Wo entlangfahren während der B-97-Sperrung?


von Hoyte24 News

Foto: Mirko Kolodziej

Spreetal. Da brach er sich mal wieder Bahn – der lange angestaute Unmut über den alles andere als perfekten Zustand der Ortsdurchfahrt durch die meisten Spreetaler Ortsteile. „So geht das nicht“, schimpfte ein Mann, der am Donnerstagabend wohl mit der Erwartung in die Burgneudorfer Seenland-Grundschule gekommen war, etwas über die Sanierung der Verbindung zu hören. Nur: Die K 9215 von Burg nach Zerre ist eine Kreisstraße. Daher wäre auch der Kreis Bautzen für’s in Ordnung bringen verantwortlich. Am Donnerstag saßen freilich zur Einwohnerversammlung Vertreter des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr in der Schule – zuständig für Staats- und Bundesstraßen.

Die Spreetaler Gemeindeverwaltung hatte eingeladen, weil man sich beim Lasuv Gedanken darüber gemacht hat, wo der Verkehr entlang rollen soll, wenn zur bergtechnischen Sanierung die Bundesstraße 97 zwischen Burg und Schwarze Pumpe gesperrt wird – nicht vor 2030, wie der staatliche Bergbausanierer LMBV sagt. Man erinnert sich in Spreetal mit Grausen an die drei Monate Ende 2020, als die B 97 in jenem Bereich, in dem sie über Kippengelände des Tagebaus Brigitta (1915 - 1948) läuft, gesperrt werden musste, um sogenannte Mitnahme-Setzungen und Asphaltrisse zu reparieren. Der Verkehr wälzte sich über die K 9215.

Foto: Mirko Kolodziej

Bei der Einwohnerversammlung am Donnerstag stellte das Lasuv nun eine Verkehrsuntersuchung zum möglichen Umleitungsverkehr während der B-97-Sanierung vor, die dem Stand der Planung zufolge immerhin bis zu zehn Jahre dauern kann. Laut Sebastian Thiem, Leiter der Behörden-Niederlassung in Bautzen, fahren täglich 9.000 Fahrzeuge über die Bundesstraße – davon 1.450 Lkw. Das Ziel, so Thiem, soll sein, Kreis- und Kommunalstraßen so gut es geht von diesem zusätzlichen Verkehr freizuhalten. Man hat ein paar Varianten erarbeitet; noch ist nichts fix; die Rede war am Donnerstag von einem Stand der Dinge.

Die Hauptstoßrichtung ist wohl eine Umleitung über B 156 und S 234, also von Spremberg kommend über Bluno, Klein Partwitz und Neuwiese / Bergen nach Hoyerswerda. Bauliche und verkehrsrechtliche Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass zumindest der Großteil des Verkehrs auch wirklich die offizielle Umleitung nutzt. Bürgermeister Marco Beer (parteilos) macht sich allerdings keine Illusionen: „Wir werden nicht darum herum kommen, dass wir mehr Verkehr in den Orten haben werden.“ Es gehe jetzt ums Wie, um die Verträglichkeit. Und da wolle man gegenüber dem Kreis auch mit dem Drängen bezüglich der K 9215 nicht nachlassen.

Foto: Mirko Kolodziej

Das Lasuv wartet jetzt auf die offiziellen Stellungnahmen der Gemeinden Spreetal und Elsterheide sowie der Stadt Hoyerswerda zu seinen aktuellen Überlegungen. „Es wird keine einheitliche Meinung geben“, ist sich Sebastian Thiem ganz sicher. Man werde sich also mit allen Beteiligten zusammensetzen, um zu einem endgültigen Konzept zu kommen. Daraus sollen sich dann konkrete Maßnahmen ableiten. Ein paar Unwägbarkeiten gibt es obendrein.

Sie betreffen etwa die Frage, ob es durch angekündigte Entwicklungen im Industriepark Schwarze Pumpe nicht noch mehr Verkehr geben wird oder den Fortgang der Planungen beziehungsweise den Bau der Blunoer Ortsumfahrung sowie des zweiten Abschnittes der Spreestraße von Spreewitz nach Neustadt/Spree. Und dann hatte ein LMBV-Vertreter ja im Februar im Hoyerswerdaer Stadtrat noch vor einem Damoklesschwert gewarnt – die Schilder für potenzielle Straßensperrungen stehen im besagten B-97-Abschnitt ja schon seit Jahren. Das steigende Grundwasser könne durchaus dazu führen, dass die jährliche Überprüfung durch Sachverständige noch vor 2030 die Notwendigkeit einer Sperrung ergebe.

Mirko Kolodziej



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