„Wenn spontan getanzt wird, ist es ein tolles Gefühl“


von Tageblatt-Redaktion

Das sind Marions Männer oder auf Englisch: „Marys Men“: Marion Hannemann (Gesang, Kazoo, Percussion), Andreas Forster (E-Piano, Keyboard, Gesang) und Bernd Hannemann.
Das sind Marions Männer oder auf Englisch: „Marys Men“: Marion Hannemann (Gesang, Kazoo, Percussion), Andreas Forster (E-Piano, Keyboard, Gesang) und Bernd Hannemann.

Von Silke Richter

Ein Montagearbeiter, ein Instandhalter und eine Mitarbeiterin des Landratsamtes machen zusammen Musik als Band „Mary’s Men“. Bei dem Trio aus Hoyerswerda hat die Frau das Sagen. Seit vier Jahren präsentiert sich die Band und hat sich bereits über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Wir sprachen mit in dem Fall der „besseren Hälfte“ der Bandchefin, Bernd Hannemann.

Bernd, Euer Einstieg als Band war eher zufällig?

Wenn man es so will: Ja. Wir haben uns am 4. März 2011 gegründet. Der Auslöser war, dass uns dann im Juni die Hoyerswerdaer Band „Chaos unterm Regenbogen“ beim Hausfest im Irish Pub „Black Raven“ ihre Technik zur Verfügung stellte und wir quasi als Zugabe den musikalischen Abend beenden durften.

Ihr seid als Quartett gestartet, aber jetzt steht ihr nur noch zu dritt auf der Bühne. Warum?

Wir drei, Marion Hannemann (Gesang, Kazoo, Percussion), Andreas Forster (E-Piano, Keyboard, Gesang) und meine Wenigkeit, ich spiele Gitarre, Banjo, Drumcomputer und singe, sind von Anfang an dabei. Der zweite Gitarrist wandte sich nach einem halben Jahr jedoch seinen anderen Projekten zu. Wir hatten auch mal einen Drummer, der uns auf seinem Cajon (Kistentrommel – Anm. d. A.) begleitete. Wegen vieler Terminüberschneidungen mit seiner Rockband verließ er uns aber wieder.

Bernd, du bist mit einem Bandmitglied verheiratet, die auch noch eure Chefin (von zwei Männern) ist. Funktioniert das gut auf Dauer?

Es funktioniert gut. Bei Meinungsverschiedenheiten entscheidet nach einem Bier die Mehrheit, wobei das letzte Wort die Chefin hat. Manchmal bleibt ein Titel aber auch in der Warteschleife, bis wir mental reif für ihn sind. Nach der Probe müssen zumindest die Chefin und ich friedlich nach Hause gehen können. (Lacht)

Ihr bringt vor allem Musik von der grünen Insel zu Gehör. Warum?

Ich würde mal zu den irischen Folksongs auch die schottischen und englischen hinzufügen. An ihnen faszinieren mich vor allem die Texte, die sehr oft einen lokalen oder historischen Bezug haben und wo es fast immer eine Story zur Story gibt. Dann natürlich die erfrischenden Melodien oder die zauberhaften Balladen. Folk insgesamt und Country halten sich bei uns übrigens die Waage. An reinen irischen Folksongs haben wir 23 Titel im Programm, das sind 15 Prozent unseres Repertoires.

Singt ihr „nur“ nach oder komponiert und textet ihr auch selbst?

Wir sind eine Cover-Band, haben aber einige Medleys zusammengestellt und eigene deutsche Nachdichtungen geschrieben, zu „Dust In The Wind“ und „Spanish Lady“ beispielsweise oder „Red, Red Rose“.

Auf eurer Visitenkarte ist zu lesen: Linedance inklusive. Soll heißen, ihr singt und tanzt gleichzeitig?

(Lacht.) So ausdauernd sind wir nicht. Da bewundere ich die Musical-Darsteller. Wir spielen bewusst Titel, zu denen typischerweise viele Linedancer tanzen. Diese wollten wir mit dem Eintrag ansprechen. Zu einer Hornpipe, einem Instrumentalstück, tanzt Marion den passenden Linedance dazu. Und wir könnten dem geneigten Publikum auch einen Anfängertanz beibringen.

Was bedeuten euch Auftritte? Ist es das „Abschalten“ vom Alltag, der Wunsch berühmt zu werden oder das positive Gefühl, Musik zu machen?

Schwierig. Ich denke, es ist alles, wobei das positive Gefühl, Musik zu machen, im Vordergrund steht. Den Alltag muss ich auf der Bühne sowieso ausblenden. Auf einer Bühne zu stehen und nicht am Lagerfeuer zu spielen ist sehr, sehr aufregend, im Sinn von positiv angespannt sein, auch wenn die Musik für uns zusammen eher eine brotlose Kunst ist. Wenn die Leute zu uns angerannt kommen, wenn sie unsere Musik hören und dann spontan anfangen zu tanzen, das ist schon sehr oft passiert, dann ist das ein tolles Gefühl. Dann können wir sagen: Unser Ziel ist erreicht.
Wo seid ihr schon zusammen aufgetreten?

Marion singt noch im recht aktiven Kammerchor und im Long Street Orchestra, da bleibt terminlich nicht viel Spielraum. Zum Stadtfest von Hoyerswerda haben wir auf der Bühne gestanden, im Irish Pub „Black Raven“, bei der Fête de la musique waren wir dabei, im Countryclub Hoyerswerda. Zu Frank Profts Bühnenjubiläum waren wir die Vorband und sehr schön war auch die Mitgestaltung der weihnachtlichen Teestube im Martin-Luther-King-Haus.

Und es geht weiter mit Mary’s Men. Nicht nur in Hoyerswerda …
Na, das hoffen wir doch! Wir machen derzeit eine kleine (Künstler-)Pause. Aber nicht lange – versprochen!



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