Was Besucher der Krabatmühle in diesem Jahr erwartet


von Tageblatt-Redaktion

Einer der auf dem Gelände der Krabatmühle verteilten Raben grüßt vom Dachfirst. Das gesamte Mühlenensemble wird sich in diesem Jahr weiter vervollständigen
Einer der auf dem Gelände der Krabatmühle verteilten Raben grüßt vom Dachfirst. Das gesamte Mühlenensemble wird sich in diesem Jahr weiter vervollständigen

Es ist wieder „Leben in der Bude“, möchte man sagen, nachdem an der Krabatmühle im Januar und Februar Winterruhe herrschte und das Wetter auch danach nicht gerade zu Ausflügen eingeladen hat. Aber jetzt hat der Erlebnishof in Schwarzkollm wieder täglich geöffnet, der Frühling ist endlich da – und damit auch die Besucher. „Man hat richtig gemerkt, dass die Leute endlich wieder rauswollten“, sagt Tobias Zschieschick, der Vorsitzende des Fördervereins Krabatmühle-Schwarzkollm. Gäste werden in diesem Jahr ein weiter wachsendes Mühlengelände erleben. Wo gebaut wird und wann gefeiert wird, darüber gab der Vereinschef Auskunft.

Mühlenscheune öffnet vorab zum Frühlingsfest
Am 1. Mai zum Frühlingsfest soll die Mühlenscheune schon mal geöffnet werden, auch wenn dann noch nicht alles fix und fertig ist. In dem Gebäude, das aus einer alten Scheune, die in Sollschwitz abgetragen wurde, entsteht, läuft derzeit der Innenausbau weiter. Der Fußboden ist schon mit Ziegelsteinen rustikal gepflastert, eine feste Bühne installiert worden. Holzdielung kommt noch dazu. Gerade wird der Tresen eingebaut, und außerdem ist eine Treppe hinauf zum Galeriebereich und zum Boden vorgesehen. An die Wände kommen als Hingucker weitere Requisiten aus dem „Krabat“-Kinofilm, die sozusagen noch im Depot schlummern. „Das ist schon etwas Besonderes, solche Originalteile zu haben“, freut sich Tobias Zschieschick. In der Mühlenscheune soll an den Wochenenden die Besucherbetreuung stattfinden, so wie derzeit noch in der Bauernstube. „Zwei Monate werden wir noch brauchen“, meint der Vereinschef zur Dauer der Bauarbeiten. Eher fertig zu werden, dies sei aufgrund des Wetters nicht möglich gewesen.
Ein weiteres ehemaliges altes Gebäude aus Dubring soll bekanntermaßen als „Jurij-Brezan-Haus“ in Schwarzkollm wieder aufgebaut werden. Dort wird dann eine Schauwerkstatt für traditionelles Handwerk einziehen – Körbe flechten, spinnen, weben… Dabei wird es nicht nur ums Anschauen, sondern auch ums Mitmachen gehen, erklärt Tobias Zschieschick. Der Verein befindet sich seiner Aussage nach in intensiven Gesprächen mit Stadt, Landkreis und der Landesdirektion bezüglich der Finanzierung des Vorhabens. Den Vereinseigenanteil, eine sechsstellige Summe, haben die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Ostsächsische Sparkasse beigesteuert – „einer unserer größten Partner“, wie der Vereinsvorsitzende sagt. Nur müssen diese Mittel langsam mal abgerufen werden.

