Weiter geht’s mit kleinerer Mannschaft


von Tageblatt-Redaktion

Manuela Proft (links) und Hannelore Fabian vorige Woche bei der Arbeit in der Küche des Mehrgenerationenhauses.
Manuela Proft (links) und Hannelore Fabian vorige Woche bei der Arbeit in der Küche des Mehrgenerationenhauses.

Von Hagen Linke

Heute ist wieder Hausgemeinschaftstreff. Am Nachmittag trifft sich im Mehrgenerationenhaus in Hoyerswerdas Schweitzerstraße 9 eine Runde, die erstmals vor drei Jahren beim Frauentag zusammengekommen ist. Die Frauen schwatzen bei Kaffee und Kuchen oder, wie in der Vorwoche, bei Herzhaftem. Es gab Knacker und Wiener. „Es wird über alles gequatscht“, sagt Carola Elsner, eine aus der Runde. „Wir sind alle per Du.“ Elf Frauen waren da, und gelegentlich sind es noch ein paar mehr. Fast alle leben sie in diesem Hausaufgang.

Dass sie sich hier regelmäßig treffen können, liegt am Mehrgenerationenhaus im Erdgeschoss. Betrieben wird das MGH vom Nachbarschaftshilfeverein der LebensRäume-Genossenschaft, der im Hochaus auch seinen Sitz hat. Verein und Mehrgenerationenhaus bieten vielerlei, wobei MGH-Leiterin Anke Schubert etwas sorgenvoll schaut, weil sie derzeit nicht langfristig planen kann. Vor einem Jahr waren noch sechs Bürgerarbeiter hier beschäftigt. Mit dem Ende des Förderprojektes fehlen Mitarbeiter oder sie arbeiten als Mini-Jobber bzw. als Ehrenamtler weiter. Eine ehemalige Bürgerarbeiterin, die jetzt Mini-Jobberin ist, ist Manuela Proft. Beim Hausgemeinschaftstreff vor einer Woche stand sie mit Praktikantin Hannelore Fabian in der kleinen Küche und kümmerte sich ums Essen und den Abwasch. Für die beiden Frauen ist die Arbeit im MGH nicht nur eine Möglichkeit, selbst unter Leute zu kommen. Sie können auch helfen. So gehört Manuela Proft zu den „Elsterbienchen“ – Menschen, die ältere Leute bei Alltagsdingen unterstützen. Frau Proft geht regelmäßig mit einem fast 80-jährigen Mann spazieren, der fast blind ist. Seine Frau ist gesundheitlich ebenfalls eingeschränkt. „Wir sind sehr viel im Indianerdorf unterwegs, und er berichtet mir viel davon“, erklärt die MGH-Mitarbeiterin. Wer die Elsterbienchen unterstützen will, kann sich gerne im Haus melden.

Manuela Proft sagt, sie hoffe auf eine Regelung, die es ermöglicht dauerhaft Mitarbeiter im MGH zu beschäftigen. Das sei auch wichtig, um Unsicherheiten aus der Welt zu schaffen. Wie es heißt, gebe es Ansätze für politische Lösungen. Das verkleinerte Team will weiter kämpfen, um die noch bestehenden Angebote am Leben zu halten. Um die Frauen der Hausgemeinschaft muss man sich wohl keine Sorgen machen. Für die meisten ist der zweistündige Dienstag-Termin Pflicht. „Wer kommen will, der kommt einfach“, sagt Carola Elsner. Das soll auch für die anderen Angebote des Hauses gelten.



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