Wie ein Heiliger die Fußballer bewegt


von Tageblatt-Redaktion

Zu Ehren des Schutzheiligen der Fußballer wurde am Mittwoch auch eine Kerze geweiht. Der Fußballer Erik Jakubasch hält sie. Neben ihm stehen Pfarrer Wolfgang Kresak und DJK-Präsident Hubertus Szczepaniak.
Zu Ehren des Schutzheiligen der Fußballer wurde am Mittwoch auch eine Kerze geweiht. Der Fußballer Erik Jakubasch hält sie. Neben ihm stehen Pfarrer Wolfgang Kresak und DJK-Präsident Hubertus Szczepaniak.

Es war ein Novum, dass Pfarrer Dr. Wolfgang Kresak eine Heilige Messe mit Trillerpfeife und roter Karte hielt. Doch die Veranstaltung am Mittwochabend in der katholischen Pfarrkirche Wittichenau war auch eine besondere: Erstmals feierte der Verein Deutsche Jugendkraft (DJK) Wittichenau ein Patronatsfest. Der Fußball spielt ja gewöhnlich außen am Stadtrand, meinte Kresak. „Heute stellen wir ihn in die Mitte.“ Und das hat einen guten Grund: Erinnert wurde an Luigi Scrosoppi, einen Heiligen, der im Jahr 2010 als Schutzpatron der Fußballer geweiht wurde. So hat nun also auch die DJK als katholischer Sportverband einen Patron, wie auch auch andere Wittichenauer Vereine, wie die Kolpingfamilie oder die Schützenbruderschaft einen Patron haben.
Bewegt Euch und andere!
Von Luigi Scrosoppi soll der Ausspruch stammen: „Wer sich nicht bewegt, bewegt nichts.“ Also benutzte Pfarrer Kresak am Mittwoch die Schiedsrichterpfeife und sagte: „Stellt Euch vor, es wird angepfiffen und keiner bewegt sich“. Es wäre wohl furchtbar langweilig. Scrosoppi habe sich bewegt, er sei sogar Sturm gelaufen in schweren Zeiten, habe junge Menschen zu Sport, und Bildung herangezogen.
Und schon sieht man Verbindungen von Christen zum Fußball, von den zehn Geboten der Bibel zu den Regeln auf dem Spielfeld. Kresak holte die rote Karte hervor. Es gehe auch im Leben darum, nicht Foul zu spielen und nicht im Abseits zu stehen. Es gehe um Teamgeist hier und Nachbarschaftshilfe dort. Stürmer, Verteidiger, Tormann – jeder habe seine Aufgabe, ob auf dem Fußballplatz und/oder auch daneben. Mit Eigensinn bleibe man hier wie da auf der Strecke. „Im Leben müssen wir manchmal Dinge abgeben um eines höheren Ziels wegen“, sagte der Pfarrer. Der eigene Erfolg, die Verwirklichung der eigenen Wünsche allein seien nicht der Sieg.
Laut Satzung hat der Verein DJK einen Geistlichen Beirat. Es ist, natürlich, der Pfarrer. Es geht dabei nicht allein um die Frage, ob und wie der Glaube hilft, mehr Tore zu schießen. „Ein Verein sollte verbinden. Das ist mehr als ein Fußballspiel“, sagt Kresak. Und so freut sich auch Präsident Hubertus Szczepaniak, dass es mit Beiratshilfe gelungen ist, eine Gruppe von Männern beisammenzuhaben, die bei Arbeitseinsätzen auf dem Sportplatz aktiv sind. Weitere Mitstreiter sind gern gesehen.
Für die rund 150 Messe-Besucher war es ein lehrreicher Abend. „Viele Dinge habe ich so noch nicht gehört“, sagte z.B. Thomas Marschner. „Das war aufbauend und toll.“ Womöglich hilft es auch bald ganz praktisch: Der 51-Jährige ist als DJK-Stadionsprecher ein echter Motivator ...



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