Warmwasser dank Hilfe aus Hoyerswerda


von Tageblatt-Redaktion

Geld aus Hoyerswerda hat dazu beigetragen, dass man im Central Hospital von Aflao nun über einen Sonnenkollektor für die Warmwasser-Bereitung verfügt
Geld aus Hoyerswerda hat dazu beigetragen, dass man im Central Hospital von Aflao nun über einen Sonnenkollektor für die Warmwasser-Bereitung verfügt

Doktor Gabriel Nuansah war überrascht. „Er wusste erst gar nicht, was er sagen soll“, berichtet Rick Wolthusen. Der Hoyerswerdaer Medizinstudent hatte über den Sommer in seiner Heimatstadt Spendengeld für Doktor Nuansahs Central Hospital im ghanaischen Aflao gesammelt. Als er nun im Rahmen eines Praktikums nach Afrika aufbrach, konnte er dem Klinik-Chef die 2 800 Euro übergeben. Studienkollegin Julia Heupel brachte aus ihrem Heimatort Kleinmachnow zusätzlich 400 Euro mit.
„Wir sollen ein großes Dankeschön ausrichten“, sagt Rick Wolthusen, der nun sein Versprechen erfüllen und über die Verwendung der letztlich 7 720 ghanaischen Cedi berichten kann. Insgesamt drei Projekte konnten damit in dem Krankenhaus angeschoben werden, das der 22-jährige Hoyerswerdaer schon von einem ersten Aufenthalt im Jahr 2010 kannte. Zum einen hat für gut 5 000 Euro der Bau eines „Incinerators“ begonnen. Der Müllofen soll helfen, die hygienischen Bedingungen zu verbessern.
Bisher wird der Abfall des Krankenhauses nämlich auf afrikanische Art, das heißt im Freien hinter der Klinik, verbrannt. Dr. Nuansah und sein Team hatten daher schon länger über die Anschaffung einer kleinen Müllverbrennung nachgedacht. Allein: Bisher fehlte das Geld. Das galt auch für die Absicht, vor allem Schwangeren und Kindern warmes Wasser zur Verfügung stellen zu können. Dank rund 1 600 Cedi aus dem Spendenaufkommen konnte nun ein Solar-Boiler gekauft werden. 300 Liter Warmwasser stehen damit bereit.
Weiteres Geld fließt in Nahrungsmittel. „Es gibt im Monat in der Klinik so zwei bis drei stark unterernährte Kinder“, schildert Rick Wolthusen. Mittels des Geldes aus Hoyerswerda und Kleinmachnow komme man schon ein Stück weit. „Es wird reichen, um gut 50 Kinder aufpäppeln zu können“, sagt der Medizinstudent, der sich inzwischen einer vierten Hilfsaufgabe zuwendet. Hoyerswerdas Seenland-Klinikum nämlich würde dem Aflao Central ausrangierte Betten und Infusionsständer schenken. Das Problem aber ist deren Transport nach Ghana. Im November, so ist das Ziel, sollten die Betten aufs Schiff.
Rick Wolthusen holt inzwischen Angebote für den Transport ein. So 2 500 bis 3 000 Euro wird er wohl kosten. Ein Teil des Geldes soll durch einen Aktionstag im Krankenhaus am 10. November zwischen 9 und 13 Uhr erlöst werden. Motto: Sich bewegen, um etwas zu bewegen. Man kann sich zunächst Blutzucker und Blutdruck messen lassen, um sich danach an sportlichen Angeboten zu beteiligen. Die drei Euro Startgebühr würden in den Fonds für den Betten-Transport fließen. Rick Wolthusen würde sich aber auch über Spenden von Nicht-Sportlern sehr freuen. „Ich finde es effektiver, lokal zu helfen, als großen Organisationen Geld zu geben“, sagt er. Und es sieht so aus, als sollte es um langfristige Hilfe gehen. Rick Wolthusen lernt bereits die lokale Kwa-Sprache Ewe.
Wer helfen möchte, kann Spenden überweisen: Rick Wolthusen, Ostsächsische Sparkasse Dresden, Kontonummer 420 180 3584, Bankleitzahl 850 503 00, Stichwort Aflao. Zu erreichen ist Rick Wolthusen unter der Mailadresse Rick.Wolthusen@mailbox.tu-dresden.de



Zurück

Einen Kommentar schreiben

Es werden nur jene Kommentare veröffentlicht, die unter Angabe von Vor- und Familienname und einer gültigen E-Mail-Adresse (für Rückfragen) abgegeben wurden.

Bitte rechnen Sie 7 plus 7.