbundenen Betrieben tätig sind? Man soll die Ausgabe von Steuergeld für den Strukturwandel auch an die Schaffung neuer Arbeitsplätze koppeln, in Zukunftssicherung investieren.
Was macht eigentlich der Wissenschafts-Campus, der am Scheibesee geplant war? War das nur Heiße Luft?
Einen Kommentar schreiben
Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.