Weiter Diskussionen zum Spreestraßen-Bau


von Hoyte24 News

Weiter Diskussionen zum Spreestraßen-Bau
Foto: Mirko Kolodziej

Spreetal. Befürworter und Gegner des sehr viele Jahre diskutierten Weiterbaus der Spreestraße von Neustadt/Spree zum Kreisverkehr bei Spreewitz (im Bild) sehen die Sache weiterhin sehr unterschiedlich. Während Bürgermeister Marco Beer (parteilos) im jüngsten Spreetaler Infoblatt davon schrieb, der im Mai durch die Landesdirektion Sachsen erteilte Planfeststellungsbeschluss sei lange ersehnt, haben Vertreter des Neustädter Vereins "Eine Spinnerei - vom nachhaltigen Leben" bei der EU in Brüssel gegen den Straßenbau argumentiert.

In einer Mitteilung des Vereins steht, man habe dafür bei Klimaschutz-Kommissar Wopke Hoekstra sowie Abgeordneten des EU-Parlementes vorgesprochen. Es werde kritisiert, dass der geplante Neubauabschnitt mitten durch ein europäisch geschütztes Flora-Fauna-Habitat führen soll. Befürchtet werde, dass das Vorhaben den Zielen des Net Zero Industry Act und des European Green Deal widersprechen könnte. Man teile auch nicht die Begründung, die Straße verbinde die wirtschaftlich verknüpften Industriegebiete Schwarze Pumpe und Boxberg.

Das sei historisch über die Braunkohlewirtschaft sicherlich der Fall, nicht aber über andere Industrien oder relevante Wertschöpfungsketten. Der beschlossene Kohleausstieg entziehe dem Bau eine nachvollziehbare Grundlage. Marco Beer hingegen führt auch die geplante Sperrung der Bundesstraße 97 zur bergtechnischen Sanierung zu Anfang der 2023-er ins Feld. Offensichtlich sei allen Verantwortlichen bewusst, dass es mit dem gefassten Beschluss doch noch eine Chance auf eine vorherige Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes gebe.

Er sei positiv überrascht gewesen, dass das zuständige Landratsamt Bautzen sich noch vor der öffentlichen Auslegung des Planfeststellungsbeschlusses auf den Weg gemacht habe, um das nächste Etappenziel zu erreichen. Denn die Finanzierung der Baumaßnahme stelle angesichts der angespannten Haushaltslage des Kreises die nächste höhe Hürde dar. Der erste Abschnitt der Spreestraße zwischen der B 156 und Neustadt ist seit 1997 fertig; der zweite soll samt einer 500 Meter langen Brücke über die Spreeaue fünf Kilometer lang werden. (red)

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