Wie Schwarzkollms Wappen in die USA kam


von Tageblatt-Redaktion

Felix Dunkel  - rechts -  Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzkollm, löste ein altes Versprechen ein und schenkte seinem New Yorker Kollegen Peter Augello ein Abzeichen der Schwarzkollmer Ortswehr.
Felix Dunkel - rechts - Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzkollm, löste ein altes Versprechen ein und schenkte seinem New Yorker Kollegen Peter Augello ein Abzeichen der Schwarzkollmer Ortswehr.

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzkollm sind stolz: Im Informationszentrum der Feuerwehr in New York City, im Herzen Manhattans, befindet sich seit Juni das Ärmelabzeichen der Schwarzkollmer Wehr – im Fanshop, an einer großen Traditionswand mit Feuerwehr-Abzeichen aus aller Welt. Dort hingebracht hat es Felix Dunkel, seit 2004 im aktiven Dienst der FFw Schwarzkollm. „Mir ist diese wohl größte Sammlung von Wappen schon 2008 aufgefallen, bei meinem ersten Besuch in New York mit meinen WG-Jungs“, erzählt Felix Dunkel. Zwar seien unter den hunderten Abzeichen schon einige aus Deutschland vorhanden gewesen, jedoch bis dato keines aus der Region. Besonders witzig fand der 23-Jährige die asiatischen Wappen: „Die waren total verspielt, zum Teil mit Pandabären darauf.“ Da er ohnehin vorhatte, die Stadt noch einmal zu besuchen, nahm er sich vor, Schwarzkollmer Abzeichen über den Großen Teich mitzunehmen. Wie das Wappen – es zeigt die vier Schwarzkollmer Berge, ein Mühlrad und Krabat – nun an der Wand der Fire Zone am Rockefeller Center aussieht, weiß Felix Dunkel allerdings nicht. „Die Abzeichen nimmt dort ein Feuerwehrmann zunächst in Empfang, sie werden nicht gleich angebracht.“
Der Maschinenbau-Student hatte bei seiner „Abzeichen-Mission“ noch ein Versprechen einzulösen: dem New Yorker Feuerwehrmann Peter Augello ein Schwarzkollmer Wappen mitzubringen. Bei seinem ersten Urlaub vor zwei Jahren hatte Felix Dunkel neben den touristischen Standards wie Empire State Building oder Freiheitsstatue nämlich auch eine der vielen hundert Feuerwachen vor Ort aufgesucht. In der „Engine Aid Ladder 2 Battalion 8“, traf er Peter Augello, der ihm ein Abzeichen seines Fahrzeugs gratis gab. „Dafür musste ich ihm versprechen, beim nächsten Mal eines von uns mitzubringen.“ Und tatsächlich traf Felix Dunkel seinen Bekannten jetzt im Juni in eben jener Wache wieder. „Er hat sich sehr gefreut.“
Damit hatte der Schwarzkollmer wirklich Glück gehabt, denn oft seien die New Yorker Feuerwachen leer: „Die Feuerwehrleute dort fahren weit über 1 000 Einsätze im Jahr“, erklärt er. Das ständige Sirenengeheul, das häufig in Filmen zu hören ist, sei jedenfalls keine Hollywood-Erfindung. Und die Einsatzfahrzeuge, stets mit US-Fahnen bestückt, seien viel größer als hier. „Bei einigen extrem langen Leiterwagen sitzt ein Feuerwehrmann auf der letzten Achse und muss mitlenken.“
Etwas hat ihn auch noch fasziniert: „Sobald die Tore einer Wache aufgehen und ein – immer top-poliertes – Fahrzeug hinausfährt, strömen Kinder und Passanten dorthin und fotografieren.“ Ein regelrechter Kult werde um Feuerwehrleute, überhaupt um Menschen in Uniformen, in den USA betrieben. Es wundere ihn nicht, dass es in Manhattan einen eigenen Feuerwehr-Fanshop gibt. „Feuerwehrmänner werden dort als Helden verehrt“, sagt Felix Dunkel. Erst recht seit dem 11. September 2001. Von einer derartigen Verehrung könnten die hiesigen Floriansjünger nur träumen.
Dennoch engagiert sich Felix Dunkel gern in der freiwilligen Wehr, besonders im Löschangriff-Team. „Die Kombination von Team und Technik macht Spaß“ sagt er. 1998 war er zunächst in die neu gegründete Jugendfeuerwehr Schwarzkollm eingetreten. „Und die Leidenschaft ist geblieben.“ Die für New York übrigens auch. „Ich werde auch jeden Fall wieder hinfahren“, kündigt der Schwarzkollmer an. Und kann dann sicher sein Wappen an der Traditionswand bewundern.



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