Wichtiger Meilenstein beim Kraftwerksbau vollendet


von Tageblatt-Redaktion

Mit Tiefladern wurden die tonnenschweren Teile der Turbine am Kraftswerksneubau angeliefert.
Mit Tiefladern wurden die tonnenschweren Teile der Turbine am Kraftswerksneubau angeliefert.

Mit einem feierlichen Akt in 42 Metern Höhe, der höchsten Ebene des Kesselhauses des neuen Ersatzbrennstoff-Kraftwerks der Spreerecycling GmbH im Industriepark Schwarze Pumpe fand die Druckprobe ihren offiziellen Abschluss. Das symbolische Stempeln der Kesseltrommel nahmen Sven Pots von der Herstellerfirma Baumgarte Boiler Systems GmbH aus Bielefeld, Jens Goldhammer vom TÜV Nord, Cord Prinzhorn von der Hamburger Holding und Uwe Amann, Geschäftsführer der Spreerecycling GmbH vor.

Die erste und auch sofort erfolgreiche Druckprobe mit dem TÜV Nord hat bereits am 28. April stattgefunden, sechs Wochen vor dem geplanten Fertigstellungstermin. Der Kessel und die dampfführenden Leitungen und Aggregate wurden mit 2,5-fachem Überdruck getestet, dazu wurden 225 Kubikmeter Wasser in den Kessel gepumpt. Im Normalbetrieb wird der Kessel mit 55 bar und 163 Kubikmeter Wasserinhalt gefahren.

Jörg Eckardt vom Kesselhersteller sagte, dass trotz 75-jähriger Erfahrung beim Bau von Kesselanlagen dieser Kessel in seiner Größenordnung für die Baumgarte GmbH eine mächtige Herausforderung war. Die Feuerungsanlage und der Kessel selbst machen immerhin 40 Prozent des Gesamtinvestitionsvolumens für das EBS-Kraftwerk aus. Alle Redner freuten sich besonders darüber, dass der gesamte Kraftwerksbau bislang ohne Arbeitsunfall ablief.

Dabei war die Arbeit nicht leicht, selbst bei minus 20 Grad im zurückliegenden Februar liefen die Stahlbauarbeiten problemlos ab – und das unter freiem Himmel.

Beeindruckend ist auch die Zeitschiene: Am 15. Juni 2010 erhielt die Baumgarte Boiler Systems GmbH den lieferwirksamen Auftrag, es folgte eine neunmonatige Planungsphase. Am 14. Juni 2011 begann die Bauvorbereitung. Und von Juli bis Dezember 2011 erfolgte die Montage des Kesselgerüstes, dabei wurden 1 400 Tonnen Stahl verbaut.
Im Dezember 2011 und Januar 2012 wurden die Kesselbauteile aus Polen antransportiert. Das Gesamtgewicht des Kessels beträgt 345 Tonnen bei einer Heizfläche von 14 950 Quadratmeter. 35 Kilometer Rohre wurden verbaut sowie 3 000 Werkstatt- und 2 000 Montagenähte geschweißt. Der Ersatzbrennstoffbedarf liegt bei 31,7 Tonnen pro Stunde.

Die Dampf- und Energielieferungen für die Papierfabrik Hamburger Rieger beginnen Anfang Dezember 2012. Dazu sagte Harald Ganster von der Hamburger Holding, dass damit ein wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit von schwankenden Energiemärkten- und Preisen erfolgt und der Papierstandort Schwarze Pumpe somit jeder marktwirtschaftlichen Entwicklung standhalten wird.



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