Warum alle Besucher der Krabatfestspiele zu Brillenträgern werden


von Tageblatt-Redaktion

Huch, wie sehe ich denn aus?! „August der Starke“ Steffen Urban ließ sich von Optikermeisterin Carolin Lieber eine Brille anpassen.  Foto: Gernot Menzel
Huch, wie sehe ich denn aus?! „August der Starke“ Steffen Urban ließ sich von Optikermeisterin Carolin Lieber eine Brille anpassen. Foto: Gernot Menzel

Es war schon ein skurriler Anblick: Da saßen gestern die Festspielleitung der Krabatfestspiele Schwarzkollm, Vertreter des Schwarzkollmer Krabatmühlenvereins, „August der Starke“ im feinen Zwirn und mit Walle-Perücke und ein gutes halbes Dutzend Medienvertreter bei Optik Lieber im Lausitz-Tower kuschelig zusammen – bei laufendem Geschäftsbetrieb. Was haben die diesjährigen Krabatfestspiele in Schwarzkollm mit Brillen zu tun?

Steffen Urban, der im Stück wie im letzten Jahr „August den Starken“ gibt, lüftete bei der Pressekonferenz das Geheimnis: Optik Lieber fertigt für die Festspiele rund 5 000 Brillen an, die am Schluss der insgesamt acht Vorstellungen an das Publikum verteilt werden. Beim anschließenden Feuerwerk sorgt der Blick durch die Brille – sie sind vergleichbar mit 3-D-Brillen – für einen „herzlichen Effekt“ bei den Zuschauern. Mehr wollte Steffen Urban noch nicht verraten, versprach aber „eine Riesennummer“.

Nun ja, das Stück heißt dieses Jahr bekanntlich „Krabat – die Hochzeit an der Schwarzen Mühle“… Wieder wird es ein fiktives Spektakel frei nach Überlieferungen über und um Krabat sein. Wer heiratet, das ließen sich die Anwesenden gestern nicht entlocken. Wer Glück hatte und Premierenkarten für den 11. Juli ergattern konnte, wird es als einer der Ersten erfahren. Die Festspiele sind nach Angaben des künstlerischen Gesamtleiters Peter Siebecke nämlich seit März ausgebucht.

4 500 Tickets wurden insgesamt für die acht Aufführungen verkauft. Sicher hätten die Veranstalter viel mehr Karten absetzen können, aber „der intime Rahmen soll bei den Vorstellungen beibehalten werden“, so Peter Siebecke. Man wolle es nicht übertreiben, zudem bedeuteten mehr Vorstellungen auch höhere Kosten. Beibehalten wird auch das Aufgreifen sorbischer Traditionen. Trachten und Brauchtum werden im Juli unter anderem wieder eine Rolle spielen. Und beibehalten wird auch die reizvolle Mischung aus Profi- und Laiendarstellern.

Seit Mai proben die Profischauspieler im Staatsschauspiel Dresden; an der Mühle selbst sind die Proben seit Sonntag im Gange – bei Wind und Wetter, notfalls in Gummistiefeln. 52 Komparsen sind dabei. Darunter befinden sich die „Amateur-Profis“ aus Schwarzkollm und Umgebung vom letzten Mal, mit denen es sich, wie Peter Siebecke schwärmte, „herrlich zusammenarbeiten lässt.“ Die Festspiellleitung plant nun Krabat-Stücke in Schwarzkollm bis 2016. Peter Siebecke erklärte, dass es 2014 und 2015 zwei weitere Episoden rund um den Obristen von Schadowitz und August den Starken geben wird, bevor 2016 der Handlungszyklus neu beginnt.

Übrigens: Auf der Suche nach einer Kutsche für die Aufführungen (TAGEBLATT berichtete) ist der Krabatmühlenverein innerhalb eines Tages fündig geworden: Aus Burkau stellt jemand das Requisit zur Verfügung.
Die Krabatfestspiele finden vom 10. bis 21. Juli an der Krabatmühle Schwarzkollm statt. Der Verein Krabatmühle-Schwarzkollm bittet um Verständnis, dass die Besichtigung der Gebäude auf dem Mühlengelände zwischen 9. und 21. Juli nur eingeschränkt – jeweils bis 16 Uhr – möglich ist.
web www.krabat-festspiele.de



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