Wir machen sauber!


von Tageblatt-Redaktion

Olaf Grottke und Grit Maroske hielten beim Subbotnik am Samstag im FKO nicht nur die organisatorischen Fäden zusammen, sondern packten natürlich auch selbst zu
Olaf Grottke und Grit Maroske hielten beim Subbotnik am Samstag im FKO nicht nur die organisatorischen Fäden zusammen, sondern packten natürlich auch selbst zu

Gut, dass sie Arbeitshandschuhe und Müllgreifer mitgebracht hatten. Denn das was sich alles in den Gebüschen im Freizeitkomplex Ost, dem ehemaligen Indianerdorf, an Unrat verbarg, war mitunter schon ekelerregend. Das auseinander genommene Fahrrad, dessen Einzelteile schön verstreut überall herumlagen, war da noch harmlos.
Ganz anders sah das schon bei den vielen gebrauchten Kondomen und entsorgten Zigarettenkippen aus. Einige Dinge waren sogar gefährlich. Denn die aufgesammelten Glasscherben hätten nicht nur einige Kilogramm auf die Waage gebracht, sondern im Ernstfall bei spielenden Kindern auch Verletzungen hervorrufen oder sogar Brände verursachen können.

Ein Spielplatz sollte jedenfalls anders, sauberer und vor allem sicherer aussehen. Und genau aus diesem Grund wurde die Initiative „Stadtwunder“ gegründet. Stein des Anstoßes war ein Foto, das von einem Facebook-Nutzer im Internet gepostet wurde und ein verunreinigtes Waldstück am Stadtrand zeigte. Es folgten im Internet daraufhin zahlreiche Beiträge, die von Entrüstung über diese Art der Umweltverschmutzung geprägt waren.

Der Empörung folgte Motivation und ein Aufruf: „Lasst uns doch einen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz machen“, schrieb Olaf Grottke, der sich bei Facebook Husky Ole nennt. Gesagt, getan. Innerhalb weniger Wochen wurde die Initiative „Aktion sauberer Wald – Stadtwunder“ gegründet. Per Mausklick wurde eine Art Netzwerk gebildet. Ohne Mitgliederversammlung und Protokoll. Organisation kann heutzutage eben auch so aussehen.

Grit Maroske, Doreen Becker und Olaf Grottke suchten per Telefonat den Kontakt zum Ordnungsamt der Stadt, mobilisierten und motivierten via Facebook-Beiträge fleißige Helfer zur Teilnahme. Und siehe da: Es funktionierte. Gekommen waren am Sonnabend über dreißig große und kleine Akteure. Viele sogar ganz in Familie, so wie Katrin Brandt mit Tochter Joy. Das neunjährige Mädchen hätte ihre Freizeit auch ganz anders verbringen können. „Nee, warum? Macht doch Spaß hier zu helfen und ein Spielplatz muss doch sauber sein“, meinte Joy.

Die Stimmung war gut unter den Teilnehmern. Mitunter erinnerte die Atmosphäre sogar an ein kleines Dorffest. Grit Maroske hatte nicht nur mit viel Liebe zum Detail Wegweiser für die fleißigen Helfer gemalt, sondern auch fünfzig halbierte Brötchen zur Pausenversorgung zubereitet. Ihre Tochter Steffi Obst war extra aus Dresden gekommen, um die teilnehmenden Kinder mit Schminke in lustige Tiere oder andere Wunsch-Gestalten zu verwandeln. „Man muss ja davon ausgehen, dass die Kinder hier nicht stundenlang mit saubermachen wollen.

Steffen Teich hatte auch seine Tochter Amelie mitgebracht. Schließlich müssten Eltern Vorbild für die Kinder sein und das, was man ihnen vorlebt, machen sie (vielleicht) irgendwann auch nach. Der Eifer nach sauberen Spielplätzen hatte bei Amelie jedenfalls schon abgefärbt. „Eigentlich hab ich gar keine Zeit jetzt zum reden. Ich will doch mit aufräumen, weil ich es schöner finde, wenn die Welt sauber ist“ „Wir werden auch weiterhin den Hoyerswerdaern zeigen, was eine Harke ist“, erklärte Grit Maroske zu weiteren geplanten Aktionen dieser Art. Anke Stefaniak hatte auch schon eine Idee für den nächsten Subbotnik. Die Sportwissenschaftlerin ist oft am Waldgebiet rund um Klein Zeißig unterwegs. „Das sollten wir uns als nächstes Ziel vornehmen.“



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