Wäschetrocknung vor gut einem Jahrhundert


von Tageblatt-Redaktion

Wäschetrocknung vor gut einem Jahrhundert
Foto: Sammlung Stadtmuseum

Hoyerswerda. Dort, wo sich heute der Park und der Parkplatz am Bleichgässchen erstrecken, legte man einst die Wäsche zum Bleichen aus. Man weiß ja, wie die Kraft der Sonne diesbezüglich wirkt.

Auf der Ansichtskarte ("Die grosse Bleiche") aus den 1920ern ist schon die Verwendung von Wäscheleinen zu sehen. Die damalige Stadt-und heutige Johanneskirche zeigt sich noch mit anderer Turmhaube.

Der hier noch zu sehende Elster-Arm wurde während der Kanalisierung des Flusses in den 1930ern wie die meisten anderen auch verfüllt. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Thomas Häntschke schrieb am

ERINNERUNGEN, WELCHE FESTGEHALTEN WERDEN MÃœSSEN !
Ab etwa 1974 habe ich als Heranwachsender meiner Mutti in regelmäßigen Abständen (meistens war es ein Samstag) in der Waschküche des Wohnhauses (Am Elsterbogen) beim Wäsche waschen geholfen, denn so einfach wie heute (Waschmaschine auf, Wäsche und Waschpulver rein, Waschmaschine zu und Programmknopf gedrückt) war das damals auch noch nicht.
Da alle Hauseingangsbewohner die Waschküche (Wkü) nutzen konnten, musste der vorgesehene Nutzungstag in einen Kalender, welcher an der Tür zur Wkü hing, eingetragen werden.
Schon am Vorabend wurde z. B. Wasser (es gab ja nur einen Kaltwasseranschluß) in den, mit Holz und Kohle beheizbaren Wasserkessel gefüllt, so daß am nächsten Morgen nur noch eingeheizt werden musste, denn es wurde ja warmes Wasser für das Spülen der Wäsche oder die Handwäsche benötigt.
Zum Waschen der Wäsche hatten wir zwar eine Flügelradwaschmaschine "WM 66", welche auch mit Wasser befüllt wurde. Nach dem Waschvorgang (die Wäsche wurde vorher nach Farbe und Verschmutzung sortiert, da z. B. mit nur verschwitzer Wäsche begonnen wurde, um nicht jedes Mal die WM 66 neu mit Wasser zu befüllen, wobei dazu erst das "alte" Wasser hätte abgelassen werden müssen, denn automatisch ging dies bei der WM 66 nicht) musste die Wäsche in den Zink- oder Holzwannen gespült werden.
Dazu wurde die Wäsche aus der WM 66 mit einer Wäschezange (aus Holz) herausgeholt und zum ersten Abtropfen auf ein Wäscherost (auch aus Holz) gelegt.
Zange und Rost gibt es heute noch.
Danach kam sie in die erste Wanne, welche mit warmen Wasser befüllt war und wurde mit den Händen hin und her bewegt, so daß sich die Waschlauge aus der Wäsche löste. Dieser Vorgang wurde noch zwei Mal wiederholt, wobei in der dritten Wanne dann kaltes Wasser war.
In der kalten Jahreszeit nicht gerade angenehm, aber die Wäsche musste ja gewaschen werden.
Zum Trocknen wurde die Wäsche dann auf dem Wäscheplatz, auf die zwischen den Wäschestangen gezogenen Leinen gehängt.
Der Waschtagsamstag war jedenfalls komplett vergangen, wenn am Abend dann die getrocknete Wäsche von den Leinen genommen war und wieder in den Schränken lag.
Es ist erstaunlich, welche Erinnerungen auftauchen, wenn am Montag, im Hoyerswerdaer Tageblatt, Fotos aus der Vergangenheit veröffentlicht werden.
Dafür (Veröffentlichung) möchte ich mich bei der gesamten Redaktion bedanken und hoffe, das noch viele Erinnerungen geweckt werden, aber auch den jüngeren Generationen gezeigt wird, wie einfach das Leben geworden ist, denn manche Jugendliche würden staunen, wenn sie heute mit den Verrichtungen aus meiner Jugendzeit "belästigt" würden, wobei es in vielen Fällen nicht schaden würde.
MfG Thomas Häntschke

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