Was binnen 25 Jahren an Wohnraum verschwand


von Tageblatt-Redaktion

Was binnen 25 Jahren an Wohnraum verschwand
Foto/Archiv: Uwe Schulz

Hoyerswerda. Zählte man Ende 1989 noch fast 68.000 Einwohner in Hoyerswerda, waren es zehn Jahre später nur noch etwa 52.000. Mit dem Einwohnerschwund kam der Leerstand. Und mit dem Leerstand kam der Abriss.

Die Wohnungsgesellschaft und die LebensRäume-Genossenschaft waren und sind Eigentümer der meisten Häuser und Wohnungen. Sie zahlen noch heute Altschulden für deren Errichtung ab und haben zusammen bereits über 10.000 Wohnungen vom Markt genommen, zurückgebaut, abgerissen. Dazu gehörte im Jahr 2000 die Bautzener Allee 32 (im Bild) als erster Elfgeschosser.

Heute findet man an seiner Stelle den Skulpturenpark. Im Jahr 2015 stoppte die Genossenschaft zumindest bis heute den Abriss in ihrem Bestand. Bei der Gesellschaft ging es weiter. Hier wurden seitdem über 800 Wohnungen beseitigt. Für dieses Jahr ist der Abbruch von 236 Wohnungen angekündigt. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Ronald Will schrieb am

Über die Notwendigkeit von derzeitigen Abrissvorhaben sollten die Eigentümer gegenüber der Stadtgesellschaft vorher den Beweis erbringen. Wenn möglicherweise noch im WK 7 der eine oder andere Block vom Markt genommen wird und damit Rückbau von außen nach innen, könnte man das noch nachvollziehen. Aber nicht im WK 1 bis WK 4. Vor allem nicht im WK 1. Wenn die Wohnungsgesellschaft das wirtschaftliche Risiko der Vollsanierung scheut, okay. Aber dann soll sie es wenigstens am Markt den Marktteilnehmern überlassen und die Grundstücke mit den Häusern für symbolisch 1.000 Euro verkaufen, meinetwegen mit Bauauflagen und Sanierungsverpflichtungen und damit spart sie sich die teuren Abrisskosten und leistet einen Beitrag zur aktuell politisch populären CO2-Vermeidung. (Unabhängig von der Tatsache, dass eigentlich alle Pflanzen dieses CO2 zum Leben brauchen). Und bitte nicht behaupten, es gäbe keine Kaufinteressenten. Ich bin interessiert.

Alexander Schwiebs schrieb am

Richtig so, Ronald Will, wenn man sie nicht mehr haben möchte, sollte man versuchen, zu verkaufen – mit Auflagen an Sanierung – und es darf nicht mehr als soundsoviel kosten pro Quadratmeter warm oder kalt, fertig.

Christian Bormann schrieb am

@ Herr Will. Sie machen es sich in diesem Fall ein wenig einfach. Die Rückbaumaßnahmen passieren vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. In den letzten Jahrzehnten fehlte es in unserer Stadt an einer wirklichen Entwicklungsstrategie. Ich habe zumindest die Hoffnung, dass dies jetzt ein wenig erkannt wurde. Diese Entwicklungen werde ich als Stadtrat positiv-kritisch und sachlich begleiten. Zur Sachlichkeit gehört aber auch, dass kein Wohnungsunternehmen ein Haus mit einem gewissen Restwert für 1.000 Euro verkauft, um der Konkurrenz dadurch einen Preisvorteil zu verschaffen und weiter die Konkurrenz durch ein erweitertes Wohnungsangebot zu bestärken. Hier gibt es ganz klar ein Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Allgemeinwoh einer nachvollziehbaren, zukunftsträchtigen und sinnvollen Stadtentwicklung. Hier gilt es ein gemeinsames Miteinander zu finden und unsere Bürgerschaft transparent und mitnehmend einzubinden.

Manfred Sander schrieb am

Und der nächste Abriss in der Robert-Schumannstraße steht bevor, oder?

Marina Volke schrieb am

Der Abriss in der Schumannstraße ist schon vollzogen.

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