Warum der Bernsteinsee so viel Kalk braucht


von Hoyte24 News

Zwar muss dem Bernsteinsee immer wieder Kalk zugeführt werden. Gegen’s Baden spräche aber theoretisch nichts
Zwar muss dem Bernsteinsee immer wieder Kalk zugeführt werden. Gegen’s Baden spräche aber theoretisch nichts

Noch einige Jahre wird der Bergbausanierer LMBV in der Gemeinde Spreetal gut zu tun haben. Das zeigte sich am Mittwoch bei einer Bürgerversammlung im Ortsteil Burghammer, bei der LMBV-Planungschef Hans-Jürgen Kaiser Auskunft zu aktuellen Fragen gab. Das TAGEBLATT dokumentiert hier die wesentlichsten Aussagen dazu.

Welche Qualität hat das Wasser im Bernsteinsee?
Dreimal erfüllten pH-Wert, Eisen- oder Ammonium-Gehalt im vorigen Jahr nicht die Werte, die zu einer Ausleitung in die Kleine Spree nötig sind. Deshalb blieb der Abfluss zwischen April und Juni, kurzzeitig im September sowie zwischen Oktober und Dezember geschlossen. Seit voriger Woche wird der See erneut bekalkt, was dazu geführt hat, dass das Wasser wieder in Ordnung ist und ausgeleitet werden kann. Weil aus der benachbarten Hochkippe immer wieder saures Wasser nachfließt, denkt die LMBV jetzt darüber nach, die Bekalkungsintervalle zu verkürzen.

Wie wird es am Scheibe-See weitergehen?
Der See ist voll, und seit dieser Woche hat das Wasser die Qualität erreicht, dass die Bekalkung zunächst gestoppt werden konnte. Im März wird die Rohrleitung für die temporäre Überleitung zum Bernsteinsee in Betrieb gehen. 0,3 Kubikmeter pro Sekunde sollen von Süden nach Norden fließen. Für die permanente Überleitung sind der Ausbau von Mühlgraben und Freigraben in Burg vorgesehen. Das Wasser aus dem Scheibe-See soll künftig südwestlich des Bernsteinsees über ein neues Verteilerbauwerk in die Kleine Spree eingeleitet werden.

Wann beginnt der geplante Ausbau der Kleinen Spree?
Die LMBV hofft, im nächsten Jahr loslegen zu können. Dieses Jahr sollen die letzten Planungsschritte erfolgen. Vorgesehen ist unter anderem, den Fluss zwischen Burghammer und Spreewitz auf 5,4 Kilometern Länge so auszubaggern, dass er mehr Wasser fassen kann. Unter anderem müssen dabei 16 500 Tonnen Eisenhydroxid (Ocker) aus dem Flussbett entsorgt werden. Die Arbeiten beginnen in Burghammer und enden 2015 in Spreewitz.

Wann wird der Rundweg um den Bernsteinsee freigegeben?
Unbenutzbar ist er im Zusammenhang mit den Sperrungen nach den Rutschungen Ende 2010. In diesem Zusammenhang wird die LMBV dieses Jahr brauchen, um Sanierungstechnologien auszuarbeiten. Zwar ist noch in diesem Frühling mit der Freigabe von Flächen zu rechnen. „Das wird aber nur sehr wenige betreffen“, so Hans-Jürgen Kaiser.

Wann steht der Bernsteinsee zum Baden zur Verfügung?
Theoretisch spricht von der Wasserqualität und vom Flutungsstand her nichts gegen Badegäste. Es sollen wohl auch schon welche gesichtet worden sein. Für eine amtliche Genehmigung wäre ein Antrag ans Landratsamt nötig. In Spreetal wird jetzt diskutiert, wer diesen Antrag stellen soll – etwa ein Verein oder die Gemeindeverwaltung. Die LMBV, so deutete Hans-Jürgen Kaiser an, sieht trotz der Sperrung des Ufers (siehe Rundweg) die Möglichkeit, die Nutzung des Strandes in Burghammer zu befürworten.



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