Wahre Prachtexemplare


von Tageblatt-Redaktion

Solche Prachtexemplare von Karpfen holten die Fischer aus dem Teich.
Solche Prachtexemplare von Karpfen holten die Fischer aus dem Teich.

Von Jost Schmidtchen

Das Abfischen des Großen Ballackteiches in Litschen war am Samstag erneut ein großes Volksfest, auch wenn in diesem Jahr die Sonne nicht schien. Aber geregnet hat es auch nicht und das war gut so. Trotzdem hatte Teichwirt Karsten Ringpfeil im Verkauf gut vorgesorgt: Ganze Berge von Räucherfisch aller Art aus den eigenen Teichen konnten die Besucher kaufen, Frischfisch aus der Fischgrube, und außerdem gab es vor Ort Fischsuppe, Fischbrötchen, Karpfenschnitzel, Grillforellen, Hechtbouletten und Fischbratwürste. Die Frauen aus mehreren umliegenden Dörfern des Großen Ballackteiches hatten hausgebackenen Kuchen mitgebracht.
Insgesamt war von den allgemeinen Sorgen der Lausitzer Teichwirte am Großen Ballackteich zumindest für die Besucher nichts zu merken. Die Wirklichkeit sieht für die Fischer in diesem Jahr eher wenig rosig aus. Juniorchef Karsten Ringpfeil sagte: „Es ist tatsächlich so, dass auch unserer Teichwirtschaft infolge Hitze und Trockenheit der Wassermangel in den Teichen zu schaffen machte. Echte Probleme hatten wir an den sogenannten Himmelsteichen. Das sind die, die kaum einen Wasserzufluss haben, meist nur kleine Gräben und da war auch kein Wasser mehr drin. Das hatte zur Folge, dass die Teiche nur noch maximal halb voll waren. Notabfischungen konnten wir gerade mal so vermeiden, aber als es Ende August etwas frischer wurde, haben wir zumindest aus einem Teich die Fische sicherheitshalber herausgeholt.“
An den anderen Teichen hat das Wasserdargebot halbwegs gereicht. Dafür sorgten die unterschiedlichen Einzugsgebiete. Bei Kleiner Spree und Schwarzwasser gab es kaum Sorgen. „Deshalb war auch der Große Ballackteich gut gefüllt und wir haben ihn mit viersömmrigen Fischen besetzt, die darin bestens gewachsen sind. Mit dem vielen Wasser war er unproblematisch und vor allem vor Fischräubern wie den Reihern geschützt.“ So zappelten am Sonnabend fast zehn Tonnen Speisefische in den Netzen: Karpfen, Zander, Schleie, Hechte und zwei Welse. „Die haben wir natürlich nur zur Show eingesetzt und sie werden auch nicht geschlachtet“, so Karsten Ringpfeil. Doch auf die Probleme des heißen Sommers ging er noch einmal ein: „Es ist eben ganz einfach so, dass Dauerstress wie Hitze und Fischräuber unseren Beständen doppelt zusetzten. Entstehen Sandbänke in den Teichen, wird der Lebensraum der Fische enger. Damit haben auch Reiher und Kormorane leichteres Spiel.“ Der Präsident des Sächsischen Landesfischereiverbandes, Bernd Lange, Landrat der Landkreises Görlitz, sagte. „Ich meine, unsere Oberlausitzer Teichwirte sollten optimistisch in die Zukunft blicken. Das haben sie verdient. Sie sind das Zwischenglied von Naturschutz auf der einen, aber dem Leben in den Teichen auf der anderen Seite.“ Die Teichwirtschaft Wartha ist übrigens aus dem einstigen Dreierverbund der Biofischzucht allein übrig geblieben. Nach der Teichwirtschaft Klitten ist auch die Kreba-Fisch GmbH ausgestiegen. Karsten Ringpfeil sagt: „Wir sehen für uns immer noch eine wirtschaftliche Nische bei den Biokarpfen. Immerhin haben wir sieben Teiche mit Biofischen besetzt und den Glauben an deren erfolgreiche Vermarktung nicht aufgegeben. Als gemeinsamer Vermarkter tritt immer noch Kreba-Fisch auf, so ist das abgesprochen.“



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