Wie viel neuer Einzelhandel wäre verträglich?


von Hoyte24 News

Wie viel neuer Einzelhandel wäre verträglich?
Grafik: Stadtverwaltung HY

Hoyerswerda. Für muntere Diskussionen sorgt das Ansinnen der Stadt, im Bereich Spremberger Chaussee (unten links), Stauffenbergstraße (rechts), Herrmannstraße und Scharnhorststraße im WK IX nicht nur neue Wohnimmobilien errichten zu lassen, sondern auch Platz für großflächigen Einzelhandel (hier im B-Plan-Entwurf die Flächen unten links in Orange) mit einer über Aldi, Rewe und dm am Zoo hinausgehenden Ausdehnung zu schaffen. Lausitz-Center-Manager Dieter Henke sagt, er spüre dazu einen deutlichen Informationsbedarf vieler Menschen.

In einem außergewöhnlichen Schritt haben Lausitz- und Treff-8-Center dazu eine umfangreiche Werbekampagne gestartet, um vor negativen Folgen für die bestehenden Handelsstrukturen zu warnen. Dieter Henke berichtet, vielen Leuten sei gar nicht bewusst, dass es an der sogenannten „Neuen Kühnichter Heide“ nicht nur um einen Bäcker für Anwohner gehe. Er freue sich über stete Nachfragen und Wortmeldungen.

Die Stadt erklärt als Reaktion darauf, derzeit untersuche ein Gutachter in ihrem Auftrag, welche Verkaufsflächengröße verträglich wäre. Nach Vorlage des Gutachtens würden neue Planentwürfe erarbeitet, dem Stadtrat vor- und dann erneut öffentlich ausgelegt – dies voraussichtlich Anfang 2024. Zugleich würden die 27 zum B-Plan-Entwurf eingegangenen Einwendungen ausgewertet und dann samt Stellungnahmen der Verwaltung dem Stadtrat zugeleitet. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Mirko Kolodziej schrieb am

Vielleicht zwei grundsätzliche Anmerkungen: 1. Treff-8-Center, Cottbuser Tor, Lausitz-Center und wie sie alle heißen sind private Gewerbeimmobilien - wie es die in Rede stehenden Neubauten im WK IX ebenfalls wären. Das heißt: Wenn überhaupt, hat die Stadt auf Belegung und Sortiment einen nur recht begrenzten Einfluss. Sie kann lediglich planerisch sagen, ob sie an einer Stelle Handel zulässt oder nicht. Ob hier Kinderspielzeug oder dort Apfelsinen verkauft werden, bleibt letztlich dem vielbeschworenen Markt überlassen. Es gab freilich ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept mit strengeren Festlegungen. Dieses ist durch den Stadtrat am 26. April vorigen Jahres mit 19 Ja- und sechs Nein-Stimmen aufgehoben worden - man lehnt sich sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man sagt: Bestimmt in Hinsicht auf den WK IX, denn mit dem Konzept, so wie es war, hätte es dort einfach keinen neuen großflächigen Einzelhandel gegeben. 2. Die Stadt würde im WK IX für neuen Einzelhandel kein Geld ausgeben, sondern sie (also wir alle) hat für den Verkauf von Flächen dort mit Stadtratsbeschluss vom 27. September vorigen Jahres (23 Ja-Stimmen, zweimal Nein, eine Enthaltung) 350.000 Euro erhalten. Wenn es freilich um städtische Finanzen in diesem Zusammenhang geht, ist sicher die Frage interessant, wie viel Gewerbesteuer wo hängen bleibt - eingedenk des Umstandes, dass es etwa im Treff 8 vom Wirt über ein Küchenstudio bis hin zum Barbier lokale Unternehmer gibt, die es in der Neuen Kühnichter Heide vermutlich nicht geben würde. Mirko Kolodziej, Redaktion

Robert Meier schrieb am

Vielleicht aber auch ein Ansporn mehr zu tun. Bei allem Respekt, aber das Treff-8-Center ist ja das Schlimmste was es hier gibt. Einzig wegen eines schnellen Mittagessen bei Dubau lohnt sich ein Besuch.

Die Grünewaldpassage hat sich in den letzten zwei Jahre vernünftig wiederbelebt. Keine klassischen Geschäfte, aber ich glaube dort sind "nur" noch zwei Flächen frei.

Gabriele Fürst schrieb am

Warum gegen einen Neubau sein!? Durch Konkurrenz wird der Handel belebt.

Ronald Will schrieb am

Frau Fürst, glauben Sie wirklich, dass der Handel belebt wird? Also 1 ALDI, 1 REWE usw. mehr und das belebt?? Nein. Es zieht dann die Käufer und somit die Kaufkraft aus der Stadtmitte (Lausitzcenter) und aus der Altstadt ab. Das Ergebnis wird der Beginn des Leerstandes und schließlich des Verlustes der Handels- und Erlebnisqualität des Lausitzcenters sein. Ende des sozialen Treffs in der Lausitzcenter-Lounge, bei Italiener oder bei Nordsee. Die neuen Treffpunkte sind dann der ALDI-Parkplatz der Neuen Kühnichter Heide... Mich würde mehr interessieren, ob es noch ein Zurück geben kann, die Bäume sind ja schon weg, ob Geheimabsprachen und geheime Zusagen gemacht wurden, ob der Grundstücksverkauf der Stadt an Zusagen gegenüber den Käufern gekoppelt wurden ist. Die Stadträte werden doch hoffentlich zur Erfüllung ihrer Verantwortung über den Vertragsinhalt vor notarieller Beurkundung des Kaufvertrages von der Stadt informiert worden sein. Und Nebenabreden sind bekanntermaßen ungültig, wenn sie nicht mit beurkundet worden sind.

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