Wie wird künftig die Oberschule heißen?
Hoyerswerda. Wie lange ist neu eigentlich neu? Fast zwei Jahre nach Eröffnung geht Schulleiterin Romy Stötzner der Begriff „Neue Oberschule“ jedenfalls längst nicht mehr so locker über die Lippen wie zu Anfang. Schon damals war klar, dass über dem Eingang, über dem einst „Konrad-Zuse-Gymnasium“ zu lesen war, wieder ein Name stehen soll.
Nun gibt es eine entsprechende schriftliche Ankündigung. Schülerinnen und Schüler, Lehrerkollegium sowie Eltern befassen sich intensiv damit, ob der Name des Bergmannes und Musikers Gerhard Gundermann (1955-1998) infrage kommt. Unumstritten ist das vor allem wegen dessen MfS-Spitzelei von 1976 bis 1984 nicht. (red)
Kommentare zum Artikel:
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Michael Meyer schrieb am
Ich war stolzer Schüler des Konrad-Zuse-Gymnasiums und finde, dass dieser Name weiter fortbestehen sollte! Es ist der Pitch der Stadt, ein Mann, der sie besonders macht und auch heute noch ein Match des ewigen Wandels der Region darstellt!
Nennt sie Konrad-Zuse!
Bernd Caesar Langnickel schrieb am
Wahrscheinlich waren selbst Gundis IM-Berichte von einer höheren literarischen Qualität als die Hasskommentare selbsternannter Inquisitoren zum Namensvorschlag. Gundermanns Texte stehen schon heute in Schulbüchern, seine Lieder werden in vielen Sprachen gesungen. Hoyerswerda kann stolz sein, dass einer der besten deutschen Poeten des 20. Jahrhunderts in dieser Stadt gewirkt und sogar Lieder auf Hoywoy geschrieben hat.
Brunhild Klein schrieb am
Es gehört schon viel Unverfrorenheit dazu "IM"-Berichten literarische Qualität zu bescheinigen. Heute, 75 Jahre nach dem Krieg, werden noch NS-Verbrecher verurteilt, wenn gleiches Recht für alle gilt, kann in Hoyerswerda kein "IM"-Spitzel Namensgeber für eine Schule werden.
Frank Niemtz schrieb am
@Bernd Caesar Langnickel
Applaus!!! Sie haben sich auf das Argumentations-Niveau eines Herrn R. Ständer (vgl. Beitrag vom 30.06.2022) begeben! Indem Sie kritische Kommentare als "Hasskommentare" und deren Schreiber als "Inquisitoren" bezeichnen, bewegen Sie sich juristisch auf verdammt dünnem Eis!
Hagen Wendlandt schrieb am
Ich bin hier ausnahmsweise ganz bei Herrn Ständer! Hasskommentare schreiben sich schnell, benötigt man hierzu lediglich viel Meinung.
Warum lässt man nicht die Schüler der Schule über die Namenswahl entscheiden? Sicherlich hieß die Schule früher nach Konrad Zuse. Zum einen gibt es heute bereits das Konrad-Zuse BSZ, zum anderen wurden ja auch andere Schulen "von frieher" umbenannt.
Gerhard Gundermann ist nun mal ein Aushängeschild für unsere Stadt, über Landesgrenzen weitaus bekannter als ein Herr Peters, mit dem viele Hoyerswerdaer schon nichts mehr anzufangen wissen. Gundermann war bei seinen Kollegen nicht beliebt. Das soll ein valides Argument gegen die Benennung der Schule sein? Das lag sicherlich nicht an seiner Stasi-Karriere, aus der er im Gegensatz zu anderen Genossen nach der Wende keinen Hehl gemacht hat. Es lag wohl eher daran, dass er für den Realsozialismus noch zu links war und so nicht nur als "komischer Vogel", sondern auch mit seinen Verbesserungsvorschlägen angeeckt ist. Nicht zu vergessen ist, dass er nicht der Gesellschaft auf der Tasche liegen wollte, sondern seinen Arbeitsbeitrag geleistet hat.
Ich wette, dass diejenigen die heute stolz darauf sind, unangepasste Freidenker zu sein und sich von "denen da oben" nichts vorschreiben lassen wollen, genau jene sind, denen Gundi ein Dorn im Auge ist.
Zu guter Letzt stellt sich mir die Frage, warum in der Stadt so viele Institutionen nach Brigitte Reimann benannt sind. Wenn ich mich recht entsinne, war sie der Hoyerswerdschen Neustadt alles andere als wohlgesonnen...
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