Von der Bundesgartenschau ins Lausitzer Seenland


von Tageblatt-Redaktion

Der neue Schwimmsteg am Sedlitzer See ist ein neuer herrlich idyllischer Platz
Der neue Schwimmsteg am Sedlitzer See ist ein neuer herrlich idyllischer Platz

Nur wenige hundert Meter hinter der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze entsteht im Lausitzer Seenland derzeit ein touristisches Ziel nach dem anderen. In der vergangenen Woche wurde in Senftenberg erst der Stadthafen samt Seebrücke in Betrieb genommen, in genau einem Monat soll der Koschener Kanal als erste schiffbare Verbindung des Lausitzer Seenlandes in Betrieb genommen werden. Und am Dienstag, quasi so zwischendurch, wurde der Schwimmsteg am Sedlitzer See eingeweiht. 160 Meter soll der mal in den Sedlitzer See hineinragen. Vorerst sind es nur 80 Meter. Was einfach daran liegt, dass der See noch nicht seinen Endwasserstand erreicht hat. Dem künftig flächenmäßig größten See des Lausitzer Seenlandes mit einer Wasserfläche von 1 409 Hektar (der Bärwalder See ist 1 299 ha groß) fehlen noch neun Meter Wasserstand oder 49 Prozent seines angestrebten Volumens von 212 Millionen Kubikmetern Wasser.

Wenn alles gut geht, ist der Wasserstand Ende 2015 erreicht, vielleicht auch erst 2016. Niemand weiß, wie viel Wasser die Flüsse in der nächsten Zeit zur Verfügung stellen werden. Und weil das so ist, hat sich der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg für den mitwachsenden Steg entschieden. Die schwimmenden Betonelemente des Stegs sind mit Seilen an Betonankern fixiert. Die Anbindung ans Ufer verläuft über eine flexible Rampe, die den Höhenunterschied je nach Wasserstand ausgleicht. Wenn das Wasser in einem Jahr vielleicht so um 4 bis fünf Meter gestiegen ist, wird der Zugang zum Steg auf die nächste Stufe am Ufer zurückgesetzt. „Das bedeutet, dass das jetzige Stegende bleibt, wo es ist, wir aber Pontons zwischendrin einhängen“, erläutert Projektmanager Torsten Nitsch. Die liegen jetzt schon am Steg vertäut und warten auf ihren Einsatz.

Acht dieser jeweils 20 Meter langen Betonelemente kaufte der Zweckverband vor vier Jahren auf. Die in Rostock gebauten Pontons dienten 2009 bei der Bundesgartenschau in Schwerin schon als Schwimmsteg. Anfang 2010 wurden sie in den Sedlitzer See gehoben. Denn im Rahmen der Internationalen Bauausstellung wurde einst auch die Idee entwickelt, an der schmalsten Stelle des Sedlitzer Sees einen etwa einen Kilometer langen schwimmenden Steg zu montieren. „Der Anfang ist gemacht“, sagt der Zweckverbandsvorsteher Michael Vetter. Wenn sich ein Investor findet, der den Steg verlängert, immerhin war in der Mitte auch ein schwimmendes Hotel angedacht, werde man das Projekt natürlich weiter vorantreiben. Aber daran ist momentan nicht zu denken.

Also ist alles so vorbereitet, dass der Steg stückweise nach hinten zu seinem endgültigen Ufer-Fixpunkt wachsen kann. All das ist schon vorhanden, muss jeweils nur noch eingebunden werden. Doch der Zweckverband hat natürlich noch mehr Pläne. Am Aussichtspunkt Rostiger Nagel, nur etwa 500 Meter vom Steg entfernt, ist die Bodenplatte für die sanitären Einrichtungen schon gegossen. Eine Buswendeschleife soll entstehen. Und eine Anlegestelle im benachbarten Sornoer Kanal wird später Wasserwanderern dienen. Vielleicht legt hier im kommenden Jahr auch schon ein Fahrgastschiff an – es wäre ein lohnenswertes Ziel im länderübergreifenden Lausitzer Seenland.



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