Vom Edelfan zum Finisher – Andreas Lohan ist nun ein Ironman


von Tageblatt-Redaktion

Mirko Seibold, Andreas Lohan und Mario Neumann (von links).
Mirko Seibold, Andreas Lohan und Mario Neumann (von links).

... und auch Lohans Triathlonfreunde Mario Neumann und Mirko Seibold, die ihn mit dem Triathlonfieber angesteckt hatten, erreichten in Österreich nach 226 Kilometern das Ziel.

Mit seiner wunderschönen Landschaft am Wörthersee sowie der treuen und begeisterten Zuschauermenge ist der IronMan Austria in Klagenfurt (Österreich) einer der beliebtesten und schönsten Triathlonwettkämpfe der Welt. Jedes Jahr starten hier an die 3 000 Athleten aus über 60 Nationen. In diesem Jahr war das Triathlonteam „Ganz Locker“ mit Andreas Lohan aus Wittichenau, Mario Neumann aus Hoyerswerda und Mirko Seibold aus Groß Särchen im Starterfeld. Die Startplätze hatten sie sich durch die Teilnahme am IronMan 70.3, der halben Streckenlänge, im österreichischen St. Pölten gesichert. Für Mario und Mirko war die Langdistanz nicht neu. Beide haben schon Erfahrungen vom Challenge Roth 2012 her. Bei Andreas war dies aber anders. Er war bis jetzt immer der Edelfan als Begleiter, Teamgefährte, Koordinator. Seine Leidenschaft war bisher nur das Laufen. Nun galt es, die „gewohnten“ 42,195 km des Marathons aber nach bereits durchgezogenen 3,8 km Schwimmen und 180 km Radfahren zu absolvieren.

Ein ganzes Jahr intensives Radtraining, zweimal wöchentliches Schwimmtraining und unendlich viele Laufkilometer absolvierte Andreas, um seinen Traum vom IronMan zu erfüllen. Seine Vorbereitungen liefen gut. Mario konnte dank eines speziellen Laufplanes durch Ralf Harzbecker seinen Trainingsrückstand nach erfolgter Knieoperation relativ schnell kompensieren und an seine gute Form anknüpfen. Für Mirko hingegen liefen die Vorbereitungen alles andere als optimal. Nach einem Unfall mit Schulterverletzung begann er erst im März mit dem Schwimm- und Radtraining. Ob das reichen würde?
Mit tollem Team (Familie und Freunde, darunter Katrin, Hannah und André Karg, die mit dem Wohnwagen in Klagenfurt erschienen, um die Triathleten beim Wettkampf zu begleiten), reisten die drei Sportler optimistisch in Klagenfurt an.
Der mit 22° C warme Wörthersee zeigte sich am Renntag von seiner schönsten Seite. Das Strandbad von Klagenfurt war voller begeisterter Zuschauer und Sportler. Mario und Andreas starteten in der ersten Gruppe und schwammen mit ca. 1:20 h eine prima Zeit. Mirko startete mit dem Hauptfeld. Ob er Wettkampf mit Strandbad verwechselt hatte? Mit 25 Minuten über seiner avisierten Schwimmzeit verbummelte er viel.

Die anschließende Radstrecke von 180 km ist schnell, herausfordernd und hat durchaus Tour-de-France-Charakter, insbesondere durch die zwei Berganstiege in jeder der zwei Runden. Marios Paradedisziplin! Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 32 km/h fuhr er zwei schnelle Runden und kam seinen gewünschten Zeitvorstellungen sehr nahe. Kaum langsamer dank seiner Berg-Erfahrung vom Ötztaler Radmarathon folgte Andreas. Beide konnten viele Plätze nach vorn gutmachen und sich eine gute Grundlage für den anschließenden Marathon legen. Für Mirko hieß die Aufgabe: wieder Anschluss finden – und dennoch mit den Kräften für das noch folgende Laufen hauszuhalten.

Die Laufstrecke entlang des Seeufers und inmitten der Klagenfurter Altstadt machte die in summa 226 Wettkampfkilometer komplett. Bei den ersten Kilometern gilt es hierbei, die Geschwindigkeit einzubremsen, denn ein Marathon dauert halt etwas länger. Mario und Andreas starteten sehr gleichmäßig und lagen etwa 20 Minuten auseinander. Dadurch, dass die zwei zu laufenden Runden zwei Wendepunkte hatten und sich somit die Läufer stets entgegen liefen, konnten Mario und Andreas sich mehrfach unterwegs abklatschen. Zur Motivation für Andreas trug auch bei, dass er sich stets auf seiner vorgenommenen Marschroute befand. Nach der Hälfte des Marathons und etwa zehn Stunden Wettkampfzeit durfte er sicher sein, dass er das Ziel sicher erreichen wird. Den Zieleinlauf, den Andreas dieses Mal nicht als Zuschauer, sondern auf der Linie erleben durfte, bleibt unvergessen. Nun wurde er erstmals selbst von seiner Frau und den Freunden am Ende eines langen Tages empfangen. Angetreten in der Hoffnung, in zwölf bis 13 Stunden diese Distanz zu überwinden, schloss er den Wettkampf in einer hervorragenden Zeit von 11:55 Stunden ab. Mario war kurz zuvor in 11:25 Stunden über die Ziellinie gelaufen und so trafen sie sich überglücklich direkt im Ziel. Beide stärkten sich kurz und empfingen dann mit Familien und Freunden Mirko an der Ziellinie. Damit hatten alle drei ihr Ziel erreicht und wurden Finisher des IronMan Klagenfurt.

Beim diesjährigen KnappenMan am 30./31. August wird Andreas zwar wieder als Helfer an der Strecke stehen, aber im nächsten Jahr, so war von ihm zu hören, wird er sich nochmals an die komplette Dreier-Langdistanz wagen.



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