Wendentor wird den künftigen Haupteingang markieren
Krabatmühlenbesucher haben sicher schon gesehen, dass zwischen Mühlenscheune und Laubengang ein Holzbauwerk entsteht. Hier wird ein so genanntes Wendentor errichtet, das künftig den Haupteingang zum Erlebnishof markieren soll. Wendentore hießen die in den sorbischen Dörfern früher üblichen Torhäuser. Ein solches findet man beispielsweise in Nebelschütz – und in Schwarzkollm wird derzeit eine 1:1-Nachbildung des Nebelschützer Tores gebaut. In diesem Jahr will der Förderverein zudem das Vorhaben angehen, einen Holzzaun um das Mühlengelände setzen zu lassen. Die Veranstaltungen der Vergangenheit haben gezeigt: Die Besucher nähern sich dem Erlebnishof von allen Seiten, und manch einer schummelt sich hinein, ohne Eintritt zu bezahlen.
Gewissermaßen auch eine Baustelle ist übrigens abgeschlossen: Die Krabatmühle präsentiert sich seit einiger Zeit mit einer neuen Internetseite. Bei durchschnittlich 700 Klicks pro Woche haben sich die Nutzerzahlen eingepegelt – eine ordentliche Anzahl, wie der Vereinschef findet.

Krabatfestspiele sind Höhepunkt im Veranstaltungskalender
Der offizielle Veranstaltungsreigen beginnt am 1. Mai mit einem Frühlingsfest. Bekanntermaßen war das eigentlich schon für den Ostermontag vorgesehen, aber da hatte das Wetter nicht mitgespielt. So wird das urspünglich österlich anmutende Programm etwas abgewandelt, und von 11 bis 18 Uhr präsentieren sich (Schwarzkollmer) Vereine oder man kann die Baufortschritte auf dem Gelände durch Führungen erleben. Zum Himmelfahrtstag am 9. Mai ist ab 10 Uhr geöffnet – ebenfalls eine Gelegenheit, sich auf dem Erlebnishof umzuschauen. Traditionell beteiligt sich die Krabatmühle am Pfingstmontag am Deutschen Mühlentag, und im Juli steht mit den zweiten Krabatfestspielen wohl der Jahreshöhepunkt ins Haus. Acht Vorstellungen gibt es diesmal, nur noch für den 18. und 21. Juli gibt es Karten. Der Rest ist ausverkauft, ist der Homepage der Festspiele zu entnehmen. Die Schwarzkollmer jedenfalls sind bereit für die Neuauflage von „Ein Dorf spielt Theater“, für ihren Einsatz als Statisten und Laiendarsteller: „Unsere Leute stehen in den Startlöchern“, sagt Tobias Zschieschick. Der Mühlenhof soll für Festspiele – und auch für künftige andere Veranstaltungen dauerhaft umgestaltet werden. Vor dem Laubengang entsteht auf Länge des Gebäudes eine zweistufige Erhöhung, auf der Zuschauerbänke stehen werden. Damit die Besucher „auf den hinteren PLätzen“ einen besseren Blick haben. Das Ganze soll ein fester, begrünter Unterbau werden. Um das Vorhaben zu finanzieren, hat der Verein Fördermittel beim sächsischen Kultusministerium beantragt. 50 000 Euro soll das gesamte Vorhaben laut bisheriger Planung kosten. Vorgesehen ist auch, auf dem Hof feste Wege zu den einzelnen Gebäuden anzulegen. Komplett gepflastert soll der Hof nicht werden.
Das Open-Air-Kino wird in diesem Jahr sozusagen „im Block“ an vier Abenden hintereinander stattfinden, nicht wie bisher verteilt über mehrere Wochenenden. Vom 15. bis 18. August gibt es den Krabat-Kinofilm, den Streifen „Die Schwarze Mühle“ sowie zwei aktuellere Produktionen zu sehen. Eine davon ist „Sushi in Suhl“, ein deutscher Spielfilm von 2012.
Mit dem Erntedankfest (5./6. Oktober) und dem Weihnachtsmarkt Anfang Dezember klingt das Mühlenjahr aus.

Öffnungszeiten: aktuell Mo bis So 10 bis 18 Uhr
 www.krabatmuehle.de
Tickets Krabatfestspiele: G 0351 4107 955 (Mo–Fr von 10 bis 14 Uhr). Vorverkaufsstelle: Krabatmühle-Schwarzkollm, Koselbruch 22, Schwarzkollm oder
per Online-Formular: www.krabat-festspiele.de



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