"Wir wollen offensiver spielen"


von Tageblatt-Redaktion

Conni Böhme am Ball. Nun übernimmt der langjährige LHV-Spieler das Traineramt.
Conni Böhme am Ball. Nun übernimmt der langjährige LHV-Spieler das Traineramt.

Conni Böhme über seinen Wechsel vom Spieler zum Trainer des LHV Hoyerswerda, seine Ziele und den Saisonstart.

Mit Conni Böhme hat der LHV Hoyerswerda in der neuen Spielserie einen Trainer, der ganz nah an der Mannschaft ist. Vor ein paar Wochen spielte der 33-Jährige noch in der Mitteldeutschen Oberliga. Nun tritt Böhme die Nachfolge von Carsten John an, der aufgrund hoher privater und beruflicher Belastungen das Amt nicht weiterführen wollte. Conni Böhme ist beim LHV groß geworden. Seine schönsten Momente waren die Aufstiege, mittelfristig soll es nach dem Abstieg in die Sachsenliga für den LHV wieder nach oben gehen.

Conni, die Saison ist beendet, auch die eigene Laufbahn als Spieler. Gut, dass es so ist, oder schade? Hätte es noch weitergehen können?
Sowohl als auch. Es war als Spieler oder Kapitän immer schön, die Mannschaft zu führen, die Jungs zu motivieren und der verlängerte Arm des Trainers zu sein. Aber der Zeitpunkt um aufzuhören ist richtig. Ich bin nicht körperlich kaputt und kann frei entscheiden, dass ich auf die andere Seite der Bank gehen möchte.

Was waren die schönsten Momente in fast 15 Jahren in der 1. Männermannschaft?
Das Geilste sind immer die Aufstiege gewesen. Daran habe ich noch viele Erinnerungen, gerade als es in die Mitteldeutsche Liga ging. Das war ein Handballfest. Aber auch die Spiele gegen den SC Magdeburg oder im Pokal gegen Minden gehören zu den Höhepunkten.

Dieses Jahr musste nun ein Abstieg in Kauf genommen werden. Woran lag es?
Es gibt sicher viele Gründe. Wir hatten sehr viele verletzte Spieler. Die Ausfälle kann man mit dem kleinen Kader nicht ohne Weiteres kompensieren. Es gab auch in einigen Spielen eins, zwei Situationen, die über ein Tor entschieden haben. Aber wir können es nicht mehr ändern, müssen nun in der Sachsenliga wieder angreifen.

Nun folgt der Wechsel vom Spielfeld auf die Trainerbank. Kam er überraschend?
Eher nicht. Ich denke, da ich nun als Spieler aufgehört habe, ist es an der Zeit. Ich habe viele Jungs aus der jetzigen Mannschaft schon als Jugendspieler trainiert. Sie kennen mich. Ich habe in der Zeit von Carsten John eine Einheit pro Woche als Trainer absolviert, wenn er nicht konnte. Daher kam es für mich nicht überraschend.

Was ist das Ziel mit der Mannschaft?
Wir haben jetzt zwei Jahre gegen den Abstieg gespielt. Das hat auch an den Nerven gezerrt. Ich denke, die Spieler müssen jetzt den Kopf freibekommen, die Motivation, den Spaß und die Freude wieder entwickeln. Ich will einiges anders machen und neue Reize setzen im Training. Ich möchte Sachen machen, die noch nie gemacht worden sind. Ich stelle mir auch das Spielsystem offensiver vor. Ich habe schon einige Dinge im Kopf. Ob alles am Ende so umzusetzen ist, wird man sehen.

Ist der sofortige Wiederaufstieg in die Oberliga ein Thema?
So genau kann man das nicht planen. Wir wollen drei einheimische Nachwuchsspieler mit nach oben führen. Ich kann das Leistungsniveau der Sachsenliga noch nicht so genau einschätzen. Wir wollen natürlich oben mitspielen. Mittelfristig ist natürlich das Ziel Mitteldeutsche Oberliga.

Ist der Abschied als Spieler endgültig, oder bleibt die Option „Spielertrainer“?
Wenn Not am Mann ist, bin ich der Letzte, der sagen würde, ich spiele nicht mehr. Aber ich hoffe, dass es nicht so kommt, wir also nicht zu viele Verletzte haben.

Wie lange wird die Mannschaft noch Pause haben?
Bis zu diesem Donnerstag. Dann ist Trainingsstart. Ich habe schon ein paar kleine Aktionen geplant, die ich aber noch nicht verraten will. Zunächst geht es fünf Wochen in den Grundlagenausdauerbereich. Nach einer zweiwöchigen Pause folgt Technik- und Taktiktraining in der Halle.

Im September beginnen die Pflichtspiele. Mit welchen Erwartungen?
Ich erhoffe mir natürlich einen positiven Start. Am 6. September ist Pokalspiel in Chemnitz, wo wir gegen den Verbandsligisten HC Chemnitz spielen. Und zum ersten Punktspiel eine Woche später zu Hause hoffe ich auf eine volle Halle, die unser „neues Team“ ordentlich unterstützt.

Gespräch: Hagen Linke



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 4 plus 7.