Wer macht was im Hoyerswerdaer Sport?


von Tageblatt-Redaktion

Torsten Kilz ist Präsident des Sportbundes Lausitzer Seenland - Hoyerswerda
Torsten Kilz ist Präsident des Sportbundes Lausitzer Seenland - Hoyerswerda

Wer mit Stadtsportbund-Präsident Torsten Kilz über seine Geschäftsführerin Daniela Fünfstück spricht, der erfährt von Transparenz-Regeln. „Sie hat dazu eine Erklärung unterschrieben, dass immer klar sein muss, in welcher Funktion sie handelt.“ Denn Daniela Fünfstück führt nicht nur die Geschäfte des Sportbundes Lausitzer Seenland Hoyerswerda (SBLS). Dieselbe Stelle hat sie bei dessen größtem Mitglied, dem Sportclub (SC), inne. Zudem ist sie Frauenwartin beim Kreissportbund Bautzen (KSB).
Diese Art von Multifunktion ist auch nicht einzigartig. René Dasler, der die Geschäfte des KSB in Bautzen führt, ist zugleich Vizepräsident bei SC und SBLS. Lars Bauer arbeitet als Referent beim KSB und leitet zugleich die Sportjugend des SBLS. In den Strukturen kann man sich als Außenstehender gedanklich ziemlich leicht verheddern. Und sie sind nicht unbedingt üblich. Einen Stadtsportbund Bautzen oder Kamenz zum Beispiel gibt es nämlich nicht. Wer macht im Hoyerswerdaer Sport also was?

Sportbund Lausitzer Seenland
Gegründet wurde er 1994 als Stadtsportbund. Es handelt sich um den Dachverband der Sportvereine der Stadt. Mit der Namensänderung ist er nun aber auch offen für Vereine aus dem Umland. Er ist nicht nur deren Interessenvertretung und Berater in technischen oder juristischen Fragen. Einerseits können seine Mitglieder auch von städtischer Förderung profitieren. Andererseits verwaltet er im Auftrag des Rathauses städtische Sportstätten. Zudem betreibt der SBLS die beiden Kitas „Wirbelwind“ in Knappenrode und „Spatzennest“ am Stadtrand. Alle diese Dinge hätten nicht mehr laufen können wie bisher, wenn der Stadtsportbund sich mit der Bildung des neuen Bautzener Kreissportbundes aufgelöst hätte. Nun gehört er ihm als außerordentliches Mitglied an, wobei “außerordentlich“ heißt, dass er selbst keine Förderung aus Bautzen bekommen kann.

Kreissportbund Landkreis Bautzen
Entstanden ist er 2009 aus den damaligen Kreissportbünden Kamenz und Bautzen. Ihm gehören derzeit mehr als 400 Sportvereine an, darunter auch die meisten Mitglieder des Sportbundes Lausitzer Seenland. Sie profitieren damit von doppelter Förderung, zahlen allerdings jeweils auch doppelt Mitgliedsbeitrag. Der KSB ist wiederum Mitglied im Landessportbund.

Förderverein des Stadtsportbundes
Aus der Taufe gehoben wurde er 1998, um dem Stadtsportbund unter die Arme zu greifen. Finanziell unterstützt hat er zum Beispiel internationale Kontakte oder das Projekt „Kinder fit machen“. Organisiert sind in dem Verein vor allem Geschäftsleute. Geführt wird er vom Unternehmer Rainer Glausch (Glaucon).

Personelle Situation
Von Zeit zu Zeit gibt es aus einzelnen Vereinen unterschwellige Kritik am Umstand, dass von acht Mitgliedern des SBLS-Präsidiums fünf vom SC kommen und hier auch die beschriebenen persönlichen Kontakte nach Bautzen bestehen. „Grundsätzlich hat jeder Verein die Möglichkeit, im Vorstand mitzuarbeiten“, sagt Torsten Kilz, der selbst Mitglied der Volleyballfreunde ist. Nur sei es leider so, dass bei Wahlen häufig kleinere Vereine keine Bewerber stellen. „Wir wünschen uns mehr Kandidaten“, so Torsten Kilz mit Blick auf die nächsten Wahlen in zwei Jahren. Andererseits sind dann auch Mehrheiten zu organisieren, denn bei Delegiertenkonferenzen hat jeder der rund 50 SBLS-Vereine pro angefangene hundert Mitglieder je eine Stimme.



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Kommentare zum Artikel:

Ignaz Wrobel schrieb am

Die Fusion der KSBs KM und BZ war schon 2008. Der SBLS bekommt Projektfördermittel. Mal bei der GS nachfragen.

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