Welches Urteil erwartet den Sägen-Täter?


von Tageblatt-Redaktion

Welches Urteil erwartet den Sägen-Täter?
Foto: Sascha Klein

Hoyerswerda/Bautzen. In dieser Woche begann am Landgericht in Bautzen der Prozess gegen einen 30-jährigen Hoyerswerdaer, der gerade in der Bautzener Justizvollzuganstalt einsitzt. Die Anklagepunkte drehen sich zum Großteil um ein immer wiederkehrendes Delikt: Fahrraddiebstahl. Wie der Angeklagte erklärt, begeht er die Diebstähle, um Geld für Drogen zu beschaffen. Er ist seit rund 13 Jahren drogenabhängig, merkte der 30-Jährige an. Meist konsumiere er Crystal.

Ein Fahrraddiebstahl am 4. Januar 2023 hat in Hoyerswerda besonderes Aufsehen erregt. Der Angeklagte stahl bei Woolworth im Lausitz-Center eine Metallsäge, verließ das Gebäude und ging zielgerichtet zu den Fahrradständern zwischen Center und Ehrenhain. Dort begann er, mit der zuvor geklauten Säge, ein Fahrradschloss aufzusägen. Ein Mitarbeiter des Lausitz-Centers wollte den damals 28-Jährigen davon abbringen, das Fahrrad wirklich zu stehlen. Das Problem: Der Dieb hat die Metallsäge in der Hand – eine potenzielle Waffe.

Vor Gericht sagt der Center-Mitarbeiter, er habe versucht, sich dazwischen zu stellen und den Mann von der Tat abzuhalten. Er sei überrascht gewesen, dass der Täter, obwohl er ertappt war, einfach weitermachte. Der Center-Mitarbeiter rief die Polizei, musste den Mann jedoch mit dem erbeuteten Rad ziehen lassen.

Das Gericht hat den Fall vertagt. Es soll ein forensisches Fachgutachten erstellt werden, um zu klären ob der 30-Jährige aufgrund seiner mutmaßlichen Drogensucht eine Therapie benötigt und ob diese Aussicht auf Erfolg hat. Hätte eine Therapie für den Hoyerswerdaer keine Aussicht auf Erfolg, droht ihm ein Maßregelvollzug. Der könnte im Anschluss einer Strafe verhängt werden, wenn davon ausgegangen werden muss, dass derjenige anschließend immer wieder straffällig wird. Ein neuer Verhandlungstermin am Landgericht in Bautzen steht noch nicht fest. (red)

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