Vierfacher Spatenstich für Yados-Neubau


von Tageblatt-Redaktion

Vier Spaten fuer Yados
Vier Spaten fuer Yados

Besser hätte das Wetter gar nicht gewählt sein können für den Anlass, aus dem sich gut 50 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gestern um 14 Uhr in Hoyerswerdas Gewerbegebiet Nardt gefunden hatten. Es war, wiewohl trocken, leicht wolkenverhangen und anständig frisch. Nicht idealtypisch für übliche Erster-Spatenstich-Momente. Aber wenn ein Unternehmen einlädt, dessen Kerngeschäft Fernwärmestationen und Blockheizkraftwerke sind, illustriert ein bisschen Kühle sehr elegant die unbedingte Notwendigkeit seiner Produkte. „Wir schaffen also heute gleich Bedarf“, kommentierte recht trocken Olaf Besser, der „Pressechef“ der Hoyerswerdaer Firma Yados.
Partner in Liechtenstein
Denn Yados vollzog gestern den symbolischen Auftakt des Vorhabens „Neubau Produktions- und Verwaltungsgebäude“. Besser war es auch, der eingangs in kurzen Worten Revue passieren ließ, wie rasant sich Yados in noch nicht einmal 1 000 Tagen Firmengeschichte entwickelt hat: Beginn in einem leeren Shelter der Verkehrsgesellschaft Schwarze Elster an der Straße B Numero 8 im Hoyerswerdaer Industriegelände. Rasche Erweiterung, beflügelt durch einen Glücksfall: Die Hoval AG mit Sitz in Vaduz hatte die Hoyerswerdaer entdeckt und band sie in ihren gut 50 Länder umfassenden Markt ein, den die Liechtensteiner mit Heizungs- und Raumklima-Lösungen beliefern; dort eine Führungsposition der Branche einnehmen. Logisch, dass an dieser Stelle ein Extra-Dank an Hoval-Geschäftsführer Peter Gerner folgte, der bei dieser Grundsteinlegung zugegen war.
2011 war klar, dass die vorhandenen Baulichkeiten im Industriegelände-Standort ausgereizt waren, eine Erweiterung dort auch räumlich nicht möglich war. Also: Kompletter Neubau! Anschaulich schilderte Besser nun, welch hohe Hürden die Sächsische Aufbaubank vor die Zusage von Fördermitteln gesetzt hatte: Businessplan in 14 Tagen vorlegen, in weiteren sechs Wochen mit der fertigen Baugenehmigung in Dresden antreten! Eine solche Acht-Wochen-Frist ist im Normalfall unmöglich zu schaffen. Yados hielt sie ein. „Weil wir von der Stadtverwaltung und Architekt Thomas Gröbe in geradezu unglaublich perfekter Art und Weise unterstützt worden sind.“ Das hörte natürlich Bürgermeister Thomas Delling, der den urlaubenden Oberbürgermeister Stefan Skora vertrat, besonders gern.
Der Erfolg von Yados war natürlich kein Selbstläufer, und auch Hoval hat die Hoyerswerdaer nicht aus purer Menschenliebe unterstützt. Sondern weil die Yados „intelligente Produkte für effiziente Energieanwendungen“ liefert: maßgeschneiderte individuelle Lösungen für jeden Kunden. Das, so Besser, unterscheide das Yados-Konzept auch von dem des dieser Tage pleitegegangenen Solar-Produzenten und früheren Börsenstars Q-Cells: man verkaufe halt keine möglichst billigen Komponenten vom Fließband. Eine monostrukturelle Ausrichtung könne rasch in verderbendrohende Abhängigkeiten führen. Das wolle und werde Yados vermeiden; stattdessen die Stärken des Mittelstands voll auszuspielen versuchen: Qualität, Individualität. Flexibilität. – Dafür gab’s Beifall.
Lob für die Stadtverwaltung
Und ermunternde Grußworte, etwa von Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler und Thomas Seidel vom bau-ausführenden (Familien-) Unternehmen Goldbeck, der ebenfalls die Stadtverwaltung lobte: „Jede Zusage ist eingehalten worden.“ Eine solch engagierte Unterstützung wie die von Hoyerswerda für Yados habe er in seiner langen Laufbahn anderswo noch nie erlebt.
Möge es ein gutes Omen sein.

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Yados ... liefert Systemlösungen der Wärmeerzeugung, Wärmekompaktstationen, Wärmeverteilstationen, Leittechnik, kurz: „Energie mit Zukunft“. 100 Mitarbeiter, Jahresleistung 19 Mio £.
Der Neubau im Gewerbegebiet Nardt auf 25 000 m2 Grundstück umfasst 9 001 m2 Produktionshallen (73 170 m3 umbauter Raum) und 868 m2 Verwaltungsgebäude (6 944 m3 u. R.). Investitionsvolumen: 8,7 Mio £.
YADOS, 02977 Hoyerswerda
Industriegelände Straße B Nr. 8
Telefon 03571 20932-0
web www.yados.de

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Zum Tage

Uwe Jordan zu einer Bitte von
Yados an die Politik:

Brücken bauen
statt Geld streuseln

Yados baut. Warum gerade in Hoyerswerda? Die Antwort darauf fand der „Presse-Chef“ des Unternehmens, Olaf Besser: Wichtig sei nicht, wo man etwas tue, sondern dass man es besser mache als alle anderen. Dass man eine Idee hat, an die man glaubt, sie lebt und ständig verbessert. Dass man die notwendige Hilfe bekomme, so, wie sie die Stadtverwaltung gegeben hat. Und dass man Mitarbeiter habe, die für das Unternehmen einstehen, sich mit ihm identifizieren. All das finde man hier in Hoyerswerda.
Einen außer-hoyerswerdischen Wunsch hatte Besser dann noch, adressiert an Sachsens Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Fiedler. Eine Bitte um Unterstützung. Eine bemerkenswerte, denn sie lautete konkret: „Das muss nicht immer der Griff in die Geldbörse sein. Aber öffnen Sie uns Türen. Bauen Sie uns Brücken nach Europa.“ Das muss Politik leisten können – auch und gerade in Zeiten von: Kassenjammer.

mail Jordan.Uwe@dd-v.de



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