Wittichenauer starten gut vorbereitet in die neue Karnevalssaison

Von Hagen Linke
Ein paar Männer sitzen im Kreis und befüllen Luftballons. Zwei andere schieben vorsichtig eine hohe Rüstung, ein Dritter knüpft eine Girlande fest. Es gab viel zu tun am Donnerstagabend in der Sport- und Mehrzweckhalle in Wittichenau. Der Karnevalsverein schmückt für den Frühschoppen am morgigen Sonntag und die beiden Kappenabende an den Samstagen darauf. Mittendrin ein Mann, der künftig etwas mehr Arbeit im Verein haben wird als bisher: Mathias Glaab wurde im Frühjahr als neuer Präsident gewählt.
Er löst nach neun Jahren Herbert Kobalz ab, der immer angekündigt hatte, mit 65 Jahren das Zepter in jüngere Hände geben zu wollen. Den Geburtstag feierte er im Januar. „Ich hab es sehr gerne gemacht, gebe es aber auch gerne weiter“, sagt Kobalz über das Amt. Der 58 Mitglieder starke Verein arbeitet das ganze Jahr über – außer in der Fastenzeit. Da kommt auf den Präsidenten auch viel Schreibtischarbeit zu, sagt Kobalz. „Und es ist auch nicht immer lustig.“
Mathias Glaab weiß, auf was er sich eingelassen hat. Der 48-Jährige kam wie fast alle Wittichenauer schon in der Kita mit dem Fasching in Berührung. Und er stammt aus einer Familie mit sehr lange Faschingstradition. Unter anderem war Mathias’ Vater Gottfried von 1975 bis zur Amtsübernahme von Herbert Kobalz 2006 Vereinspräsident. Mathias war Commodore bei den Roten Funken und gründete später eine Männerfußgruppe, die mit spektakulären Kostümen bei den Rosenmontagsumzügen begeisterte.
Seit 2006 ist er Vereinsmitglied, in der Saison 2009/2010 war er „Prinz Mathias, Heringsbändiger vom Seenland“. Der Name nimmt Bezug auf eines seiner Hobbys – die Hochseefischerei. Als Präsident in seinem Alter sieht sich der dreifache Vater auch als Vermittler von jüngeren und älteren Faschingsfans. Das Miteinander sei für den Verein eines der höchsten Güter, sagt er: „Den Schatz der großartigen, generationsübergreifenden Vereinsarbeit vom Kandidaten und Jungkappenbruder bis hin zum über 80-jährigen karnevalistischen Urgestein gilt es zu bewahren.“
Die Arbeit ist in vielen Kommissionen aufgeteilt. Die größte ist die Baukommission. Schon seit ein paar Monaten bereitet die Programmkommission die Saalveranstaltungen vor, die Frühschoppenkommission hat selbstredend vor der ersten Veranstaltung einer jeden Saison viel zu tun.
Bei solchen Großeinsätzen wie in dieser Woche in der Sporthalle packt aber alles an, was Zeit hat – unabhängig von der Kommissionsarbeit. Manch Ex-Wittichenauer nimmt sich sogar Urlaub, um in der Heimat zu helfen. Die Begeisterung der Menschen ist ein Antrieb. Frühschoppen und der 1. Kappenabend sind längst ausverkauft. Wer Glück hat, bekommt für den 2. Kappenabend noch Restkarten. Morgen wird der neue Präsident erstmals eine Saison eröffnen. „Ich wünsche mir, dass alles unfallfrei und gut über die Bühne geht und dass alle Leute Spaß haben.“
Einen Kommentar schreiben
Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.