Was Schüler fordern


von Tageblatt-Redaktion

Celine, Louisa, Paul und Domenic waren vier von 240 Schülern der 3. Mittelschule Am Planetarium, die gestern gegen Lehrermangel und Einsparungen im Bildungsbereich auf den Schulhof gingen. Die Plakate sollen zeigen, es fehlt etwas, wenn bei der Bildung
Celine, Louisa, Paul und Domenic waren vier von 240 Schülern der 3. Mittelschule Am Planetarium, die gestern gegen Lehrermangel und Einsparungen im Bildungsbereich auf den Schulhof gingen. Die Plakate sollen zeigen, es fehlt etwas, wenn bei der Bildung

Die Forderung war deutlich: „Keine Lehrer mit Rollator“, stand auf einem der vielen bunten Zettel an einer Wäscheleine gestern Vormittag auf dem Schulhof des Lessing-Gymnasiums in Hoyerswerda. Es war nur eines von vielen kleinen Zeichen gegen den drohenden Lehrermangel in Sachsen. Die Gymnasiasten folgten dem landesweiten Aufruf zur Aktion „Bildet die Rettung – Rettet die Bildung“, vor dem Hintergrund des Lehrermangels in Sachsen. Elftklässlerin Lisa Hufnagel ist stellvertretende Schülersprecherin des Gymnasiums und sagt zu der Aktion: „Die Schüler sollten sich Gedanken machen, wie die Situation in zehn Jahren aussieht.“
Schon heute ist die Situation nicht einfach. In Sachsen insgesamt nicht und auch nicht am Lessing-Gymnasium. Theo Seifert, Mitorganisator der Aktion, hatte gestern zur Protestaktion Unterrichtsausfall. Die Lehrerin ist krank. Das ist nicht das einzige Problem, das den Neuntklässler beschäftigt. „Aus meiner Sicht gibt es zu wenige Referendariatsstellen.“ Auf anderen Zetteln wurden kleinere Klassen gefordert, zu lesen war aber auch: „Wer wird meine Kinder unterrichten?“, „Die Schule wird zum Altenheim“ oder „Die Schule ist keine Ü-60-Party“.
Der stellvertretende Schulleiter Frank-Steffen Koch sagt, die Lehrerschaft stehe hinter der Aktion, die von den Schülern selbst organisiert worden ist. Die Überalterung ist ein Problem und die Diskrepanz zwischen Lehrerinnen und Lehrern. Im Lessing-Gymnasium sind von 60 Pädagogen weniger als zehn männlich. „Ich denke, dass ein Schüler in gleichem Maße von jungen und älteren Frauen und Männern unterrichtet werden soll“, sagte Koch. Hier am Lessing-Gymnasium in der Pestalozzistraße wurden gestern auch andere Fragen diskutiert. Zum Beispiel im Zusammenhang mit der Sanierung des Hauses und den Kosten. Erneut wurde der Wunsch nach einer Zweifeld-Turnhalle geäußert (TAGEBLATT berichtete) und bauliche Dinge kritisiert, wie der Einsatz von Luftgüteampeln, die per Lichtsignal anzeigen, wann die Unterrichtsräume gelüftet werden sollen.
Nach 45 Minuten war die Schülervollversammlung beendet. Die Ergebnisse werden an den Landesschülerrat gegeben. Lisa Hufnagel war zufrieden. „Es ist gut und wichtig, dass darüber diskutiert wird.“
Auch hunderte Mittelschüler beteiligten sich gestern an der Protestaktion. In der 3. Mittelschule „Am Planetarium“ gestalteten Schüler Plakate. Über den Hof verlaufende Seile sollten verdeutlichen, dass die Schüler mit ihren Forderungen, denen sie auch über eine Lautsprecheranlage lautstark Ausdruck verliehen, alle an einem Strang ziehen. Mit Plakaten stellten sich auch die Schüler der Mittelschule Lauta auf. Die Beteiligung war groß. „Sollen wir uns denn selbst unterrichten?“ war eine von vielen Fragen.



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